Altered: Starterdecks und Deckbau

Altered: Starterdecks und Deckbau

Genre: Trading Card Game (TCG)
Autor: Régis Bonnessée, Nathanaël Dufour, Jacques Ernoult, ...
Illustrator: Max Fiévé, Ting-Yun Yu
Spieleverlag: Equinox, Asmodee
Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 10-40 Minuten

Altered: Starterdecks und Deckbau   24.02.2025 von 2-PL4Y3R5

Weil es so viel über Altered zu berichten gibt, haben wir uns die Mühe gemacht einen separaten Artikel mit Informationen zu den einzelnen Fraktionen, insbesondere den Spielweisen der sechs Starterdecks und zum Deckbau zusammenzustellen. In diesem Rahmen besprechen wir auch die Seltenheit der verschiedenen Karten-Typen und Booster-Wahrscheinlichkeiten.

 

Solltet Ihr Interesse an einer allgemeinen Einführung ins Altered Universum und die Spielmechaniken haben, schaut in unserem ersten Artikel zu Altered vorbei. In diesem Artikel schauen wir uns stattdessen die einzelnen Fraktionen im Speziellen, deren Starterdecks und Deckbau-relevante Themen wie Karten-Seltenheiten und Booster-Wahrscheinlichkeiten an.

 

Über die sechs Fraktionen in Altered, die Starterdecks und ihre Spielweisen

 

Altered kommt mit sechs verschiedenen Fraktionen. Und für jede dieser Fraktionen gibt es ein fertiges Starterdeck, mit dem Ihr direkt losspielen könnt, ohne in die Tiefen des Deckbaus einsteigen zu müssen. Aber mit welchem Starterdeck starte ich am besten ins Altered Abenteuer? Nun, jede Fraktion hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. Und ihre eigene Spielweise. Das trifft natürlich auch auf die Starterdecks zu, welche die verschiedenen Spielweisen der Fraktionen besonders hervorzuheben versuchen.

 

Hier möchten wir euch die Grundcharakteristiken der sechs Starterdecks in Altered mit auf den Weg geben. Zu Beginn startet man mit zwei Starterdecks, um in die Welt hineinschnuppern zu können und herauszufinden ob Altered zu einem passt, oder eben nicht. Aus diesem Grund ist die Wahl der ersten beiden Starterdecks besonders wichtig. Sie müssen zum persönlichen Spielstil passen. Die sechs Fraktionen haben alle auch eine unterschiedliche Hintergrundgeschichte und selbstverständlich einzigartiges Artwork. Beides könnte ebenfalls dazu führen, dass man sich als Spieler mehr mit der einen Fraktion als mit der anderen identifiziert. Hier wollen wir uns aber hauptsächlich auf die Spielmechaniken konzentrieren.

 

  • Axiom (Thema: Technologie)

Das Axiom Starterdeck erfordert eine gewisse Aufbauzeit, bis es sein maximales Potential erreicht. Es spielt sich also relativ langsam. Um richtig zu glänzen, ist es auch sehr davon abhängig zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Karten zu ziehen. Dafür gibt es glücklicherweise auch viele Karten, die beim Nachziehen helfen, meist vom Nachziehstapel in die Reserve, durch die Nachschub-Mechanik, aber auch vom Nachziehstapel direkt auf die Hand.

Bei Axiom dreht sich alles um Spielfeldkontrolle durch die Erschaffung von Blechkäfer-Marken. Diese können in beliebige Expeditionen gespielt werden und haben eine 2er Statistik für jede der drei Regionen. Der Held Sierra & Botball ermöglicht es für das Spielen einer Wahrzeichen Karte mit Kosten 3 oder höher eine Blechkäfer-Marke zu erschaffen. Zusätzlich erzeugen Wahrzeichen Karten wie Blechkäfer-Nest und Blechkäfer-Basis regelmäßig zusätzliche Blechkäfer-Marken und das Spielen des Charakters Gießerei-Rüstungsspezialistin aus der Reserve erzeugt ebenfalls eine solche Marke. Ziel ist es, so schnell wie möglich diese Blechkäfer zu generieren und dann mit kleinen, konstanten Zügen die Präsenz auszubauen und den Gegner zu überrennen.

