Gemeinsam mit Eine Weihnachtsgeschichte ist Oliver Twist das wohl bekannteste und am häufigsten verfilmte Werk des englischen Schriftstellers Charles Dickens. Mit Twist kommt jetzt noch eine weitere Adaption hinzu...

Inhalt

Oliver Twist (Rafferty Law) ist ein Waisenkind. Seit dem Tod seiner Mutter lebt Oliver auf der Straße, wo er dafür bekannt ist, an den unmöglichsten Locations seine durch berühmte Kunstwerke inspirierten Graffitis zu sprayen. Seine Fähigkeiten als Freerunner und Kletterer machen schließlich den Gauner Fagin (Michael Caine) auf Oliver aufmerksam, der Waisenkinder bei sich aufnimmt und versorgt, um diese im Gegenzug auf Raubzüge zu schicken. Als sich Oliver in Fagins Schützling Nancy (Sophie Simnett) verliebt, wird er schließlich ebenfalls Teil der Diebesbande, und bereitet sich gemeinsam mit den anderen auf Fagins bisher größten Coup vor. Der hat sich jedoch mit der eiskalten Sikes (Lena Headey) verbündet, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgt und zudem Nancy nähersteht, als es Oliver lieb ist...

Twist ist eine sehr freie Adaption des Werkes aus der Feder Charles Dickens´. So frei, dass eigentlich nur ein paar Namen und kleinere Akzente an die ursprüngliche Geschichte erinnern, während der Film selbst eigentlich nur ein recht lockeres und einfach aufgebautes Heist-Movie darstellt. Aufgepeppt mit einem modernen, eingängigen Soundtrack, ein wenig recht simplem Humor und einigen Freerunner-Sequenzen bietet Twist damit kaum etwas Neues, geschweige denn eine erwähnenswerte Umsetzung der eigentlich sehr ernsten und tragischen Grundlage. Dass man hier dennoch recht gut unterhalten wird, das liegt neben der rasanten Inszenierung und der hochwertigen Aufmachung unter anderem an dem durchaus mit interessanten Momenten aufwartenden Überfall, der zwar übliche Genre-Klischees bedient und nicht immer rund oder glaubwürdig abläuft, aber dennoch Spaß macht. Glanzlicht ist hier aber zweifellos Lena Headey, die mit ihrer Vorstellung als Bad-Ass Bitch jede Szene komplett an sich reißt, während alle übrigen Charaktere absolut blass und austauschbar bleiben - Michael Caine inklusive. Headeys völlig überzeichnete Karikatur einer fiesen Gangsterbraut hingegen wirkt zwar einerseits im ansonsten lockeren, seichten Geschehen beinahe wie ein Fremdkörper, sorgt auf der anderen Seite aber dafür, dass die Erzählung nicht gänzlich frei von nennenswerten Highlights bleibt. 

Bildergalerie von Twist (7 Bilder)

Details der Blu-ray

Das Bild der Blu-ray ist grundsätzlich sehr scharf und weiß durch eine natürliche Farbdarstellung sowie ein kräftiges Kontrastverhältnis zu gefallen. Lediglich gelegentliches, deutlich wahrnehmbares Rauschen und nuanciert abfallende Werte in dunklen Bildbereichen trüben ein wenig den positiven Gesamteindruck. Die Tonspur erweist sich als dynamisch und kraftvoll abgemischt, wobei sich der Druck bei den zahlreichen basslastigen Musikstücken des Soundtracks deutlich erhöht. Die Sprachwiedergabe ist durchwegs klar und gut verständlich, außerdem dank sauberer Kanaltrennung stets gut im Raum ortbar.

Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Mark Barnfield