Stimme des Herzens - Whisper of the Heart
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BEWERTUNG |
23.07.2023 von MarSLive-Action Verfilmungen von Animefilmen und -serien stehen zumeist unter keinem allzu guten Stern, und haben oftmals einen schweren Stand bei den Fans. Mit seiner Adaption des Ghibli-Klassikers Stimme des Herzens traut sich Regisseur und Drehbuchautor Yūichirō Hirakawa nun jedoch trotzdem noch etwas mehr...
Inhalt
Die junge Shizuku (Runa Yasuhara) liebt es, in die fantastische Welt der Bücher abzutauchen, und verbringt die meiste Zeit in der örtlichen Bibliothek. Dort lernt sie schließlich ihren Mitschüler Seji (Tsubasa Nakagawa) kennen, der ihre Leidenschaft zu teilen scheint. Sein größter Wunsch ist es allerdings, einmal ein berühmter Cellist zu werden, und so motiviert er Shizuku dazu, auch ihre Wünsche zu verfolgen, und eigene Geschichten zu schreiben. Als Shizuku eines Tages nach Italien reist, um dort sein Cellospiel zu verbessern, verlieren sich die beiden aus den Augen. 10 Jahre später erinnert sich Shizuku (Nana Seino) mit Bedauern an ihr einstiges Versprechen, sich voll und ganz der Erfüllung ihres Traums zu widmen, denn anstatt selbst eine Autorin geworden zu sein, arbeitet sie als Lektorin in einem Verlagshaus für Kinderbücher...
Ein wirklich gewagtes Experiment, das Yūichirō Hirakawa mit seinem Stimme des Herzens - Whisper of the Heart vollzieht. Anstatt den gleichnamigen Anime-Klassiker einfach nur als Realfilm zu adaptieren, versucht sich die Live-Action Verfilmung doch tatsächlich daran, die ursprüngliche Geschichte als Mix aus Hommage und Fortsetzung völlig neu zu gestalten, und damit die einstigen Inhalte und Themen ganz neu zu interpretieren. Während einige Szenen 1:1 aus dem Original übernommen wurden, springt die Erzählung deshalb ganze 10 Jahre in die Zukunft, und spinnt auf diese Weise die Ereignisse in gänzlich neuem erzählerischen Rahmen weiter. Dabei wechselt die Inszenierung immer wieder zwischen Szenen in der Vergangenheit, die an den Anime erinnern und bekannte Elemente geschickt mit eigenen Interpretationen verbinden, und den Geschehnissen in der Gegenwart, in der die titelgebende Stimme des Herzens längst erloschen, zumindest aber verloren zu sein scheint. Lag das Augenmerk im Original noch auf der Entwicklung zweier Jugendlicher und ihrem Weg zum Erwachsensein, aber auch dem Willen zur Erfüllung ihrer Träume, so setzt Stimme des Herzens - Whisper of the Heart nun da an, wo sich die mittlerweile erwachsenen Figuren in ihrem Leben befinden. Dabei wird schnell klar, dass die Wünsche und Träume eines Kindes oftmals nicht dem entsprechen, was das wirkliche Leben für einen bereithält. Gleichzeitig macht Stimme des Herzens - Whisper of the Heart aber auch deutlich, dass es eben diese Träume stets wert sind, weiterhin verfolgt zu werden, selbst dann, wenn man diese eigentlich schon aus den Augen verloren hat. Damit bietet die durchaus mutig umgesetzte Live-Action Verfilmung nicht nur zahlreiche Elemente, an denen sich die Fans des Originals erfreuen können, sondern schafft es gleichzeitig auch, der einstigen Handlung gerecht zu werden, ohne diese einfach nur zu kopieren, sondern ihr in Form einer Fortsetzung völlig neue Facetten zu entlocken. Abgerundet wird dieses gelungen umgesetzte Erlebnis von einer wundervollen Bildsprache, ebenso wie durch einen emotionalen Score, der seinen Höhepunkt in einem Duett der beiden Hauptdarsteller mit dem wundervollen Song "Tsubasa wo Kudasai" findet. Einzig die deutsche Synchronfassung - auch in Verbindung mit der darstellerischen Leistung einiger der Jungdarsteller - ist nicht ausnahmslos überzeugend.
Details der Blu-ray
Sehr helle, leuchtende Farben dominieren das Bild der Blu-ray, und sorgen damit für einen beinahe märchenhaften Look. Schärfe und Detailgrad sind dabei ebenso ausgeprägt wie der hohe Kontrastumfang. Die Tonspur zeichnet sich vor allem durch eine klare, saubere Dialogwiedergabe aus, und erschafft durch eine dezente, aber stetige Entfaltung im ganzen Raum eine tolle Atmosphäre. Mit viel Kraft wird dabei der wundervolle Score wiedergegeben. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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