Das Axiom Deck hat kaum Effekte, mit denen Karten des Gegners entfernt werden können. Eine Ausnahme bilden die Sabotage Effekte, die auf einigen Charakter-Karten zu finden sind. Sabotage bedeutet gegnerische Karten der Reserve auf den Ablagestapel zu verschieben. Ansonsten gibt es nur einen einzigen Zauber (Kelon Explosion), der auch im Spiel befindliche Charaktere und Wahrzeichen direkt entfernen kann.

Wegen des langsamen Aufbaus kann das Spiel des Axiom-Starterdecks leicht gestört werden, wenn der Gegner Wahrzeichen-Karten und Karten in der Reserve angreift.

 

  • Bravos (Thema: Freiheit)

Das Bravos Starterdeck ermöglicht ein sehr schnelles Spiel. Bravos benötigt keine „Aufbauzeit“, sodass man eine Partie sehr schnell für sich entscheiden kann. Der Held Kojo & Booda generiert jeden Tag, wenn man Startspieler ist, eine Booda-Markenkarte in der Gefährten Expedition. Direkt zu Beginn der Partie. Die Booda-Markenkarte hat eine 2er Statistik in allen drei Regionen. Man sollte immer versuchen beide Expeditionen voranschreiten zu lassen, wenn man Startspieler ist, also diesen Vorteil unbedingt ausnutzen. An den Tagen, an denen man nicht Startspieler ist, kann man dann etwas Luft schnappen, um am nächsten Tag wieder Vollgas geben zu können.

Wir hatten außerdem den Eindruck, dass die Basis-Statistiken der Bravos Charaktere mit die stärksten unter den Charakteren aller Fraktionen sind; und meistens auch sehr Kosten-effizient. Shenlong hat als seltene Karte eine 9er Statistik in allen drei Regionen und kostet 6 Mana. Die Karte Atlas hat eine 3er Statistik in allen drei Regionen, zählt aber dank des Schlüsselwortes „Gigantisch“ für beide Expeditionen, und kostet 5 Mana. Bravos hat auch einige Möglichkeiten Charaktere zu verstärken, d.h. die Statistiken einer Karte weiter zu verbessern.

Zusätzlich zu den starken Charakter-Karten bietet Bravos auch einiges an offensivem Potential. So ist man mit den Zaubern Einschüchterung und Mana-Eruption in der Lage gegnerische Karten zu entfernen.

Da die starken Charaktere im Bravos Starterdeck eine zentrale Rolle spielen, können sie gleichzeitig eine Schwachstelle darstellen. Denn der Gegner kann diese Charaktere leicht durch Entfernungseffekte beseitigen.

 

  • Lyra (Thema: Kreativität)

Lyra ist wohl die speziellste Fraktion in Altered. Um sie zu spielen, benötigt ihr einen Würfel. Push-your-luck ist ein zentraler Mechanismus, und das passt ja eigentlich überhaupt nicht zu einem Trading Card Game. Oder doch?

Das Würfeln beginnt schon mit dem Helden des Starterdecks, Nevenka & Klecks. Man wählt eine aktive Charakter-Karte und würfelt. Bei einer 2-5, bekommt dieser Charakter eine Verstärkung, also +1 auf die Statistik für jede der drei Regionen. Bei einer 6 bekommt er sogar zwei Verstärkungen. Eine gewürfelte 1 sorgt allerdings dafür, dass die Karte sofort in die Reserve verschoben werden muss. Nicht so toll. Die Ouroboros-Schwindlerin ist vermutlich die einzige Karte im gesamten Set mit einem Statistik-Basiswert von 0 für alle drei Regionen. Das Würfelergebnis entscheidet darüber, ob die Karte einen oder zwei Verstärkungen bekommt. Die seltene Variante hat sogar die Chance auf drei Verstärkungen. Wenn die Karte aus der Reserve gespielt wird, kostet sie dafür nur eine Mana-Kugel. Und dann wäre da noch der Zauber All-In. Ein beliebiger Charakter bekommt x Verstärkungen, wobei x dem Würfelergebnis entspricht. Das nenne ich mal All-in.

