The Missing - Staffel 2
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BEWERTUNG |
29.09.2017 von MarS
Deutlich kürzer als befürchtet viel die Wartezeit auf die zweite Staffel von The Missing aus, die bereits ein knappes halbes Jahr nach Veröffentlichung von Staffel 1 ihren Weg in die deutschen Heimkinos findet. Wir waren bereits neugierig, ob das hohe Niveau der Serie trotz völliger Neubesetzung mit Ausnahme einer Rolle und einer gänzlich neuen Geschichte gehalten werden konnte...
Hier findet Ihr noch einmal unsere Kritik zur ersten Staffel: Ein Jahr ist vergangen, seitdem der französische Ermittler Julien Baptiste der Familie Hughes dabei geholfen hat, die Hintergründe zum Verschwinden ihres Sohnes aufzuklären. Inzwischen hat er sich mit seiner Familie zurückgezogen und versucht seinen Ruhestand zu genießen, als plötzlich in Deutschland ein seit 11 Jahren verschwundenes Mädchen wieder auftaucht und sich Verbindungen zu einem seiner alten Fälle offenbaren. Anscheinend war Alice Webster, so der Name des Mädchens, nach ihrer Entführung in der Nähe des Militärstützpunkts ihres Vaters gemeinsam mit einem anderen Mädchen namens Sophie Giroux in einem Keller festgehalten worden. Baptiste macht sich auf den Weg nach Deutschland, denn er hofft durch Alice auch Sophie nach all den Jahren noch lebendig finden zu können. Seine Nachforschungen führen ihn allerdings auf immer neue Spuren, die in einer jahrelangen Suche mit ungewissem Ausgang und einigen unangenehmen Überraschungen gipfeln...
Auch The Missing - Staffel 2 beschäftigt sich mit einem Albtraumszenario für alle Eltern: Dem spurlosen Verschwinden des eigenen Kindes. Den Machern gelingt es jedoch, sich nicht einfach zu wiederholen, sondern dem Zuschauer eine ganz neue Geschichte zu präsentieren, die ihren Fokus weniger auf die Frage lenkt, was überhaupt mit dem verlorenen Kind geschehen ist, sondern sich damit beschäftigt, die Wahrheit über die Ereignisse in der Vergangenheit ans Licht zu bringen, nachdem das Kind auf mysteriöse Weise wieder zurückgekehrt ist. Wie bereits in der ersten Staffel steckt die Handlung voller unerwarteter Ereignisse und überraschender Wendungen, die erst nach und nach wie Puzzleteile zusammengefügt werden und nur langsam ein großes Ganzes ergeben. Erneut setzt die Inszenierung dabei auf mehrere Zeitebenen, in denen die Handlung fortgeführt wird, ein Rezept das bereits hervorragend funktioniert hat und auch in der zweiten Staffel für jede Menge Spannung und Dramatik sorgt. Anspannung und Emotionen aller Beteiligten sind stets greifbar und werden von den großartig agierenden Darstellern perfekt transportiert, wobei sich das Geschehen in The Missing - Staffel 2 deutlich offensichtlicher auf den Ermittler Julien Baptiste und seine Nachforschungen konzentriert, den einzigen Charakter der bereits in der ersten Staffel mit an Bord war und auch dort für die Aufklärung des Falls sorgte. Wie gehabt ist die Erzählung eher ruhig ausgefallen und lässt damit sowohl der Geschichte als auch den Figuren jede Menge Raum zur Entfaltung, was die Handlung sowohl intensiviert als auch vertieft.
Das Bild der Blu-ray weiß zu überzeugen und liefert eine sehr gute Grundschärfe mit hohem Detailgrad, der vor allem in Nahaufnahmen viele Feinheiten erkennen lässt. Die eingesetzten Zeitebenen unterscheiden sich dabei stimmig in ihrer Farbgebung sowie streckenweise durch Filmkorn auf alt getrimmte Bilder, was die Inszenierung noch authentischer wirken lässt und dabei dem Zuschauer hilft, nicht durcheinander zu kommen. Am natürlichsten wirkt hier konsequenterweise die Zeitebene in der Gegenwart, die über eine leicht entsättigte Farbgebung verfügt und bei Kontrast und Schwarzwert die saubersten und kräftigsten Werte liefert. Die Tonspur ist dialogbedingt vorwiegend frontlastig, öffnet sich aber auch immer wieder auf den gesamten Boxenbereich. Gezielter Effekteinsatz und ein weitläufiger Soundtrack runden das tolle Gesamtbild ab.
Abschließend der Episodenguide zu The Missing - Staffel 2:
Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH / 2017 New Pictures Limited/Company Das Fazit von: MarS
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