Nur ein kleiner Gefallen
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BEWERTUNG |
02.04.2019 von MarSDer US-amerikanische Filmemacher Paul Feig ist bislang vor allem für seine wenig anspruchsvollen, zotigen Komödien bekannt und zeigte sich zuletzt für das völlig misslungene Ghostbusters Reboot im Jahr 2016 verantwortlich. Nun adaptierte er mit Nur ein kleiner Gefallen die gleichnamige Romanvorlage der Autorin Darcey Bell und wagte damit einen kleinen Schritt in neue Gefilde. Mit Erfolg...?
Inhalt
Stephanie (Anna Kendrick) ist alleinerziehende Mutter und geht in ihrer Rolle völlig auf. Auch wenn die anderen Eltern sie oftmals verspotten, liebt sie es sich in der Schule ihres Sohnes Miles zu engagieren, und betreibt in ihrer Freizeit einen kleinen Videoblog, in welchem sie anderen Eltern Rezepte und Erziehungstipps nahebringt. Doch dann lernt sie eines Tages die PR-Chefin Emily kennen, Mutter eines Schulkameraden von Miles, was Stephanies Leben jedoch gehörig auf den Kopf stellt. Die offene, extrovertierte Frau entlockt der prüden, schüchternen Stephanie eine bislang ungeahnte Seite und die beiden völlig unterschiedlichen Frauen freunden sich miteinander an. Als Emily während einer Geschäftsreise dann plötzlich spurlos verschwindet und Stephanie mit Emilys Sohn Nicky alleine dasteht, macht sie sich auf die Suche nach ihrer neu gewonnenen Freundin. Dabei muss sie allerdings feststellen, dass sie eigentlich kaum etwas über die mysteriöse Frau gewusst hat...
So ganz kann er es einfach nicht lassen. Bei Nur ein kleiner Gefallen handelt es sich zwar grundsätzlich um einen wendungsreichen Thriller mit kleineren Mystery-Elementen, doch Regisseur Paul Feig verbindet diese eigentlich ernste Grundgeschichte dann doch mit einer ordentlichen Prise Humor. Dieser bietet allerdings dieses Mal nicht wie üblich platten Slapstick und billige, niveaulose Gags weit unter der Gürtellinie, sondern präsentiert sich rabenschwarz sowie streckenweise sogar herrlich bissig. Auf dieser Grundlage kann Nur ein kleiner Gefallen tatsächlich überzeugen und weiß den Zuschauer großartig zu unterhalten, was neben der gelungenen, sehr stylischen Inszenierung vor allem auch den beiden Hauptdarstellerinnen Anna Kendrick und Blake Lively zu verdanken ist. Während die nämlich in ihren Solopassagen eine wirklich tolle und trotz der beinahe schon satirischen Überzeichnung ihrer Figuren durchaus nachvollziehbare Performance an den Tag legen, sind es gerade die Szenen, in denen beide gemeinsam interagieren, in denen die Harmonie und das perfekte Zusammenspiel stets spürbar sind. Der Kontrast zwischen den beiden Charakteren ist einfach so herrlich skurril, dass sich dadurch eine ganz eigene Dynamik entwickelt und man als Zuschauer trotz eigentlich ernster Thematik aus dem Schmunzeln kaum herauskommt. Nachdem das Thrillerelement des Films trotz zahlreicher Wendungen gerade für Genrekenner doch eher vorhersehbar abläuft sind es damit letztendlich die Figuren, die Nur ein kleiner Gefallen mühelos über die knapp zwei Stunden Laufzeit tragen und zu einem absolut sehenswerten Streifen machen.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray von Nur ein kleiner Gefallen bewegt sich sowohl beim Bild als auch beim Ton auf bestem HD-Niveau. Das Bild ist scharf, kontrastreich und verfügt über einen hohen Detailreichtum, die Farbgebung ist kräftig aber stets natürlich. Die Tonspur überzeugt durch eine sehr gute Dynamik und räumliche Abmischung, ebenso wie durch die saubere Kanaltrennung. Bei einem Film mit grundsätzlich eher wenig Potential für akustische Höchstleistungen ist ein Ton dieser Qualität eher eine Seltenheit. Gleiches gilt für das umfangreiche Bonusmaterial, bestehend aus diversen Featurettes, geschnittenen Szenen, einem Gag Reel sowie einem alternativen Ende. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / LIONSGATE / Peter Iovino, SMPSP Das Fazit von: MarS
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