Sissy

Sissy

Originaltitel: Sissy
Genre: Thriller • Horror
Regie: Hannah Barlow • Kane Senes
Hauptdarsteller: Aisha Dee • Yerin Ha
Laufzeit: DVD (98 Min) • BD (102 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 18

Sissy   07.02.2023 von MarS

Während die Spanierin Carlota Pereda den Zuschauern des Fantasy Filmfest 2022 mit Piggy Themen wie Mobbing und Bodyshaming regelrecht mit dem Holzhammer ins Gesicht geprügelt hatte, geht der australische Festivalbeitrag Sissy einen etwas anderen Weg, um Ähnliches in den Fokus zu rücken. Plaion Pictures veröffentlicht das Ganze nun auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Als Kind war sie eine Außenseiterin, die ständig gemobbt und als "Sissy" verspottet wurde. Inzwischen hat sich Cecilia (Aisha Dee) mit ihrem einsamen Leben arrangiert, und verdient ihr Geld als erfolgreiche Influencerin. Doch dann trifft Cecilia plötzlich Emma (Hannah Barlow), ihre beste Freundin aus Kindheitstagen, die sie kurzerhand zu ihrer Junggesellinnenparty einlädt. Dort angekommen kommt es allerdings ausgerechnet zu einem Wiedersehen mit Alex (Emily De Margheriti), die Cecilia einst am schlimmsten gequält und ihre Freundschaft zu Emma zerstört hatte. Schon einmal ist die Situation zwischen Cecilia und Alex eskaliert, und auch Jahre später scheint Alex nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Zunächst gelingt es Cecilia, die offenen Anfeindungen zu ignorieren, doch bereits nach kurzer Zeit droht Alex das Fass erneut zum Überlaufen zu bringen...

 

Piggy und Sissy. Zwei Filme mit ähnlichen Titeln, beide im Programm des Fantasy Filmfest 2022, beide thematisch ähnlich gelagert, und beide nicht um einige satte Gewaltspitzen verlegen. Und doch unterscheiden sich beide Filme massiv voneinander, denn wo sich Piggy eher ernst, akzentuiert und anspruchsvoll zeigte und mit seinen kritischen Tönen einem bitteren, fiesen Beigeschmack Ausdruck verliehen hatte, tendiert Sissy zu einer doch sehr aufdringlichen, temporeichen, teilweise überzogenen sowie stellenweise mit bissigen Seitenhieben angereicherten Erzählung, die deutlich stärker auf Unterhaltungs- und Schauwerte für ein breiteres Publikum setzt. Rund um den Social Media Lifestyle der heutigen Zeit angesiedelt, und mit teils sehr heftigen, handwerklich absolut sehenswert umgesetzten Splatterszenen inszeniert, macht Sissy damit seine Sache zweifellos sehr ordentlich und durchwegs unterhaltsam, lässt aber sowohl Tiefgang wie auch eine gewisse Ambivalenz etwas vermissen. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter sind hier viel deutlicher voneinander abgegrenzt, und auch wenn das Opfer irgendwann selbst zum Täter wird, ist dies für den Zuschauer stets absolut verständlich und nachvollziehbar. Zwei Gründe sorgen letztendlich dafür, dass das Ganze am Ende auch ohne die klare Gesellschaftskritik und anspruchsvollen Tiefgang gut funktioniert, denn während das Regieduo Hannah Barlow und Kane Senes immer wieder sehr geschickt kleinere Wendungen innerhalb der Ereignisse präsentieren und ihrer Erzählung an so mancher Stelle einen sehr satirischen Anstrich verleihen, ist es auch in Sissy vor allem die Hauptdarstellerin, die das Geschehen durch ihr intensives, vielseitiges Spiel hervorragend auf ihren Schultern zu tragen weiß, und damit die übrigen Figuren zu austauschbarem Beiwerk degradiert. 

 

Bildergalerie von Sissy (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist gestochen scharf und bietet einen schönen Detailgrad. Die Farbgestaltung ist satt und natürlich, der Kontrastumfang kräftig und gut ausbalanciert. Auch beim Schwarzwert machen sich keine Schwächen bemerkbar. Die Tonspur überzeugt durch eine kräftige, dynamische Abmischung, die sich vor allem beim energetischen Soundtrack auch ansprechend in den Raum öffnet. Die Sprachausgabe bleibt durchwegs sauber, verständlich und differenziert im Raum ortbar. 



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Sissy erreicht zwar auf Grund der erzählerisch völlig anderen Ausrichtung nicht die bittere, fiese Holzhammer-Intensität des thematisch ähnlichen Festival-Beitrags Piggy, ist aber gerade durch die beinahe satirische Herangehensweise, die energiegeladene Inszenierung sowie die heftigen Splatterszenen ein ebenso sehenswerter Beitrag zum Thema Mobbing. 


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