Charakter-Karten im Lyra Starterdeck sind oft spezialisierter als Charaktere in anderen Decks. Sie haben meist Statistiken in nur zwei der drei Regionen. Das macht es etwas schwieriger die richtigen Karten für die richtigen Regionen auf der Hand zu haben. Dafür gibt es sechs Karten im Deck, die Karten nachziehen lassen. Wenn man denn gut genug würfelt. Das Wahrzeichen „Der Ouroboros, Lyra Bastion“ hilft etwas bei all dem Würfelglück und erlaubt es immer, wenn man würfeln muss, zweimal zu würfeln und eines der Ergebnisse frei zu wählen.

Aber wir denken es ist klar geworden: die große Schwäche des Lyra-Starterdecks ist der Zufall. Nicht nur das Würfelglück. Auch das Kartenglück, denn die Charakter-Statistiken müssen zu den Regionstypen der Tumult-Karten passen.

 

  • Muna (Thema: Natur)

Die Kernmechanik der Muna Fraktion ist sehr thematisch. Viele Charakter-Karten stellen Pflanzen dar. Und viele Karten der Muna Fraktion ermöglichen die Verankerung von Charakteren; verankerte Charaktere werden am Ende des Tages nicht in die Reserve verschoben, sondern bleiben einen weiteren Tag im Spiel und tragen daher über zwei Spielabschnitte Statistiken zu den Expeditionen bei. Statt in die Reserve verschoben zu werden, verlieren verankerte Charaktere in der Nacht den Status verankert.

Eine gute Ergänzung für verankerte Charaktere sind die Karten im Muna Starterdeck, die Verstärkungen geben. Denn ein verankerter Charakter mit Verstärkung behält eben auch die Verstärkung in der Regel über zwei Spielabschnitte. Du hast einen verstärkten Charakter auf dem Spielfeld, der den verankert Status bereits verloren hat? Die passenden Zauber-Karten ermöglichen es den Charakter erneut zu verankern und ihn somit richtig lange im Spiel zu halten. Der Held Teija & Nauraa unterstützt den Spieler dabei diesen „Verstärken, Verankern“ Loop aufrechtzuerhalten, da er die erste an jedem Tag gespielte Karte automatisch verstärkt.

Aber Achtung, der Status verankert schützt Charaktere nicht vor gegnerischen Zaubern, die einem dazu zwingen Charaktere abzuwerfen. Es macht also Sinn nicht alles auf einen einzelnen Charakter zu setzen. Nicht im Starterdeck, aber eine richtig interessante Muna Charakter-Karte ist Hydracaena. Hat man diesen Drachen im Endgame gezogen und für 7 Mana ins Spiel gebracht, wird er dank des Schlüsselworts „Ewig“ nie am Ende des Tages in die Reserve verschoben. Zusätzlich erhält er in jedem Spielabschnitt zum Mittag 4 zusätzliche Verstärkungen. Im Endgame ist Muna mit dieser Karte kaum mehr aufzuhalten.

Und was hat das Muna Starterdeck gegen seinen Kontrahenten parat? Der Zauber Schönheitsschlaf sorgt dafür, dass ein gegnerischer Charakter den Status schlafend erhält, sodass seine Statistiken an diesem Tag nicht in der Wertung berücksichtigt werden. Er wacht am nächsten Tag allerdings wieder auf. Viel mehr Möglichkeiten hat Muna leider nicht.

Und das ist auch die große Schwäche des Muna Starterdecks. Pflanzen sind eben friedlich. Im Gegensatz dazu ist Muna anfällig dafür, dass die Synergie-Effekte zwischen den Katen (Verankern, Verstärken) vom Gegner gestört werden.

 

  • Ordis (Thema: Recht)

Ähnlich wie die Axiom Fraktion, generiert auch das Ordis Starterdeck viele Marken-Karten, um dich zu unterstützen. Im Gegensatz zum Axiom Starterdeck, das eine gewisse Aufbauzeit benötigt, kann Ordis typischerweise direkt zu Spielbeginn Druck aufbauen.

Der Held Sigismar & Spannweit erschafft jeden Tag eine Ordis Rekrut Marken-Karte in der Helden Expedition. Diese Marken-Karte hat eine 1er Statistik für alle drei Regionen. Die Helden Expedition ist also permanent, in jedem Spielabschnitt bevorteilt. Viele andere Karten erzeugen diese Ordis Rekrut Marken-Karten in einer oder gleich beiden Expeditionen, so zum Beispiel viele der Charaktere. Der Gegner sieht sich schnell einer Übermacht gegenüber. Bestimmte Wahrzeichen-Karten generieren ebenfalls einen neuen Ordis Rekrut, jeden Tag. Und der Zauber „Öffnet die Tore“ gleich vier Ordis Rekruten. Und dann gibt es noch Karten, welche Verstärkungen geben, sollte man drei oder mehr Charaktere kontrollieren. Easy.

