The Responder - Staffel 2
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BEWERTUNG |
07.10.2024 von MarSIn The Responder - Staffel 2 steigt Martin Freeman ein weiteres Mal hinter das Steuer eines Liverpooler Einsatzfahrzeuges, und kehrt damit zurück in die wohl intensivste Rolle seiner bisherigen Laufbahn, für die er nach der ersten Staffel mehr als zurecht bereits mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Wir haben den Emergency Response Officer erneut auf Streife begleitet...
Was bisher geschah: Inhalt
Sechs Monate sind vergangen, seit der Emergency Response Officer Chris Carson (Martin Freeman) näher am Abgrund war als jemals zuvor. Von seiner Frau Kate (MyAnna Buring) wurde er inzwischen ausgerechnet für Raymond Mullen (Warren Brown) verlassen, der ihn weiterhin nur zu gerne ans Messer liefern würde, und auch die ständigen Nachtschichten lassen Chris einfach nicht zur Ruhe kommen. Als Kate ihm dann auch noch eröffnet, mit ihrer gemeinsamen Tochter Tilly nach London ziehen zu wollen, ist Chris fest entschlossen, sein Leben zu ändern und ein besserer Mensch zu werden. Dafür müsste er allerdings dringend in die Tagesschicht versetzt werden, wofür die Chancen auf Grund seines labilen Zustands denkbar schlecht stehen. Um Tilly nicht zu verlieren gerät Chris erneut in einen Strudel aus Lügen und folgenschweren Entscheidungen, die ihn ein weiteres Mal daran zu hindern scheinen, seine Vergangenheit endlich hinter sich lassen zu können. Doch auch seine ehemalige Partnerin Rachel Hargreaves (Adelayo Adedayo) musste inzwischen feststellen, dass sie Chris doch ähnlicher ist, als sie gehofft hatte, und die Nachtschichten der letzten Monate auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen sind...
Die zweite Staffel von The Responder profitiert erneut vom langjährigen Erfahrungsschatz des Drehbuchautors Tony Schumacher, der selbst als Polizist in Liverpool seine nächtlichen Runden drehte. Während dem Publikum erneut ein tiefer Einblick gewährt wird - weniger in den Polizeidienst an sich, sondern vielmehr in die Charaktere - setzt Staffel 2 zudem die Ereignisse und Handlungsstränge der ersten Staffel geschickt fort, und erweitert diese zusätzlich um einige weitere, was auch die Fortsetzung sehr vielschichtig und durchaus komplex gestaltet. Dabei muss man allerdings zugeben, dass einige Plots dieses Mal weniger dokumentarisch, sondern sogar ein wenig konstruiert beziehungsweise nicht mehr ganz so authentisch wirken, was sich jedoch kaum auf den erneut hervorragenden Spannungsbogen und die durchwegs fesselnde Inszenierung auswirkt. Auch in der zweiten Staffel dominieren tiefe seelische Wunden und eine allgemeine Trostlosigkeit das Geschehen, während sich die Figuren aus den unterschiedlichsten Gründen in einem Netz aus Lügen, Betrug und Verrat verlieren, und sich auf diese Weise ein Kartenhaus aufbauen, dass unweigerlich irgendwann einstürzen wird. Diese Spirale zu verlassen scheint für jeden von ihnen beinahe hoffnungslos zu sein, denn immer wieder bedrohen neue Ereignisse den sehnlichen Wunsch, die Vergangenheit und die eigenen Fehler hinter sich zu lassen oder zu vergessen. Eine schmerzhafte und deprimierende Aussicht, die man als Zuschauer auf Grund der erneut grandiosen Leistung aller Darsteller in jedem Moment nicht nur einfach mit durchlebt, sondern regelrecht mitfühlt. The Responder hinterlässt eine melancholische, traurige und schwermütige Stimmung beim Zuschauer, und bietet im Verlauf nur selten fröhliche Momente oder kleinere Hoffnungsschimmer - und wenn, dann nur, um eben diese Hoffnungen oder positiven Gedanken bereits mit der nächsten falschen Entscheidung wieder zunichte zu machen. Das macht sicherlich keinen Spaß, zeichnet aber genau deshalb ein unglaublich realitätsnahes und nachvollziehbares Bild einer Gruppe von Menschen, die kaum mehr eine Chance auf eine glückliche Zukunft hat, egal wieviel Kraft sie für den Versuch auch aufwendet. Auf welcher Seite des Gesetzes man dabei steht, scheint ohnehin weder klar, noch überhaupt relevant zu sein...
Details der Blu-ray
Bei der Bildqualität behält The Responder seinen dokumentarischen Charakter bei, und präsentiert uns vor allem in Closeups sehr scharfe und detailreiche Bilder, wogegen in der Totalen der Fokus auf dem Geschehen liegt und Randbereiche auch gerne mal etwas schwammiger dargestellt werden. Die Farbpalette bleibt überwiegend natürlich, wird aber häufig auch von künstlichen Lichtquellen und damit von Einzelfarben dominiert. Akustisch leistet die Blu-ray mit einer Abmischung in DTS-HD 5.1 wunderbare Arbeit, und sorgt durch differenzierte Signalortbarkeit, gezielte Umgebungsgeräusche und sauber wiedergegebene Dialoge ebenfalls für eine stimmige Atmosphäre.
Ein Episodenguide entfällt an dieser Stelle, da die einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden, jedoch keine separaten Titel tragen. Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. / © Rekha Garton Das Fazit von: MarS
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