Aeons End

Aeons End

Genre: Strategiespiel • Kooperativ • Deckbau
Autor: Kevin Riley
Illustrator: Scott Hartman
Spieleverlag: Pegasus, Frosted Games
Empfohlenes Alter: 10+
Spieldauer: 45 – 90 Minuten

Aeons End   07.03.2023 von 2-PL4Y3R5

Euch erwartet „Ein kooperatives Kartenspiel am Ende der Ewigkeit“ – Wir sind große Fans des Deckbaumechanismus und haben viele Stunden mit Aeons End verbracht. Aus diesem Grund möchten wir Euch in unserem Erstlingsreview auf Sofahelden dieses Spiel etwas näher bringen.

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Das Material erscheint erstmal übersichtlich, und das ist auch gut so: Es gibt insgesamt 318 Karten, einige Pappmarker für Wunden, Energie und Zeit und schöne dicke Tableaus für die acht verschiedenen Helden, die Riss-Magier genannt werden. Jeder Riss-Magier bekommt dann vier Plättchen, welche seine Risse repräsentieren, über die sie Zauber wirken können, um Monstern und Bossen Schaden zuzufügen. Die insgesamt vier verschiedenen Bosse im Grundspiel - alias Erzfeinde - haben ebenfalls ein Tableau, das ihre Sonderregeln beschreibt, und teilweise spezielle Marker. Zuletzt gibt es zwei Drehscheiben, welche die Lebenspunkte des Erzfeinds und der Feste der letzten Ruhe tracken – letztere stellt unsere Basis dar.

 

Das Spiel hat lediglich ein Papp-Inlay - dieses eignet sich aber hervorragend, um auch gesleevte Karten mittels beiliegender Kartentrenner (Kompliment hierfür!) gut sortiert zu verstauen. Es gibt in der Grundspielbox auch genug Platz für die zwei erschienen Erweiterungen.


Die Vorbereitung selbst gestaltet sich als - im Verhältnis zur Spieldauer - relativ aufwändig, weil einige Kartenstapel sortiert und gemischt werden müssen: Jeder Riss-Magier hat ein eigenes Startdeck, dass in definierter Reihenfolge ausgelegt werden muss. Allerdings handelt es sich nur um drei Kartentypen: Splitter, einfache Kristalle, welche die Währung des Spiels darstellen und verwendet werden, um Karten kaufen und sein Deck verbessern zu können; Funken, ein einfacher Zauber, der nur 1 Schaden zufügt - ihr wollt im Laufe des Spiels bessere Zauber kaufen! Und dann noch eine einzelne Karte, die spezifisch für jeden Riss-Magier ist.


Danach gilt es die Auslage vorzubereiten: In jedem Spiel bilden zufällig gewählte Kartenstapel den Markt; hier können Riss-Magier mit Kristallen auf der Hand neue Karten kaufen und ihr Deck erweitern. Es liegen drei Kristalle aus, vier Zauber, und zwei Artefakte.


Zuletzt muss das Deck des Erzfeindes vorbereitet werden: Jeder Erzfeind hat spezifische Karten zu drei Schwierigkeitsstufen. Zudem gibt es für jede Schwierigkeitsstufe allgemeine Erzfeind-Karten, die jeder Erzfeind verwenden kann. Für jede Schwierigkeitsstufe wird abhängig von der Spieleranzahl eine andere Anzahl allgemeiner Erzfeind Karten mit den Erzfeind-spezifischen Karten gemischt. Dann werden die drei Stapel so übereinandergelegt, dass die Karten mit der niedrigsten Schwierigkeitsstufe oben liegen, die mit der höchsten unten. Am Besten habt ihr den Erzfeind besiegt, bevor ihr tief in den Deckbereich der höchsten Schwierigkeitsstufe hinabsteigt.

 

Das Spielziel

 

Sehr simpel: Besiege den Erzfeind. Dieser hat meist 60 bis 70 Lebenspunkte. Sollte die Feste der letzten Ruhe mit ihren 30 Lebenspunkten zuerst auf null fallen, habt ihr verloren. Mit Euren Riss-Magiern könnt ihr dem Erzfeind direkt Schaden zufügen, aber aufpassen: Der Erzfeind wirft euch Monster, Pläne und Angriffe entgegen, die ebenfalls eure Aufmerksamkeit benötigen. Vernachlässigt ihr diese, seit ihr schnell besiegt. Euer Riss-Magier selbst kann zwar nicht sterben, sollten seine Lebenspunkte allerdings auf null fallen, gibt es einige Nachteile und zukünftiger Schaden auf den Riss-Magier wird direkt auf die Feste der letzten Ruhe geleitet, und dabei sogar verdoppelt.

 

Der Spielablauf

 

Abhängig von der Spieleranzahl gibt es ein Reihenfolgedeck, in dem der Erzfeind immer zwei Züge hat; Bei einem 2-Spielerspiel hat jeder Mitspieler ebenfalls zwei Züge; bei einem 4-Spielerspiel hat jeder Mitspieler einen Zug. Niemand weiß also wer als nächstes an der Reihe ist, ein sehr interessanter Mechanismus.