Aber auf der anderen Seite haben Ordis-Charaktere keine hohen Statistik-Werte. Was fehlt also? Na klar, eine bleibende Karte, welche jedem gespielten Charakter eine Verstärkung gibt. Jedem und fortan, bis der Gegner irgendetwas gegen diese bleibende Karte unternimmt. „Der Monolith, Ordis Bastion“ kostet 5 Mana-Kugeln und ist damit die teuerste Karte im Ordis Starterdeck. Diese Karte ist aber der entscheidende Baustein, der Ordis zum Sieg führt. Dafür kann man auch einmal einen Spielabschnitt gar keinen Charakter spielen, man kommt danach doppelt so stark zurück.

Wer sich bereits etwas intensiver mit den Fraktionen auseinandergesetzt hat, der hat sicherlich schon gelesen, dass die Ordis Fraktion als die stärkste Fraktion in Altered betrachtet wird. Ob das immer noch gilt, ist die Frage. Denn bis dato (Stand: Februar 2025) gehört die einzige Karte in Altered, deren Fähigkeit nach Veröffentlichung angepasst wurde, der Ordis Fraktion an. Es geht um Robin Hood. Im ersten Druck des Sets „Jenseits der Tore“ erhöhte Robin Hood die Mana-Kosten jeder Karte, die der Gegner spielt, um 1. Jetzt sorgt er nur noch dafür, dass Karten nicht weniger als 2 Mana kosten können.

Wie sieht es mit den Schwächen der Ordis Fraktion aus? Da die Charaktere selbst keine hohen Statistiken haben, ist Ordis im Endgame evtl. etwas benachteiligt, wenn Gegner plötzlich sehr starke Karten mit hohen Mana-Kosten spielen können.

 

  • Yzmir (Thema: Magie)

Der Spielstil des Yzmir Starterdecks ist es den Gegner beim Voranschreiten auf der Abenteuer-Leiste zu stören. Wenn man so will, einer der fiesesten Starterdecks in Altered. Wer seinen Gegner ärgern will, der hat sein Lieblings-Starterdeck gefunden.

Besonders gefallen hat uns die „Nach Dir“ Fähigkeit des Helden Akesha & Taru. Mit „Nach Dir“ lässt man dem Gegner den Vortritt und kann so auf die Aktion des Gegners reagieren, was einen riesigen Vorteil darstellt. Welche Reaktionen stehen Yzmir dann zur Verfügung? Yzmir hat relativ viele Zauber, dafür keine einzige bleibende Karte. Aber auch die Yzmir-Charaktere haben hilfreiche Spieleffekte.  Fast die Hälfte der Karten im Yzmir Starterdeck wirkt sich auf den Gegner aus: gegnerische Charaktere in die Reserve schicken, Charaktere von der Reserve abwerfen (Sabotage), Charaktere oder bleibende Karten abwerfen. Alles mit Ärger-Potential. Der Zauber „Zorn des Kraken“ erlaubt es sogar drei gegnerische Charaktere in die Reserve zu schicken, solange die Gesamt-Handkosten nicht größer als 5 Mana betragen.

Richtig gemein wird es aber mit der teuersten Karte im Yzmir Deck. Für 7 Mana-Kugeln lässt die Charakter-Karte Sakarabru den gegnerischen Expeditionsmarker einen Schritt rückwärts laufen, während sie selbst eine 4er Statistik für alle drei Regionen mitbringt. So lange müsst ihr aushalten und den Gegner ärgern. Mit Sakarabru gewinnt ihr dann.

Yzmir ist ein Kontroll-Deck. Um zu kontrollieren, muss man zuvor aber analysieren und verstehen. Die Spielweise ist damit auch relativ langsam. Man passt sich stetig an den Gegner an. Das ist auch die Schwäche des Yzmir Starterdecks. Man benötigt die passenden Karten auf der Hand, um auf die Aktionen des Gegners reagieren zu können.

