WET

WET

Publisher: Bethesda
Genre: Action
Sub-Genre: 3rd Person Shooter
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 17.09.2009
USK 18

WET   24.09.2009 von Panikmike

Quentin Tarantino und Robert Rodriguez haben mit ihren letzten Kinofilmen gezeigt, dass ein Film auf alt gemacht sehr erfolgreich sein kann. Ebenso kam vor einiger Zeit ein Spiel von Sega, welches auch den Stil der 70er Jahre annahm. Jetzt wagt sich auch Bethesda in diese Richtung und bringt uns ein Actionspiel erster Güte…

Also ich das Spiel in der Konsole hatte, war meine Gesichtsentgleisung schon sichtbar. Ich hab nur noch gestaunt, weil alleine das Hauptmenu schon sehr geil gemacht ist. Die Musik im Stil aller Tarantinofilme und auch der schöne alte Filter, der leichte Schlieren und Dreckeffekte auf den Bildschirm zaubert. Ich bin ein Fan von solchen Spielen bzw. Filmen und umso mehr freute ich mich, endlich mit unserer Heldin zu spielen.

Wir spielen Rubi Malone, eine Auftragskillerin mit der Beweglichkeit einer Gazelle, Augen wie ein Adler und Charme wie eine rote Rose. Die Heldin erinnert ein wenig an verschiedene Actionhelden aus vergangenen Tagen. Sie kann hoch springen, dem Gegner entgegen rutschen, Wände hinauflaufen und geht mit ihren Waffen um, wie Arnold Schwarzenegger in seinem besten Alter. Alles erinnert ein wenig an Stranglehold, jedoch mit einer attraktiveren Hauptdarstellerin! Doch was muss man hier eigentlich tun? Ganz einfach, ihr müsst euch durch insgesamt 12 Kapitel schlagen und immer die vorgegebene Mission erfüllen. In einer schönen Videosequenz seht ihr davor immer eine kleine Geschichte und euer Missionsziel. Danach kann es auch schon losgehen. Ihr ballert euch durch die Levels und versucht stetig, alle Gegner zu bezwingen und das möglichst mit viel Stil. Im Spiel gibt es nämlich sogenannte Stilpunkte, mit denen ihr nach jedem Level Verbesserungen kaufen könnt.

Wenn ihr mit unserer Heldin springt und dann gleich die Waffe einsetzt, so läuft der Sprung automatisch in Zeitlupe ab. Somit könnt ihr dann die Gegner besser treffen und mehr Stilpunkte ergattern. Nett gemacht ist die Funktion, dass Rubi automatisch auf einen Gegner ballert, währenddessen ihr auf einen anderen Gegner schießen könnt. Desto mehr ihr diverse Stile einsetzt, desto mehr Punkte rasseln auf euer Konto. Aber die Zeitlupe geht nicht nur beim springen, sondern auch, wenn ihr in Richtung eines Gegners rutscht oder aber auch eine Leiter hinunterklettert (was übrigens unglaublich stylisch aussieht!). Hier könnt ihr ebenso schießen und das Spiel macht wieder automatisch den Slow-Motion-Modus an (Später kann man per Upgrade auch noch die Zeitlupe beim Wandlaufen und Stangenschwingen erkaufen). Generell ist dieser Modus sehr gut umgesetzt und macht tierischen Spaß, jedoch hält dieser nicht komplett bis zum Ende an. Da der langsame Modus immer da ist, wird dadurch das Spiel zu einfach und es kommt diesbezüglich schnell Langeweile auf. Besser wäre es gewesen, wenn man es mit einer Spezialleiste gemacht hätte. So wär der Modus etwas Besonderes und wäre mehr ins Gesamtgewicht gefallen.

So, aber weiter geht es im Spiel. Unsere Helden hat ein Ninjaschwert und anfangs zwei Pistolen. Diese haben unendlich Munition, was man ja von vielen anderen Spielen her auch schon kennt! Jedoch findet man im Laufe der Geschichte auch mehr Waffen, die dann begrenzte Munition haben. So ist hier etwas Abwechslung gegeben. Man springt, schwingt, läuft, ballert und rutscht also durch die Gegend, immer mit demselben Ziel: Alle Gegner ausschalten und den Endgegner plätten. Stop! Das wär zu einfach… Natürlich gibt es hier auch Abwechslung, zum Beispiel müsst ihr im zweiten Level von Auto zu Auto springen und nebenbei noch Gegner aus den Autos ballern. Auch wenn diese Passage nur ein paar Minuten dauert, so macht es sehr viel Spaß. Man hat zwar nicht die Freiheit, weil die Sprungsequenzen nur Quicktime-Events sind, dennoch ist es eine gelungene Abwechslung!

