Resident Evil: Welcome to Raccoon City

Resident Evil: Welcome to Raccoon City

Originaltitel: Resident Evil: Welcome to Raccoon City
Genre: Horror • Thriller
Regie: Johannes Roberts
Hauptdarsteller: Kaya Scodelario
Laufzeit: DVD (104 Min) • BD (108 Min)
Label: Constantin / Highlight Film
FSK 16

Resident Evil: Welcome to Raccoon City    27.03.2022 von Mario von Czapiewski

Auch nach der großen Zombie-Welle Ende der 2000ner verirrt sich immer wieder ein Zombiefilm in den internationalen Kinos. Die Resident-Evil-Filme sind da Gäste, die öfters mal vorbeischauen. Nun gibt es die aktuelle Variante davon mit dem Titel Resident Evil: Welcome to Raccoon City überall auf DVD und Blu-ray zu erstehen.


Inhalt

 

Als Claire Redfield (Kaya Scodelario) in ihre Heimatstadt Raccoon City zurückkehrt, tut sie dies zur denkbar schlechtesten Zeit. Der allgegenwärtige Pharmakonzern Umbrella hat versehentlich ein Zombievirus losgelassen, der langsam die gesamte Stadt einzunehmen scheint. Claire, ihr Bruder und einige Mitglieder einer Spezialeinheit müssen dagegen vorgehen.


Resident Evil dürfte den meisten Gamern als spannende Horror-Videospielreihe bekannt sein, die sich vom Rätseln und Schießen zum Schießen und Schießen und dann wieder zum Rätseln und Schießen entwickelt hat. Meist gegen blutrünstige Zombies, inzwischen aber auch gegen Werwölfe, Puppen und übergroße Frauen. Bei den Filmen sah dies etwas anders aus. Constantin Film machte zusammen mit Paul W. S. Anderson (Mortal Kombat) aus den Spielen eine Actionfilm-Reihe in einem Horrorsetting, mit Zombies, Klonen, Zeitlupen-Kämpfe und Endzeitstimmung. Wirr, unlogisch, laut und vor allem sehr, sehr erfolgreich. So brachte es die Filmreihe auf sieben Teile, die konstant monetär einfach nur gewinnbringend waren und deshalb jeder negativen Kritik standhielten.

 

Nun will man die Reihe neu starten oder man benötigt einen weiteren Film, um die erfolgreiche Lizenz zu behalten… Was hinter diesem neuen Film genau liegt, ist nicht bekannt. Dass man jedoch plötzlich deutlich weniger Budget in das ganze steckt, zweit- bis drittklassische Darsteller beschäftigt und einen Regisseur engagiert, der nicht nur keinen sonderlich guten Ruf hat, sondern für B- bis C-Ware bekannt ist, lässt eher auf letzteres schließen.

 

Resident Evil im Jahre 2021 ist im Grundsatz eigentlich ein günstig produzierter B-Film, der eher im Fahrwasser von Filmwerken wie Doom: Annihilation oder Hellraiser: Revelation plätschert als in jenem großer erfolgreicher Kinofilme. Die Regie ist holprig, teilweise irritierend und flach, die CGI-Effekte sind an einigen Stellen erschreckend minderwertig und die Geschichte an keiner Stelle wirklich spannend. Obwohl man versucht, sich mehr an den originalen ersten zwei Spielen zu orientieren, werden völlig unverständliche Entscheidungen getroffen. Vor allem die Besetzung kann eigentlich nur als ausgestreckte Zunge in Richtung der Videospielfans verstanden werden. So haben die Figuren teilweise optisch und charakterlich überhaupt nichts mit der Vorlage gemein. Dies wäre zu verschmerzen, wenn man diese Besetzung mit besonderem Schauspiel verteidigen könnte, aber das ist bei diesen Leistungen nicht möglich. Mal ganz abgesehen davon, dass man bei einem vernünftigen Casting optisch passende Schauspieler mit guten schauspielerischen Leistungen hätte finden können.

 

Doch auch sonst bietet der Film nichts, was über früher so genannte „Videotheken-Ware“ hinausgeht. Das liegt vor allem daran, dass Johannes Roberts (The Strangers: Opfernacht) kein Regisseur ist, der es versteht, Optik und Handlung so zusammenzustellen, dass am Ende etwas Spannendes dabei herauskommt. Auch scheint er völlig resistent gegenüber der Wahrnehmung von Logiklöchern zu sein, wie er in früheren Produktionen schon eindrucksvoll bewiesen hat. Wer Uwe Boll noch immer für den schlechtesten Regisseur unserer Zeit hält, sollte sich mal mit Herr Roberts beschäftigen. Weltbilder dürften durchaus ins Wanken geraten.

 

Damit bietet Resident Evil: Welcome to Raccoon City meist billige B-Movie-Unterhaltung ohne irgendwelche Ausschläge nach oben, aber immer wieder auftauchenden Ausschlägen nach unten. Bemüht geschrieben, schlecht gespielt, optisch stark schwankend und meist langweilig. Man kann von Anderson’s Resident-Evil-Variante sicher halten, was man möchte… Aber langweilig war sie eher selten.


Bildergalerie von Resident Evil: Welcome to Raccoon City (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray-Veröffentlichung bietet den Film in guter Qualität mit einer gelungenen deutschen Synchronisation und dem englischsprachigen Originalton. Im Bonusmaterial finden sich ein paar Featurettes und Trailer. Löblicherweise ist auch eine deutsche Hörfilmfassung für blinde Menschen mit an Bord.



Cover & Bilder © Constantin Film AG / ©2021 CTMG. All Rights Reserved.


Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski


Resident Evil: Welcome to Raccoon City ist aus der Perspektive eines Kinogängers ein billiger B-Film ohne Seele, dafür aber mit schwachen Darstellern, einer langweiligen Inszenierung und schlechten CGI-Effekten. Die Fanservice-Momente locken Fans der Vorlage an, damit ihnen der Film mit größeren, relevanteren Entscheidungen direkt wieder ein paar Ohrfeigen verpassen kann. Meiden!


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