 

Kartentypen und Deckbau

 

Von jeder Fraktion gibt es natürlich viel mehr Karten als die des entsprechenden Starterdecks. Wer andere Karten in seine Decks integrieren oder gänzlich andere Decks bauen möchte, der benötigt Booster-Packs. Allerdings gilt es zu berücksichtigen: jedes Deck darf immer nur aus Karten derselben Fraktion bestehen. Es wäre also auch eine Option sich zusätzliche Karten seiner Lieblingsfraktion auf dem Sekundärmarkt zu kaufen. Oder man setzt eben auf Glück und holt sich ein paar Booster-Packs. Wie vielversprechend das ist, sehen wir weiter unten. Aber schauen wir uns erstmal an, welche Karten-Typen es in Altered überhaupt gibt.

 

In Altered gehören alle Karten einer von drei Seltenheitsstufen an. Jede Fraktion des ersten Sets „Jenseits der Tore“ hat 31-33 Karten der Seltenheit „common“ (häufig): jede Fraktion hat immer 3 Helden-Karten, in vier von sechs Fraktionen gibt es 2 Marken-Karten; Und dann hat jede Fraktion 28 Spielkarten der Kategorien Charakter, Zauber und Wahrzeichen. Das entspricht 168 verschiedenen Spielkarten der Seltenheit häufig im ersten Set von Altered.

 

Für jede Spielkarte der Seltenheit häufig gibt es zwei weitere Varianten mit verbesserten Werten, also insgesamt 56 Karten pro Fraktion und 336 Karten im gesamten ersten Set, welche die Seltenheit „rare“ (selten) haben. Diese verbesserten Karten haben denselben Namen wir die häufige Variante. Man kann sie aber von der häufigen Variante durch mehrere Charakteristika unterscheiden:

  • der schwarze Rand der Karte ist durch Full-Art ersetzt.
  • zentral, oberhalb des Kartennamens befindet sich ein blaues Symbol, statt des grauen.
  • Eine Eigenschaft der Karte – z.B. Mana-Kosten, Statistik für die Regionen oder Details der Kartenfähigkeit – ist verbessert gegenüber der häufigen Variante. Meist ist dies erkennbar durch eine gelbe Hervorhebung der Eigenschaft.

 

Die höchste Seltenheitsstufe ist „unique“ (einzigartig). Einzigartige Karten gibt es nur für die 109 Charakter-Karten. Diese Karten zeigen ein noch detailreicheres Artwork und ein goldenes Symbol über dem Kartennamen, der auch durch ein goldenes Banner unterlegt ist. Die Eigenschaften der Karte sind nochmal weiter verbessert gegenüber der seltenen Variante. Und wie der Name schon sagt, ist jede einzigartige Karte auch wirklich einzigartig. Sie existiert nur einmal auf der Welt. Man liest allerdings, dass die Gesamtkombination der Werte einer einzigartigen Karte selten auch spielerisch besser ist als die seltene Variante der Karte. Weil die Werte der einzigartigen Karten durch einen Algorithmus zufallsgeneriert sind. Unsere Erfahrungen bestätigen das. Es macht zwar immer Spaß eine einzigartige Karte zu finden, aber wir haben noch nie eine einzigartige Karte ausgepackt, die richtig gut zur Spielweise der entsprechenden Fraktion gepasst hat. Für den Deckbau sind also meist die häufigen und seltenen Varianten vollkommen ausreichend.

 

Um dem Ganzen aber nochmal eins draufzusetzen gibt es jede Karte auch als Cross-Faction Version in der Seltenheit „rare“. D.h. theoretisch könnte man jede bestimmte Lyra Karte auch als Bravos-Version finden, um sie in sein Bravos Deck integrieren zu können. Das eröffnet viele Möglichkeiten für den Deckbau, allerdings wird es sicher schwierig sein die passende Cross-Faction Karte zu finden.

 

Bisher nicht erwähnt hatten wir die Foilers. In Altered ist es möglich jede beliebige Karte mit einem Glitzer/Schimmer-Effekt zu versehen. Hierzu gibt es so genannte Foiler-Karten in den drei Seltenheitsstufen häufig, selten und einzigartig. Hat man z.B. einen seltenen Foiler mittels QR Code seiner digitalen Bibliothek hinzugefügt, kann man ihn auf eine beliebige seltene Karte anwenden und sich fortan diese Karte als foil-Version via print-on-demand drucken lassen.

