Supergirl - Die komplette 3. Staffel

Supergirl - Die komplette 3. Staffel

Originaltitel: Supergirl
Genre: Fantasy
Regie: Jesse Warn u.a.
Hauptdarsteller: Melissa Benoist • Chyler Leigh • Katie McGrath
Laufzeit: DVD (920 Min) • BD (1092 Min)
Label: Warner Home Video
FSK 12

Supergirl - Die komplette 3. Staffel   07.12.2018 von LorD Avenger

Während die MARVEL-Serien auf Netflix schwächeln und der Reihe nach abgesetzt werden, fährt DC schwere Geschütze auf und ist stärker denn je. Arrow erscheint hierzulande für Zuhause bereits in der sechsten Staffel, aber Flash, DC Legends of Tomorrow und Supergirl ziehen hartnäckig nach - und kreuzen dabei auch gekonnt ihre Wege...

 

Inhalt

 

Staffel 3 rundum Supermans Cousine ist dieses Mal noch gehörig abwechslungsreicher und vollgepackter als Staffel 2. An diese knüpft die neue Handlung auch direkt an, weshalb wir Kara Danvers aka Supergirl nach den Verlusten des letzten Kampfes zunächst in Trauer und Selbstmitleid wiederfinden - eine Phase, die leider jeder Superheld irgendwann durchmacht. Passend dazu tritt sie gleich in den ersten Folgen gegen eine mutierte Frau an, die mit ihren Kräften tiefsitzende Ängste auslösen und verstärken kan, was Kara dazu zwingt sich ihren zu stellen. Weiterhin besucht sie zusammen mit J'onn aka Martian Manhunter dessen Heimatplaneten Mars und bringt dafür mit Britney Spears-Musik kulturelle Reichtümer der Erde mit, bevor sie sich Zuhause mit einer fanatischen Sekte auseinandersetzen muss, die sie anbetet. Im Machtkampf zwischen Lena Luthor und Morgan Edge kommt es in einer anderen Episode zu einer Epidemie, die Kinder befällt und in einer ausschweifenden Rückblende geht es zurück in die Jugend von Kara und Alex zu dem Zeitpunkt als sie ihre geschwisterliche Feindschaft überwinden konnten. Natürlich muss Supergirl auch abgesehen von ihrem Ausflug zum Mars mehrfach ins All reisen, kommt dafür aber umso lieber zu ihren Liebsten nach Hause zurück, um mit ihnen Weihnachten zu feiern oder in ausgelassener Stimmung Karaoke zu singen. Der rote Faden durch alle Episoden ist allerdings die Haupthandlung um Superschurkin Reign, die die kryptonischen Weltenkiller um sich schart.

 

Was mich an Supergirl und speziell der dritten Staffel aber am meisten begeistert ist die sehr starke Menschlichkeit der Charaktere und der Umstand, dass die Macher die Serie nicht nur als stumpfes Action-Feuerwerk nutzen, sondern tatsächlich Unmengen ernster und tiefgreifender Themen mit aufnehmen, die in diesem Umfeld vielleicht sogar mehr zum Denken anregen als Nachrichten, Dokumentationen oder Proteste. So werden Alex und ihre Verlobte mit Homophobie aus der engsten Familie konfrontiert und ein anderer Hauptcharakter muss sich mit der schlimmer werdenden Demenz seines Vaters auseinandersetzen - von den zahlreichen Gewissensfragen und -entscheidungen ganz abgesehen, die Supergirl nicht immer erfolgreich mit ihrem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn beantworten kann.

 

Ein absolutes Highlight dieser und auch der parallel laufenden Staffeln der anderen DC-Serien ist aber...

...das Crisis on Earth X-Crossover

 

Beschaut man sich die Laufzeit der Blu-ray von Staffel 3 wird der Ein oder Andere sicher große Augen bekommen angesichts der vierstelligen Minutenzahl. Das liegt u.a. daran, dass es dieses Mal 26 anstelle von 22 Episoden gibt und der Grund ist das äußerst ambitionierte und ebenso gelungene Crossover-Event mit Arrow, Flash und DC Legends of Tomorrow. Anders als in Staffel 2 von Supergirl, wo am Ende einer Episode Flash auftaucht, Kara mit in seine Welt nimmt und der Abspann daraufhin auf die Flash-Serie verweist um das Crossover anzusehen, sind nun sämtliche Folgen in allen parallel laufenden und auch parallel bei Warner erscheinenden Blu-ray-Fassungen enthalten. Tausend Dank dafür!

