Wer gräbt den Bestatter ein?

Wer gräbt den Bestatter ein?

Originaltitel: Wer gräbt den Bestatter ein?
Genre: Schwarze • bayrische Komödie
Regie: Tanja und Andreas Schmidbauer
Hauptdarsteller: Tom Kreß
Laufzeit: DVD (101 Min) • BD (102 Min)
Label: Alpenrepublik
FSK 12

Wer gräbt den Bestatter ein?   04.06.2023 von Panikmike

Mit ihrem ersten Langfilm Hinterdupfing konnte das Geschwisterduo Andreas und Tanja Schmidbauer erstmals beweisen, dass sie mit nur wenig Mitteln würdig auf dem Regiestuhl Platz nehmen können. Die in Bayern 2014 produzierte Komödie konnte zahlreiche Besucher in die Kinos locken, und auch der Heimkinostart auf DVD und Blu-ray war ein Erfolg. Jetzt erschien ihr dritter Film fürs Heimkino, und wir haben uns den Film erneut zu Gemüte geführt…

 

Inhalt

 

Dorfgärtner Gert (Tom Kreß), Müllfahrerin Rudi (Angelika Sedlmeier) und Klempner Pat (David Zimmerschied) sitzen zusammen beim Wirt und spielen mit ihrem Schafkopf-Kumpel Bartl (Uli Bauer) eine gemütliche Runde, bis dieser plötzlich auf dem Tisch zusammenbricht und stirbt. Bürgermeister Aumeier (Peter Rappenglück) sitzt am Nebentisch und gibt den drei den Auftrag, die Leiche verschwinden zu lassen. Dummerweise stellt sich dabei die Frage, wer eigentlich den Bestatter eingräbt, denn Bartl ist beziehungsweise war der einzige Bestatter des Dorfes. Der Vorschlag, das Nachbardorf Neubrunn einzuschalten, wird sofort abgeschmettert, denn zwischen den beiden Dörfern gibt es aktuell einen morbiden Wettkampf: die älteste Frau Deutschlands wohnt direkt dazwischen und wird bald sterben, jeder möchte zu PR-Zwecken Frau Gruber auf dem eigenen Friedhof beerdigen. Nun stellt sich aber die Frage, ob der Gärtner, der Klempner und die Müllfahrerin eine würdige Bestattung in den eigenen Reihen hinbekommen…

 

Ungefähr zwei Jahre vor Drehbeginn stellten sich bei einem Kaffee die zwei Geschwister Tanja, Andreas, Cousin Thomas Schmidbauer und der gemeinsame Freund Michael Probst die Frage, welcher Berufsgruppe sie sich in ihrem nächsten Film widmen sollen. Nach einer längeren Recherche stellten sie fest, dass es auch Berufe gibt, die in der Gesellschaft einen eher minderen Stellenwert haben und auch selten in Filmen vorkommen. Einer davon war Bestatter und zugleich war der Titel des Films gefunden, denn: Wer gräbt den Bestatter ein? Dabei handelt es sich bei dem neuen Werk der Geschwister Schmidbauer keinesfalls um ein Drama, sondern eher um eine schwarze Komödie mit einem leicht ernsten Hintergrund. Schon nach ein paar Minuten kennt man die Richtung des Films und diese zieht sich bis zum Ende hin durch, ohne jemals über die Strenge zu schlagen. Anders wie in den Vorgängerfilmen drehte die Crew nun an diversen Drehorten in Nieder- und Oberbayern und kreierte dabei die fiktiven Dörfer Greisendorf und Neubrunn. Der Cast ist dabei durchgängig gut besetzt, jedem Schauspieler nimmt man die Rolle ab und fühlt teilweise auch mit ihnen mit. Auch wenn es eine Komödie ist, so regt der Film ein wenig zum Nachdenken an, und dass ist auch gut so!

 

Das Motto Leinwand & Leberkas

 

Wer gräbt den Bestatter ein? lief ab dem 03. November in diversen Kinos, Fans von schwarzen Komödien sollten ihn sich auf keines Falls entgehen lassen. Wir hatten im Vorfeld schon die Chance ihn zu sehen, im Cineplex Kino in Vilsbiburg war eine Vorpremiere unter dem Motto „Leinwand & Leberkas“. Immer wieder veranstaltet das Kino ein kleines Gelage im Galeriekeller des Kinos, zusammen mit Schauspielern und Crew kann man dort über den Film sprechen, Autogrammkarten holen, Selfies machen und natürlich auch im Preis inbegriffene Leberkassemmeln, Snacks und auch Kekse essen. Bei dieser Vorpremiere waren beide Regisseure Andreas und Tanja Schmidbauer vor Ort, zusammen mit den Schauspielern David Zimmerschied und Peter Rappenglück beantworteten sie zahlreiche Fragen und machten viele Fotos.

 

Wer die Premiere oder generell den Gang ins Kino verpasst hat, der kann sich den Film nun auf DVD oder Blu-ray kaufen und zu Hause genießen.

 

Details der Blu-ray


Die Qualität im Heimkino ist sehr gut gelungen. Die Blu-ray hat satte Farben, einen sehr guten Schwarzwert und generell eine rauschfreie und sehr würdige Qualität, welche sich nicht hinter Großproduktionen verstecken muss. Die deutsche DTS-HD MA 5.1 Tonspur lässt ebenso keine Wünsche übrig. Sie ist klar verständlich und auch die Boxen rund um den Zuschauer werden immer mal beansprucht.

 

An Bonusmaterial gibt es fünf verschiedene Trailer anderer Filme und ein 26-minütiges Making-Of. Dieses ist interessant und bringt Einblicke vom Dreh, leider wären ein paar mehr Extras wünschenswert gewesen. Zum Beispiel hätten Interviews mit Cast & Crew oder aber Fotos/Videos der Kinopremiere gut getan – schade! Diese sind zwar im Making-Of verwurstelt, eine klare Struktur und einzelne Videos wären aber besser, da man sich so keinem bestimmten Thema wie „Schauspieler“, „Effekte“ oder „Drehorte“ widmen kann, sondern das komplette Making-Of ansehen muss.

 

Bildergalerie von Wer gräbt den Bestatter ein? (8 Bilder)



Cover & Bilder © Alive AG / Schmidbauerfilm


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

 

Ich mag die Filme der Schmidbauers, sie haben einfach viel Herz in ihren Filmen und das merkt man an jeder Stelle. Wer gräbt den Bestatter ein? ist der dritte Langfilm, der genau so gut unterhalten kann wie Hinterdupfing. Wer kein Problem mit schwarzem Humor hat und die bayrische Sprache versteht – wobei selbst norddeutsche Kinofans kein Problem haben werden – der sollte sich unbedingt die DVD oder Blu-ray zulegen und sich die 102 Minuten bayrische Kunst ansehen.


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