Supernova
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BEWERTUNG |
14.02.2022 von MarSWenn zwei so bemerkenswerte Darsteller wie Colin Firth und Stanley Tucci gemeinsam vor der Kamera stehen, dann sind die Erwartungen zweifellos hoch angesiedelt. Was der Brite Harry Macqueen allerdings als Drehbuchautor und Regisseur mit seinem Drama Supernova geschaffen hat, das stellt selbst diese Erwartungen in den Schatten...
Inhalt
Seit 20 Jahren sind der Konzertpianist Sam (Colin Firth) und der Schriftsteller Tusker (Stanley Tucci) nun schon ein Paar. Gemeinsam sind sie durch Höhen und Tiefen gegangen, wodurch ihre Liebe über die Jahre noch weitergewachsen ist. Als bei Tusker jedoch eine frühe Form der Demenz diagnostiziert wird, stellt dies das Leben der beiden völlig auf den Kopf. Sam und Tusker beschließen, einen Roadtrip durch England zu machen, um Freunde und Familie zu besuchen und sich noch ein letztes Mal an die Vergangenheit zu erinnern. Während Sam mit aller Kraft um seine große Liebe kämpft, ist sich Tusker jedoch längst bewusst, dass er nicht mehr lange er selbst sein wird. Doch auf keinen Fall will er vergessen, was ihn ausmacht, oder am Ende sogar Sam zur Last fallen. Die Reise in einem alten Camper stellt schließlich die Liebe zwischen Sam und Tusker auf eine harte Probe...
Mit Supernova kommt ganz still und ohne großes Aufsehen zu erregen der wohl emotionalste, herzergreifendste Film seit langer Zeit um die Ecke, dem völlig zu Unrecht ganz offensichtlich viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Im gleichen Jahr entstanden wie der ebenfalls grandiose The Father, thematisiert auch Supernova eine fortschreitende Demenz-Erkrankung, begegnet dem Thema aber aus einem völlig anderen Blickwinkel. Während The Father aus der Sicht des Betroffenen erzählt wurde, und sich damit beinahe zu einem Suspense-Thriller entwickelte, stellt Supernova zwei Liebende in den Vordergrund, deren Beziehung durch die Krankheit zunehmend beeinflusst wird. Dabei beweist Harry Macqueen ein hervorragendes Gespür, nicht nur für seine Inszenierung, sondern auch für stimmungsvolle Bilder und intensive Emotionen selbst in den Momenten, in denen überhaupt nicht gesprochen wird. Wenn allerdings gesprochen wird, dann stets mit wunderbaren, gezielten, mal ergreifenden, mal witzigen Dialogen, die ebenso authentisch und aus dem Leben gegriffen wirken, wie dies alle Figuren im Film ebenfalls tun. Wirklich als bemerkenswert kann man hier jedoch die Leistungen von Colin Firth und Stanley Tucci bezeichnen, die jeden noch so kleinen, unscheinbaren Moment zu etwas ganz Besonderem machen, und deren Liebe so glaubwürdig und echt erscheint, dass man alleine davon bereits absolut gerührt ist. Damit hat es Macqueen auch gar nicht nötig, umständlich oder gar penetrant auf die Tränendrüse zu drücken, denn die sensible Erzählung erzeugt in Verbindung mit der beinahe greifbaren Harmonie zwischen Colin Firth und Stanley Tucci bereits mehr als genug Gefühlschaos beim Zuschauer. Letztendlich lebt Supernova ohne Zweifel von der grandiosen Charaktervorstellung dieser beiden Männer, deren sexuelle Ausrichtung zudem völlig belanglos anmutet beziehungsweise von allen Beteiligten als absolut alltäglich hingenommen wird, ohne dass es der Film nötig hätte, explizit darauf einzugehen. Firth und Tucci ist es am Ende zu verdanken, dass selbst die dramatischsten Momente, Momente des Streits, Momente der Unsicherheit, trotz all der Tragik des Geschehens und der herzergreifenden Emotionalität der Situation, stets auch etwas Hoffnungsvolles, positives und wunderschönes ausstrahlen, und Supernova damit auch nach dem Abspann noch lange Zeit nachwirken lassen - Ganz so, wie das helle Licht eines sterbenden Sterns seine Spuren im All hinterlässt...
Details der Blu-ray
Qualitativ bewegt sich das Bild der Blu-ray insgesamt auf gehobenem Niveau, auch wenn hin und wieder kleinere Schwächen bei Schärfe und Fokussierung zu bemerken sind. Farben werden natürlich dargestellt, das Kontrastverhältnis ist sehr gut ausbalanciert. Die Tonspur zeigt sich für einen dialogorientierten Film ungewöhnlich offen und dynamisch, was sich nicht nur durch fein dosierte Umgebungsgeräusche, sondern auch den perfekt eingebundenen Score bemerkbar macht. Die Sprachausgabe bleibt durchwegs klar und sauber, selbst leise Dialoge sind immer gut verständlich. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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