Dank des unaufhörlich wachsenden Backkatalogs von Paramount bekommt Wes Cravens Thriller Red Eye aus dem Jahr 2005 nicht nur endlich seine HD-Premiere auf Blu-ray spendiert, sondern wird gleich auch noch in der 4K UHD Version veröffentlicht. Letztere haben wir uns für Euch angesehen...

Inhalt

Lisa Reisert (Rachel McAdams) ist Hotelmanagerin im "Lux Atlantic" in Miami, und lebt für ihren Beruf. Nur widerwillig hat sie die Geschäfte im Hotel ihrer Stellvertreterin Cynthia (Jayma Mays) überlassen, um die Beerdigung ihrer Großmutter in Dallas zu besuchen, weshalb sie sich auch dazu entschieden hat, direkt mit dem ersten Nachtflug zurück nach Miami zu fliegen. Als der Flug verspätet starten soll, lernt Lisa am Terminal den charmanten Jackson Rippner (Cillian Murphy) kennen, der sich beim Abflug schließlich als ihr Sitznachbar entpuppt. Doch bereits kurz nach dem Start offenbart Jackson sein wahres Ich, und lässt Lisa schmerzlich erkennen, dass ihr Treffen kein zufälliges gewesen ist. Jackson will Lisa dazu zwingen, die Reservierung des stellvertretenden Ministers des Ministeriums für Innere Sicherheit Charles Keefe (Jack Scalia) in ihrem Hotel auf ein anderes Zimmer umzubuchen, und hat zu diesem Zweck sogar einen Killer vor dem Haus von Lisas Vater Joe (Brian Cox) platziert...

Wirklich oft hat Kultregisseur Wes Craven, dessen Lebenswerk nicht nur dank der Nightmare- sowie der Scream-Reihe unvergesslich bleiben wird, seinem Lieblingsgenre nicht den Rücken gekehrt. Einer dieser Ausnahmefilme ist Red Eye, der von den Fans deutlich wohlwollender aufgenommen wurde, als seine im gleichen Jahr produzierte Werwolf-Komödie Verflucht. Leider ist Red Eye dennoch ein eher unbekanntes Werk aus der Filmografie des Horror-Meisters, was sich nun hoffentlich mit der Erstveröffentlichung auf Blu-ray und 4K UHD ändern wird - verdient hätte es der Thriller jedenfalls...

Mit weniger als 80 Minuten ist Red Eye sehr kompakt gehalten, und verschwendet dementsprechend keine Zeit. Eine kurze Einführung der Hauptfigur muss hier genügen, bevor sich der Rest des Geschehens bis ins Finale komplett auf das Geschehen an Bord eines Flugzeugs konzentriert. Der beengte Raum und die fehlende Fluchtmöglichkeit werden dabei für ein intensives, atmosphärisches Kammerspiel genutzt, dessen Verlauf dank spärlich eingesetzten Informationen die Spannungskurve geschickt immer weiter in die Höhe treibt. Getragen wird das Geschehen hier von den beiden hervorragend agierenden Hauptdarstellern Rachel McAdams und Cillian Murphy, denen es mühelos gelingt, die nur selten durch kleinere Spitzen beziehungsweise Eskalationen unterbrochene Situation allein durch ihre verbalen Auseinandersetzungen durchwegs fesselnd zu gestalten, wobei gezielt platzierte Hintergrundinfos beiden Figuren immer wieder etwas mehr Charakter verleihen. Das Tempo ist dabei durchwegs sehr hoch, und lässt dadurch keinerlei Längen oder Verschnaufpausen zu, während einige inhaltliche Überraschungen für die nötige Würze sorgen. Etwas übertrieben wirkt dagegen schließlich das Finale, wenn sich das Geschehen von seinem minimalistischen Aufbau und der beengten Location entfernt, und plötzlich auf Action sowie eine typische Katz-und-Maus Jagd setzt. Hier driftet die Erzählung zusehends in Unglaubwürdigkeiten ab, was in Anbetracht des bis dahin starken Aufbaus tatsächlich etwas schade ist. Dennoch ist Red Eye ein gelungener Thriller, der zeigt, dass Wes Craven nicht nur ein Händchen für Horrorfilme hatte, sondern auch in anderen Genres durchaus unterhaltsame Geschichten zu erzählen wusste.

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Details der 4K UHD

Nachdem uns für unsere Kritik lediglich die 4K UHD Pressedisc vorlag, können wir zur Blu-ray leider keine Angaben machen. Die 4K UHD allerdings überzeugt dank des Einsatzes von Dolby Vision durch ein sehr gutes Kontrastverhältnis sowie ein sehr ansprechendes Farbspektrum, das Farben satt und natürlich darstellt. Schärfe und Detailreichtum sind auf hohem Niveau, und spielen ihre Stärken vor allem in Closeups aus, wogegen Unschärfen und weichere Momentaufnahmen eine Seltenheit bleiben. Ein stetiges Filmkorn wirkt sich nicht störend auf den insgesamt positiven Gesamteindruck aus. Die Tonspur begnügt sich in der deutschen Synchronfassung mit einer Abmischung in Dolby Digital 5.1, präsentiert sich - wie bei Paramount üblich - allerdings sehr ausgewogen. Sowohl Dynamik wie auch Raumklang wissen zu gefallen, ebenso wie die harmonische und klare Sprachausgabe. Zudem darf auch der Subwoofer wo benötigt mit viel Druck ins Geschehen eingreifen.

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