 

Der Rundenablauf ist typisch für Deckbau-Spiele: Ihr zieht fünf Karten von eurem Deck und spielt diese Karten herunter. Zauber können auf aktiven Rissen gebunden werden, um dann in kommenden Zügen gewirkt werden zu können; dies bewirkt dann meist Schaden bei Monstern oder dem Erzfeind. Kristalle haben mehrere Funktionen: Es handelt sich um Energie und Währung zugleich. Ihr könnt sie also ausgeben, um euer Deck mit Karten aus dem Markt zu verbessern. Ihr könnt Kristalle aber auch ausgeben, um Energie zu sparen. Mit ausreichend Energie könnt ihr die starke Spezialfähigkeit eures Riss-Magiers triggern. Zuletzt könnt ihr mit Energie auch Risse bündeln: Nicht alle 4 Risse sind zu Beginn des Spiels aktiv. Abhängig vom Riss-Magier wird Energie benötigt, um höherwertigere Risse zu aktivieren. Dies sorgt dafür, dass ihr mehr Zauber gleichzeitig gebunden haben könnt; Zudem richten höherwertigere Risse Extraschaden an! Im Übrigen: Teilweise haben Zauber auch passive Eigenschaften, wenn sie gebunden sind - ihr wollt also nicht unbedingt direkt alle gebundenen Zauber wirken.


Nachdem die Karten gespielt wurden, kommen sie auf den Ablagestapel. Ist das Deck leer, wird der Ablagestapel zum neuen Deck. Ein wesentlicher Mechanismus bei Aeons End ist, dass die Karten im Deck NIEMALS gemischt werden. So ergibt sich mit der Planung in welcher Reihenfolge Karten gekauft und gespielt werden eine neue taktische Tiefe.


Wenn der Erzfeind an der Reihe ist, triggern zunächst alle ausliegenden Karten, das können Monster oder Pläne sein; Zu Beginn des Spiels liegen keine Erzfeind Karten aus. Im Anschluss wird eine neue Erzfeind Karte gezogen. Wird ein Angriff gezogen, wird dieser sofort ausgeführt. Wird ein Plan gezogen, kommt er in die Erzfeind Auslage und triggert nach einer bestimmten vorgegeben Zeit – während dieser Zeit habt ihr oft die Möglichkeit den Plan zu verhindern, indem ihr bestimmte Aufgaben erfüllt, zum Beispiel bestimmte Karten abwerft. Der dritte Kartentyp ist das Monster. Dieses kommt in die Auslage und wird während jedem zukünftigen Erzfeind Zug angreifen, bis ihr es besiegt habt.

 

Die Unterschiede

 

Das Aeons End Universum ist mittlerweile riesig: Das erste Grundspiel hat die zwei Erweiterungen Aus den Tiefen und Das Namenlose, welche mehr Riss-Magier, mehr Karten und mehr Erzfeinde ins Spiel bringen. Aeons End: Für die Ewigkeit ist die zweite Grundspielbox, die ebenfalls zwei Erweiterungen gewidmet bekommen hat. Das Spielprinzip bleibt immer gleich. Interessant für Liebhaber von Kampagnen oder Legacy Spielen könnte auch Aeons End: Legacy sein. Dank des Erfolges, wurden diese Spiele und Erweiterungen auch ins deutsche übersetzt! Im Englischen ist die Spielereihe allerdings etwas voraus. Zuletzt war Astro Knights via Kickstarter „vorzubestellen“, das die Aeons End Mechaniken auf ein neues Setting überträgt.

 

Bildergalerie von Aeons End (6 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 318 Karten
  • 139 Plättchen und Marker
  • 14 Kartentrenner
  • 13 Tableaus
  • 2 Drehräder
  • 1 Anleitung


Cover & Bilder © Cover: Pegasus Spiele GmbH / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: 2-PL4Y3R5

2-PL4Y3R5

Spielspaß: Aeons End macht uns sehr viel Spaß. Man versucht ein optimales Deck zu bauen, mit dem was zur Verfügung steht. Und wenn am Ende die Kombo, die man sich überlegt hat, funktioniert und in einem Zug 20 Schaden anrichtet und den Erzfeind legt, fühlt sich das richtig gut an.

 

Balancing/Glücksfaktor: In Aeons End konnten wir alle Bosse auf Anhieb besiegen, aber es war jedes mal knapp; Ein Zeichen für gutes Balancing, trotz neuer und zufällig gewählter Kartenauswahl bei jedem Spiel.

 

Wiederspielbarkeit: Bei mehreren Spielen hintereinander fühlt es sich wenig repetitiv an, weil sich jedes Spiel durch die verschiedenen Markt-Karten und Erzfeind-Mechaniken anders anfühlt. Sollte man dennoch mal länger Pause machen, hat man die Regeln sehr schnell wieder parat.

 

Komplexität/Regeln: Die Anleitung hat 20 Seiten. Insgesamt ist das Spiel regeltechnisch relativ einfach und es stellt sich schnell ein Flow ein, der auch die Downtime niedrig hält (entschuldigt das denglisch). Die Komplexität kommt durch die verschiedenen Erzfeinde und die zufällige Kartenauswahl; Jedes Spiel verlangt eine andere Strategie.

 

Spielerinteraktion/Spieleranzahl: Die Interaktion mit dem Mitspieler ist nicht überragend, aber es gibt sie: Man kann sich gegenseitig heilen oder dem Mitspieler Karten nachziehen lassen; ein Zauber wandert auf den Ablagestapel des Mitspielers. Letztlich steht aber die Optimierung seines Decks im Vordergrund. Für uns handelt es sich daher um ein perfektes 2-Spieler Spiel. Zu viert gewinnt das Spiel nicht viel, aber jeder Spieler hat weniger Züge, um sein Deck zu optimieren.

 

Spieldauer: Aeons End spielt sich relativ schnell, d.h. die Zeitangabe auf der Packung von 45-90 Minuten (inklusive Aufbau) ist durchaus realistisch, was für uns bei den meisten anderen Spielen nicht der Fall ist.


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