Rise of the Footsoldier: Vengeance

Rise of the Footsoldier: Vengeance

Originaltitel: Rise of the Footsoldier: Vengeance
Genre: Action • Thriller
Regie: Nick Nevern
Hauptdarsteller: Craig Fairbrass
Laufzeit: DVD (112 Min) • BD (112 Min)
Label: Alive
FSK 18

Rise of the Footsoldier: Vengeance   24.01.2024 von Beef Supreme

Rise of the Footsoldier: Vengeance stellt den nunmehr sechsten Teil der Actionreihe dar, die 2007 mit Footsoldier: Hooligan, Gangster, Legende ihren Anfang nahm. Die Reihe besteht somit seit stattlichen 17 Jahren und Hauptdarsteller Craig Fairbrass, der schon seit dem ersten Teil mit dabei ist, gibt auch hier wieder den zornigen und rücksichtslosen Gangster Pat Tate, der lieber zuerst zuschlägt und am besten gar nicht erst fragt. Funktioniert der sechste Eintrag der Reihe, diesmal mit dem kreativen Motiv Rache? Vor allem, wenn man die vorangehenden Teile nicht kennt?

 

Inhalt

 

Der Film eröffnet klassisch mit einem versauten Überfall. Statt der versprochenen 50.000 befanden sich aber nur schlappe 2.500 Kröten in der Geldkassette und dazu hat Pats Komplize und Kumpel Kenny auch noch den Polizisten ohne Maske erst angegrinst, dann angeschossen. Doch bevor das für Kenny zum Problem werden kann, erfährt der durch andere Parteien schon bald ein ziemlich brustkorböffnendes Erlebnis. Das passt Pat gar nicht und der begibt sich auf den schellengepflasterten Pfad der Rache. Auf seinem Weg lernt er, dass Hobbyboxer und Teilzeit-Dragqueen Billy da irgendwie mit drinsteckt, aber auch noch andere unkoschere Gestalten ihre Finger da mit im Spiel haben. Und weil Rache weder Kühlschränke füllt noch Finger dranlässt, muss Pat nach dem unrund gelaufenen Überfall auch noch ein paar Drogen an den Mann bringen, damit Obermufti David keine Magenverstimmungen bekommt. Viel zu tun für den kühnen Hünen von der Insel.

 

Für einen Actionthriller, der mehr Hammer als Skalpell ist, legt Rise of the Footsoldier: Vengeance mit knapp 2 Stunden eine vergleichsweise lange Laufzeit vor. Und leider kann die nicht immer überzeugend gefüllt werden. Weite Strecken zeigen Hauptunhold Pat wie er bedrohlich dreinblickend von A nach B schlendert, um Billy ausfindig zu machen und dabei aber sonst wenig Interessantes geschieht. Die erzählerischen Nebenstränge können die Längen auch nur bedingt ausgleichen, da sie nur lieblos abgearbeitet werden und die Haupthandlung nicht wirklich voranbringen. Erzählerischer Fortschritt ergibt sich zudem zu oft nur durch konstruierte Zufälle, bei denen Pat auf wundersame Weise gerade zur rechten Zeit am rechten Ort ist, um gerade den nächsten Hinweis aufzuschnappen. Diese Schnitzeljagd in Zeitlupe wird gelegentlich durch kleinere Raufereien aufgelockert. Diese sind nett gemacht, aber man sollte keine durchchoreografiertes Actionfeuerwerk erwarten. Hier wird roh und ungestüm mit Rohren, Brettern und Fäusten ausgeteilt und nach ein paar Schwingern ist die Situation auch meist wieder geklärt. Und auch wenn Pat nicht allzu oft zulangen darf, die FSK-18-Freigabe ist durchaus gerechtfertigt, da die Action geradlinig und kompromisslos inszeniert ist. Zwar nichts, was man nicht anderswo schon härter gesehen hätte, aber zweckdienlich.

 

Quereinsteigern macht es Rise of the Footsoldier: Vengeance jedoch nicht einfach, da das Überraschungsmoment des Films nur funktioniert, wenn man Kenner der Reihe ist. Das mag für Fans sicher einen positiven Aspekt darstellen, doch bei einer Filmreihe dieses Alters wären erläuternde Rückblenden oder vergleichbare Lösungen kein Fehler gewesen.

 

Handwerklich merkt man dem Film sein geringes Budget an. Szenen sind nicht immer perfekt ausgeleuchtet, wodurch sich häufig zu dunkle Szenen ergeben und Vieles spielt sich in engen Innenräumen mit dem Charme verlassener Lagerhallen ab. Die Kameraarbeit hingegen ist über weite Strecken gelungen, gerade Verfolgungsjagden sind dynamisch in Szene gesetzt und gefilmt, auch wenn man gelegentlich den Kameramann in Spiegelungen bewundern darf.

 

Was die Vertonung angeht, erwartet den Zuschauer hier wenig Überraschung. Der Sound geht in Ordnung und erfüllt seinen Zweck, nicht mehr, nicht weniger. Einzig die deutsche Synchro fällt negativ auf und nimmt dem Film durch uninspirierte Sprecher viel von seiner Rohheit. Wer von britischem und teils schottischem Englisch nicht abgeschreckt wird, sollte zur Originalvertonung schalten. Deutsche Untertitel können zur Unterstützung zugeschaltet werden.

 

Bildergalerie von Rise of the Footsoldier: Vengeance (4 Bilder)

Details zur Blu-ray

 

Die Disc wartet neben dem Hauptfilm und den obligatorischen Trailern noch mit einigen Extras auf. Unter anderem finden sich ein einstündiges Making Of, ein Behind the Scenes sowie noch einige Szenen, die es nicht in den finalen Schnitt geschafft haben, auf der Blu-ray. Das Cover ist zudem wie gewohnt auch ohne FSK-Logo verfügbar.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Rise of the Footsoldier: Vengeance ist ein solider Film und Fans kommen sicherlich auf ihre Kosten. Neulinge hingegen werden es hier jedoch schwer haben, da keine Charaktere eingeführt oder gezeichnet werden. Der Plottwist bleibt ebenso auf der Strecke und so bleibt nur rohe Action und ein grimmiger Pat, der durch zu viele Zufälle zu seiner Rache kommt. Mit knapp zwei Stunden geht der Film etwas zu lang, doch wer bodenständiger Gangsteraction unbelastet durch Moral oder Hochglanzoptik etwas abgewinnen kann, darf gern einen Blick riskieren. 


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