Ebenso ist es nicht nur eine stupide Ballerei, sondern auch ein wenig mehr. Zum Beispiel kommt man immer wieder an einen Punkt, an dem man nur weiterkommt, wenn man bestimmte Symbole an der Wand abschießt. Danach versperrt man immer den nachkommenden Gegnern den Weg und somit kommt man im Level weiter. Man will ja schließlich nicht, dass unendlich viele Gegner kommen oder? Apropos, wenn man viele Bösewichter nacheinander trifft, so erhöht sich der Multiplikator und man bekommt mehr auf sein Punktekonto. Hin und wieder gibt es sogar „2x“ oder „3x“ irgendwo in schwindelerregender Höhe oder an der Wand. Einfach dagegen gesprungen und schon gehört einem der Multiplikator. Leider sind die meisten sehr einfach zu erreichen und fordern einen Profizocker nicht im Geringsten.

Gibt es noch mehr Innovationen? Ja, die gibt es: Da ist nämlich der Ragemodus. In regelmäßigen Abständen kommt ein Abschnitt in diesem Modus. Er wird grafisch komplett anders dargestellt und zwar ähnlich wie bei dem Film „Sin City“. Unsere Heldin färbt sich schwarz (nicht komplett aber schattiert) und die Umgebung ist blutrot! Alles sieht aus wie in einem alten Comic und macht echt was her. In meinen Augen ist der Modus das geilste, was Wet zu bieten hat. Es sieht einfach fantastisch aus und macht auch noch Spaß. Das einzige Manko ist, dass der Modus einfach so kommt und nicht irgendwie "beschworen" werden kann.

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Die Grafik an sich ist Geschmackssache. Alles kommt im 70er Jahre Stil, mit den bekannten Störstreifen und Filtern. Mittendrin kommen sehr unterhaltsame Zwischensequenzen, die alles sehr gut auflockern. Das Manko hier ist einfach nur der Fakt, dass die Kulissen Standard sind und nichts Besonderes dabei ist. Die Grafik selbst ist auch nicht einer klassischen HD-Konsole würdig, allerdings passt alles so zum Stil. Ich denke nicht, dass man es viel besser hätte hinbekommen können.

Der Sound ist meiner Meinung nach absolut einzigartig. Man könnte meinen, dass Quentin Tarantino die Musikstücke ausgewählt hat. Durchaus gelungen kommt jeder Track satt aus den Boxen, ich kann diese Musikrichtung gar nicht beschreiben. Alles etwas rockig, mit viel Gitarre, vielen Solos und mit Funkeinlagen. Aber egal wie man das nennen mag, es passt hier wie die Faust aufs Auge. Besser kann man es hier sicherlich nicht machen, Hut ab! Hingegen ist die deutsche Übersetzung nur okay. Die Hauptcharakterin hört sich gut an, den Nebencharakteren fehlt es zumeist an Biss.

Alles in allem präsentiert sich Wet mit ein paar wenigen Macken, die man aber verzeihen kann. Der Sound ist super, die Grafik passt absolut zu der ganzen restlichen Präsentation und die Action ist reichlich vorhanden. Dummerweise endet das Spiel viel zu schnell, ein geübter Spieler wird nur ca. 5-6 Stunden seine Freude dran haben. Klar gibt es, aufgrund diverser Sammelobjekte, einen Wiederspielwert, der aber auch nicht für jedermann da sein wird. Ist man ein Fan solcher 70er Jahre Projekte, so wird auch Wet begeistern. Besonders weil es immer wieder Filme und Spiele aufs Korn nimmt und so eine spielerische Hommage darstellt!



Cover & Bilder © Bethesda Softworks LLC, a ZeniMax Media company. Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich find das Spiel absolute Sahne. Auch wenn die Grafik nicht auf dem neuesten Stand ist und die deutschen Stimmen nicht das Gelbe vom Ei sind, so war ich die ganze Zeit gefesselt. Wet hat auch das typische Gamerphänomen: Nur noch ein Level, nur noch eins! Leider ist nach 12 Levels Schluss, aber alleine wegen der Ragelevels wird man es sicherlich erneut spielen. Die Programmierer haben in meinen Augen alles richtig gemacht, doch die Ausführung hätte noch einen Feinschliff benötigt. Der Zeitlupenmodus nur auf Knopfdruck, den Ragemodus nicht nur in speziellen Passagen, sondern ebenso auf Wunsch und schon wäre alles viel besser und nicht so ganz eintönig geworden. Ebenso hätte man die Spielzeit nicht nur auf 5-6 Stunden veranschlagen sollen. An dieser Stelle hoffe ich inständig, dass demnächst Zusatzlevels per Download eingespielt werden. Natürlich ohne dafür zu lohnen, das Spiel war ja schon teuer genug, richtig? Also ran an den Controller…


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positiv negativ
  • Tolles Flair der 70er Jahre
  • Unglaublicher Soundtrack
  • Gute Steuerung
  • RageModus ist ein visuelles Highlight
  • Lustige Werbeeinblendungen während des Spiels
  • Gute Action
  • Zu kurz
  • Zeitlupe zu mächtig
  • Künstliche Intelligenz dumm
  • Umgebung kann nicht besonders gut zerstört werden





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