Alita: Battle Angel
|
BEWERTUNG |
14.08.2019 von DiaboliJames Cameron gilt als einer der besten Regisseure aller Zeiten. Nicht erst seit Titanic und Avatar hat der Technikaffine Kanadier immer wieder aufs neue die Welt des Kinos verändert und geprägt. Doch da er bis über beide Ohren mit der Produktion von vier (!) neuen Teilen von Avatar beschäftigt ist, nimmt er nur als Produzent Platz und setzt Robert Rodriguez, am ehesten durch seine Comicverfilmung Sin City bekannt, auf den Regiestuhl. Ob sich dieser Schachzug ausgezahlt hat, erfahrt ihr bei uns!
Inhalt:
Im Jahre 2536 findet der mysteriöse Wissenschaftler Dr. Ido (Christoph Waltz) auf dem Schrottplatz von Iron City die Überreste eines Cyborg-Mädchens (Rosa Salazar). Er nimmt sie mit in sein Labor und baut sie mit Hilfe eines dort lagernden Körpers wieder auf. Jedoch kann sich die mittlerweile auf den Namen Alita getaufte Ziehtochter Idos nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnern. Alita beginnt also mit Hilfe von Scavenger Hugo (Keean Johnson) das Leben und ihre Umgebung neu kennenzulernen.
Als jedoch die sogenannten Hunter Warriors, Kopfgeldjäger auf der Suche nach Cyborgteilen, auf den Plan treten, ist Alita gezwungen ihre Unschuld zurückzulassen und erinnert sich Stück für Stück wieder daran, was sie einmal war: die tödlichste Kampfmaschine, die jemals gebaut wurde!
Auch Ido kennt mittlerweile ihr Geheimnis und ist der festen Überzeugung, dass einzig und allein sie die Macht dazu hat, das System aus Armut und Sklaverei zu zerstören, welches vom mysteriösen Nova nach dem großen Krieg vor 300 Jahren zurückgelassen wurde. Zu ihrem Ziel gibt es aber nur einen Weg, und der führt durch das brutale Gladiatorenmatch Motorball...
Mit geschätzten Produktionskosten von rund 200 Millionen Dollar hat Fox nicht am Budget für die Adaption des bereits 1991 erschienenen Mangas gegeizt, und diese Summe sieht man dem Film zu jeder Sekunde an. Was da im Kino auf die Sinne zukommt, sucht seinesgleichen! Angefangen bei den detailreichen Körpern der Cyborgs und den vielen kleinen Details im Hintergrund der äußerst lebendig wirkenden Welt, bis hin zu natürlich dem Mittelpunkt des Films: Alita. Was Cameron, Rodriguez und die PC-Magier von Weta da geleistet haben, ist der beinahe perfekte Fotorealismus. Die Poren und Struktur ihrer Haut, feine Härchen und die wirklich wunderschönen und mittels Computer vergrößerten Augen der Hauptfigur: alles wirkt absolut lebensecht und aus einem Guss. Man wird also nur als Spezialist, der während des Films auf eben solche Feinheiten achtet, ein wenig aus der Illusion genommen, wenn sich beispielsweise Alitas Haare ständig im Wind sanft hin und her Bewegen, während die menschlichen Darsteller in derselben Einstellung absolut überhaupt keinen Wind abbekommen. Da scheint es dann ein Programmierer etwas übertrieben zu haben. Aber das soll nur als totales extrem Beispiel dienen.
Die Schauspieler generell machen ihre Sache hervorragend, besonders der immer charmante Christoph Waltz ist eine Augen- und Ohrenfreude, zumal er sich ja wieder selbst synchronisiert und deshalb alles etwas lockerer rüberkommt. Lediglich einige der vorgestellten Figuren können sich ihren Platz im Rampenlicht nicht wirklich verdienen, was aber weniger am können, sondern an der etwas zurückhaltenden Art des Drehbuchs liegt und wie diese Figuren geschrieben wurden. Ob einige Charaktere mit Sicht auf zukünftige Fortsetzungen auch mehr Wert für die Geschichte haben werden, wird sich zeigen müssen. Der Soundtrack von Junkie XL ist wieder wunderbar geworden, mal melodisch verspielt, dann wieder epochal oder technisch-treibend.
Größter Wermutstropfen ist aber leider hollywoodtypisch das Ende. Denn auch hier wurde wieder der Fokus auf Fortsetzungen und ein mögliches Franchise gelegt, anstatt den eben produzierten Film befriedigend zu Ende zu bringen. Und so passiert, was passieren musste: überhastet wird die Geschichte zusammengerollt und mit dem Finger (oder in diesem Fall: dem Cyber-Schwert) auf eben erst eingeführte Figuren gezeigt mit dem Versprechen, dass es jetzt richtig los geht...nur um dann vom Abspann überrumpelt zu werden.
Details der Bluray:
Die technische Seite der Blu-ray macht einen hervorragenden Eindruck. Die Farben sind kräftig, das Bild knackig scharf und der Schwarzwert mit einigen winzigen Ausnahmen beinahe perfekt. Der deutsche Ton ist immerhin in HD-Master Audio 5.1 vorhanden. Die englische Variante besitzt zwar zwei Kanäle mehr, das dürfte dem durchschnittlichen Kunden aber kaum auffallen. Abgemischt ist er jedenfalls super und es hämmert und knallt aus allen Ecken und Enden. Besonders wichtig ist für mich immer das Bonusmaterial, und auch hier hat Fox nicht gegeizt. Mehr als zwei Stunden wirklich interessanter Featurettes wie die Entstehung von Alita im Film oder wie der Manga für die Kinoumsetzung aufgearbeitet wurde sind auf die Disc gepresst. Klasse! Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Diaboli
|
|
Kommentare[X]