Ys ist zwar um Längen von einer internationalen Bekanntheit einer Marke wie Final Fantasy entfernt, zählt aber schon seit Super Nintendo Zeiten zahlreiche Spiele, die auch in Japan sehr beliebt sind. Teil 8 jedoch erfreute sich auch im Westen großer Beliebtheit und so fand auch Ys IX – Monstrum Nox seinen Weg zu uns. Jetzt gibt es die portable Nintendo Switch Variante zu haben und hier lest ihr, ob sich dieser Teil genauso lohnt wie sein Vorgänger.

Der Abenteurer Adol Christin ist wieder unterwegs. Mit seinem Kumpel Dogi führt ihn seine nächste Reise nach Gllia in die Stadt Balduq, welche besonders für ihr festungs­artiges Gefängnis bekannt ist. Vor Ort jedoch wird er verhaftet und flüchtet kurz darauf. Auf dieser Flucht belegt ihn eine unbekannte Frau mit einem Fluch, der dazu führt, dass er sich nun in ein Monster verwandeln kann. Was jedoch hat es damit auf sich?

Was ist „Ys“?

Bei Ys handelt es sich seit dem achten Teil um ein actionorientiertes Rollenspiel, in dem man vornehmlich Hauptfigur Adol (und seine Begleiter) aus einer Thrid-Person-Ansicht steuert und sich meist durch monsterverseuchte Gebiete kämpft. Dabei ist das Kampfsystem sehr flott und fühlt sich oft viel mehr nach einem Diablo-Klon als nach einem japanischen Rollenspiel an. Dennoch bleibt es nicht ausschließlich bei banalem Buttonmashing, denn auch etwas Taktik ist gefordert. So gibt es verschiedene Schlagserien und Specials sowie ein System, bei welchem man bestimmte Gegner nur mit bestimmten Angriffen wirklich verletzten kann, die wiederum nur bestimmte Figuren beherrschen. So bleibt man zwar meist bei Adol, wechselt aber in den Kämpfen öfter mal durch seine begleitenden Charaktere. Durch den neuen Monstrum-Aspekt beherrschen Figuren auch noch spezielle Fähigkeiten. Beispielweise kann Adol sich mit einem Doppelsprung auch sehr vertikal bewegen, was dem ganzen Spielgeschehen eine neue Dimension gibt.

Klein aber fein?

Zusätzlich zu den zahlreichen Kämpfen erkundet man die Umgebung, sucht Schätze und spricht mit zahlreichen Figuren. Japanisch typisch können diese Unterhaltungen auch mal sehr lang ausfallen, was manchmal den Spielfluss etwas zum Stocken bringt. Meist jedoch befindet man sich in Balduq, einer großen Stadt, die zu Beginn nicht vollständig begehbar ist. So hält sich diesmal auch der Open-World-Aspekt etwas in Grenzen und entfaltet sich erst nach und nach für den Spieler. Auch warten zahlreiche Nebenaufgaben und versteckte Schätze auf den Spieler, um ihn von der Hauptquest abzulenken.

Altbackene Technik

Technisch reißt Ys XI – Monstrum Nox wirklich keine Bäume aus. Aufgrund des Stadtsettings wirken viele Umgebungen sogar noch trister als im direkten Vorgänger. Generell wirkt das Spiel wie Recycling von Teilen des Vorgängers. Vor allem auf der Nintendo Switch bekommt man veraltete Texturen und oft karge Umgebungen vorgesetzt. Zusätzlich dazu hat das Spiel manchmal sogar Probleme die schon fast veralteten 30 FPS zu halten. Das passiert zwar sehr selten, ist aber bei der schwachen Grafikqualität etwas fragwürdig. Das hat selbst der Vorgänger besser hinbekommen.

Und allgemein so?

Grundsätzlich ist Ys IX – Monstrum Nox ein nettes, gradliniges und solides Action-Rollenspiel, das mit einem eingängigen Kampfsystem und viel Action den Spieler über lange Zeit bei Laune halten kann. Probleme hat das Spiel allerdings mit seiner schwachen Technik, einer unspektakulären Geschichte und dem Gefühl, dass sich seit dem Vorgänger nicht wahnsinnig viel getan hat. Es wirkt wie ein sehr langer DLC, der zum Vollpreis angeboten wird. Fans schauen über die Schwächen sicher weg. Wer jedoch neu dabei ist, sollte zuerst den Vorgänger einmal ausprobieren, den es inzwischen auch immer wieder mal im Sale gibt.

Bildergalerie von Ys IX: Monstrum Nox (6 Bilder)

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