 

Noch viel präsenter in den Comic-Geschichten des DC-Universums sind Parallelwelten, in denen überwiegend dieselben Menschen leben, in der Regel aber mit leichteren oder schwerwiegenderen Anpassungen. So gibt es beispielsweise Paralleluniversen, in denen Batman mit Catwoman verheiratet ist und beide Kinder haben, wo einige Charaktere tot oder andere noch am Leben sind. Meist ist von 52 verschiedenen Erd-Versionen die Rede, Erde X wird hierbei als 53. Variante vorgestellt - eine düstere von Nazis überrannte Dystopie. Besonderer Clou hierbei: Einige der Helden, darunter auch Arrow und Supergirl, sind auf Seiten der Bösen und genießen auch völlig andere zwischenmenschliche Beziehungen als wir sie gewohnt sind. Da Nazi-Supergirl allerdings an einer schweren Herzkrankheit leidet, bedarf es der unfreiwilligen und totbringenden Hilfe von unserer Kara Danvers um sie zu heilen - und damit es umso dramatischer wird und die Autoren eine gute Ausrede dafür haben, alle Helden an einem Ort zu versammeln, beginnt die Invasion kurz vor dem Ja-Wort von Barry Allen (Flash) und seiner Zukünftigen. Unsere altbekannten Helden müssen nun also ihre eigene Welt vor der dunklen Bedrohung schützen und zeitgleich auch die Wurzel des Übels auf Erde X bekämpfen, wo sie auf vermeintlich alte Bekannte treffen...

 

Details der Blu-ray

 

Über mangelnden Inhalt kann man sich bei Staffel 3 sicherlich nicht beschweren, denn die vier Discs kommen mit jeweils über 250 Minuten im Schnitt daher und bieten neben den 26 Episoden auch umfangreiches Bonusmaterial wie die üblichen nicht verwendeten Szenen und Outtakes sowie auch eine dreiviertelstündige Talk-Runde der diversen Produzenten zu den Hintergründen und Arbeitsprozessen des Crossovers. Die Blu-rays bieten kristallklares Bild, dass es ermöglicht die Superporen im Supergesicht von Supergirl zu zählen, während man sich am sauberen Ton erfreut, der eine gute Mischung der Lautstärken zwischen Dialogen und Actionszenen bietet.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Ich bin schwer begeistert von der dritten Staffel Supergirl, die sich ganz hervorragend entwickelt und weiter von den anderen Superheldenserien abhebt. Neben toller Action und abwechslungsreichen Gegnern verliert man auch das Zwischenmenschliche nicht aus den Augen und anders als bei Serien wie Smallville geht es dabei nicht ausschließlich nur um teenie-hafte Liebesgeschichten, sondern auch um tiefgreifende, gesellschaftliche Themen. Der Cast bleibt weiterhin, sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite, überwiegend weiblich und da hier im Superhelden-Genre ohnehin ein starkes Defizit herrscht, ist mir das nur recht. Starke Frauen wie Alex, die wichtiger und sympathischer werdende Lena Luthor oder die neue Samantha hinterlassen einen positiven und bleibenden Eindruck. Das sich über vier Folgen erstreckende Crossover-Event hätte ein paar bessere Computereffekte vertragen können, schießt davon abgesehen aber den Vogel ab und ist besser als so mancher Superhelden-Kinofilm und definitiv besser als das Marvel-Netflix-Crossover The Defenders. Alle Charaktere entwickeln sich weiter, Supergirls Cape bekommt endlich einen sinnvollen Nutzen und das Staffelfinale hat mich sogar zu Tränen gerührt mit seinen großen Änderungen für Staffel 4. Einzig das immer und immer wieder davon gesprochen wird, wie Superman und Supergirl die letzten überlebenden Kryptonier sind, dann aber doch andauernd weitere ehemalige Bewohner des zerstörten Planeten auftauchen, stört etwas...


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