 

Welche Karten darf ich nun in mein Deck packen? Für den Deckbau gibt es einige wenige, simple Regeln. Das Deck muss genau eine Heldenkarte und mindestens 39 Spielkarten derselben Fraktion enthalten. Jede Karte mit demselben Namen darf maximal dreimal im Deck vorkommen, unabhängig von der Seltenheitsstufe. Darüber hinaus dürfen maximal 15 seltene und maximal 3 einzigartige Karten ins Deck integriert werden.

 

Die Booster-Jagd und etwas Wahrscheinlichkeitsrechnung

 

Jetzt wisst ihr wie viele verschiedene Karten es so gibt. Ihr seid euch aber noch unsicher, weil ihr nicht abschätzen könnt, wie wahrscheinlich es ist eine bestimmte Karte zu ziehen, wenn man sich eine Booster-Packung, oder gar ein ganzes Booster-Display anschafft? Die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Karten ist glücklicherweise vom Hersteller genau angegeben. Hier die Aufschlüsselung, was ihr von einer Booster-Packung mit insgesamt 13 Karten erwarten dürft:

  • 1 Helden-Karte
  • 8 häufige Karten
  • 2 seltene Karten
  • zu 87,5% eine weitere seltene Karte, alternativ zu 12,5% eine einzigartige Karte
  • Zu 75% eine Marken-Karte, alternativ zu 25% eine Folier-Karte zufälliger Seltenheit

 

Nun lässt sich ausrechnen wie viele Booster-Packs man kaufen müsste, um z.B. alle 168 häufigen Spielkarten mindestens einmal gezogen zu haben. Das theoretische Minimum liegt bei 21 Booster-Packungen, denn 21 Packungen mit je 8 häufigen Karten ergeben genau die 168 häufigen Karten, die das Set „Jenseits der Tore“ enthält. Die Wahrscheinlichkeit, dass in 21 Packungen jede Karte genau einmal vorkommt ist aber unendlich klein. Je sicherer man gehen möchte, genau jede Karte mindestens einmal gezogen zu haben, desto mehr Booster-Packungen müsste man kaufen. Für eine Wahrscheinlichkeit von 1%, 50%, 90% und 99,9% wären das 75, 113, 152 bzw. 247 Booster-Packungen. 90% klingt doch sinnvoll, die notwendigen 152 Booster-Packungen entsprächen knapp über 4 Booster-Displays zu je 36 Boostern, die zusammen etwa 500 EUR kosten.

Was ist mit den 336 verschiedenen seltenen Karten? Für eine 90% Wahrscheinlichkeit eines vollständigen Sets, würde man 940 Booster-Packs, bzw. 26 Booster-Displays kaufen müssen. Diplomatisch formuliert ist das doch sehr unrealistisch. In Altered wird man also nicht drumherum kommen Karten, die man sich für den eigenen Deckbau wünscht, auf dem Sekundärmarkt zu kaufen. Der offizielle digitale Marktplatz scheint ideal dafür geeignet zu sein, sobald er denn endlich live geht. Nichtsdestotrotz kann man natürlich auch auf Booster-Jagd gehen und sich von den gezogenen Karten Inspirationen für den Deckbau holen.

 

Wen die Mathematik hinter diesen Rechnungen interessiert, der kann gerne Google befragen. Das haben wir auch gemacht, und zwar mit folgender Suchanfrage: Gleichung, Sammelkarten, Wahrscheinlichkeit, vollständiges Set. Die Mathematik erklärt auch, warum das Sammelkartenspiel im Englischen eigentlich Trading Card Game heißt: man muss eben auch tauschen, um ein Set vollständig zu bekommen.

 

 

Bildergalerie von Altered: Starterdecks und Deckbau (9 Bilder)



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: 2-PL4Y3R5

2-PL4Y3R5

Unser Allgemeines Fazit lest ihr im Hauptartikel zu Altered.

 

Hier bewerteten wir das Trading Card Game nach unseren üblichen Kriterien: Spielspaß, Balancing/Glücksfaktor, Komplexität/Regeln, Spielerinteraktion/Spieleranzahl, Spieldauer und Wiederspielbarkeit.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen