Officer Downe

Officer Downe

Originaltitel: Officer Downe
Genre: Action • Komödie
Regie: Michael Shawn Crahan
Hauptdarsteller: Kim Coates • Tyler Ross
Laufzeit: DVD (91 Min) • BD (95 Min)
Label: EuroVideo
FSK 18

Officer Downe   16.10.2017 von MarS

Mit der Verfilmung der Graphic Novel Officer Downe versucht sich Slipknot-Gründer Shawn Crahan erstmals abseits der Metal-Szene und nimmt auf dem Regiestuhl Platz. Ob sich der Ausflug ins Filmgeschäft gelohnt hat? Lest weiter...

 

Los Angeles wird von der Gangsterorganisation "Fortune 500" kontrolliert, die überall ihre Finger mit im Spiel haben. Während die übliche Polizeiarbeit keine Früchte zu tragen scheint streift Officer Downe durch die Stadt, um in den Verbrecherkreisen aufzuräumen. Dass dabei sein Weg von Leichen gepflastert ist stört weder ihn noch seine Vorgesetzten, noch weniger aber seine Kollegen, die dadurch aus der Schusslinie geraten. Der junge und motivierte Polizist Gable bekommt eines Tages die Chance, Teil der geheimen Task-Force um Officer Downe zu werden, denn der erbarmungslose Cop braucht nicht nur Unterstützung, sondern trägt auch ein Geheimnis mit sich. Officer Downe ist nämlich eigentlich bereits vor 25 Jahren gestorben, wird jedoch immer wieder durch eine geheimnisvolle Prozedur wieder ins Leben zurückgeholt, wobei er alle Erinnerungen verliert. Doch wie funktioniert diese Technik überhaupt und darf man wirklich Feuer mit Feuer bekämpfen? Gable stößt schon bald auf das Geheimnis der Wiederbelebung...

 

Officer Downe hätte das Zeug zu einem kultigen Trash-Actioner gehabt. Der Humor ist derb, die Figuren skurril und völlig überzeichnet, und auch mit extrem brutalen Goreszenen geizt der Film nicht, doch leider wirkt die ganze Inszenierung extrem episodenhaft und unrund. Auch Sympathieträger oder Identifikationsfiguren findet man keine, da alle Charaktere absolut oberflächlich und blass behandelt werden. Das wäre eigentlich nicht so schlimm und könnte dennoch funktionieren, dem stehen aber die Handlungselemente entgegen, die versuchen tatsächlich eine Geschichte zu erzählen. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn hätte man sich auf die absolut spaßigen Actionszenen und die verrückten Figuren und Einfälle konzentriert, wäre das Ganze mit Sicherheit unterhaltsamer geworden. Denn seine Stärken beweist der Film immer dann, wenn es ordentlich zur Sache geht oder man völlig durchgeknallte Ideen wie ein Gangster-Trio mit Tierköpfen und menschlichen Schädeln als Jagdtrophäen an der Wand sieht - ganz zu schweigen von pubertärem Blödsinn wie einem "Orgasmus-Counter". So jedoch versucht Officer Downe letztendlich mehr zu sein als er ist und nimmt sich damit selbst die Möglichkeit, eine echte Trash-Perle zu liefern. Was auf jeden Fall im Gedächtnis bleibt ist die Performance von Kim Coates als titelgebender Cop, denn es macht einfach Spaß zu sehen, mit wie viel Freude er den untoten Verbrechensbekämpfer mimt. Die übrigen Darsteller verbleiben im Gegenzug absolut austauschbar und nichtssagend, wodurch es einem als Zuschauer auch völlig egal ist, was mit ihnen geschieht. 

 

Bildergalerie von Officer Downe (5 Bilder)

Das Bild der Blu-ray verfügt über eine solide Schärfe, die jedoch immer wieder abfällt und weiche, unscharfe Aufnahmen liefert. Zu einem großen Teil liegt dies jedoch auch an der überstilisierten Bildsprache, die teilweise auf Grund wackeliger Kameraführung, unruhiger, überzeichneter Farbgebung und sonstigen visuellen Entgleisungen sehr anstrengend ausgefallen ist. Irgendwie passt das zwar zum Comic-Stil, sieht aber trotzdem nicht wirklich gut aus. Viel überzeugender ist da die Tonspur, die sehr kräftig ausgefallen ist und dynamisch abgemischt wurde. Hier hallt jeder Schuss durchs heimische Wohnzimmer nach und lässt einen dank sattem Basseinsatz zusammenzucken, während der lässige Soundtrack atmosphärisch im ganzen Raum schwebt. 



Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Officer Downe ist tatsächlich mal ein Film, bei dem ich mich darüber beschwere, dass zu viel erzählt wird. Die Stärken des Streifens liegen nämlich ganz klar in den brutalen Actionszenen, beim derben Humor und den vielen völlig skurrilen und durchgeknallten Ideen, definitiv aber nicht bei der vor Löchern strotzenden Handlung oder den lahmen Figuren, die jedoch leider zu viel Zeit für sich beanspruchen. Officer Downe hätte das Zeug zu einer echten Trash-Perle gehabt, so jedoch reicht es nur für einen unterhaltsamen Abend in bierseliger Runde. 


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