Assassin’s Creed Valhalla
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BEWERTUNG |
25.11.2020 von PanikmikeIn der Videospielwelt sind ein paar Spiele bzw. Spielereihen nicht mehr wegzudenken und Millionen Fans fiebern einem neuen Teil mit neuen Ideen und einer neuen Story entgegen. Ein Beispiel hierfür wäre Assassins Creed, ganze zwei Jahre mussten Fans auf das neueste Werk von Ubisoft warten. Nun steht Assassins Creed: Valhalla in den Regalen und wir sagen Euch, ob sich der Kauf lohnt…
Wer zum Teufel ist Eivor?
Die Geschichte in Valhalla ist sehr schnell erzählt und leider hat sich Ubisoft hier nicht viel einfallen lassen. Im Grunde dreht sich alles um den Wikinger Eivor, der als Kind seine Eltern und das gesamte Dorf verlor, als ein Widersacher seines Vaters brutal und hinterhältig angriff. Als Eivor erwachsen ist, sinnt er nach Rache und schon darf der Spieler seinen Controller in die Hand nehmen und loslegen.
Dummerweise spielt die Vorgeschichte schon nach kurzer Zeit keine große Rolle mehr, denn Eivor möchte Landstriche erobern, reich und berühmt werden und den Göttern auffallen. Dies hat alles nicht mehr wirklich viel mit dem Tod der Eltern zu tun und plätschert ein wenig vor sich hin.
Geschichtlich passiert zwar im Laufe des Spies dafür noch so einiges, es ist aber nicht wie ein ganzes Rundes, sondern eher wie eine Serienstaffel, wo nach und nach verschiedene Episoden erzählt werden. Die Qualität und Erzählweise können hier dafür aber fast immer überzeugen und auch Abwechslung wird großgeschrieben. Wer sich hier auf gehobenen Standard einlässt, der wird sicherlich nicht enttäuscht – etwas Neues und wahnsinnig Innovatives darf aber nicht erwartet werden. Wichtig hierbei sei erwähnt, dass es ja nicht nur die Hauptquest mit einer Geschichte gibt, sondern zahlreiche Nebenaufgaben und World Quests, die kurzzeitig eine andere Geschichte erzählen und so für Abwechslung sorgen.
Ein Tauchgang durch die Wikingerwelt
Die Atmosphäre von Valhalla kann sich allerdings ohne Meckern hören und vor allem sehen lassen. Es gibt viel Dialog, massenweise Charaktere, einige Minispiele und einfach viel zu erleben. Sei es gegen einen Mitstreiter einen Trinkwettbewerb zu gewinnen, ein Würfelspiel zu spielen, eine Hochzeit zu besuchen, Tote beizusetzen oder nur einfach Siegesfeiern veranstalten – dies und noch so einiges mehr darf der Spieler während seiner Zeit in der Spielewelt erleben. Die Entwickler haben hier sehr viel Arbeit reingesteckt und mit Liebe zum Detail programmiert. Die eigene Siedlung, die man ausbauen und dadurch viele Vorteile erwerben kann, ist lebendig und es macht einfach Spaß, Materialien zu sammeln und mit den Menschen dort zu sprechen. Zusätzlich gibt es schön erzählte Geschichten zu Wikinger-Mythen, welche einen gewissen Wahrheitsgrad haben. Nach und nach schaltet der Spieler mehr frei und erlebt dann wieder neue Funktionen bzw. Möglichkeiten, die das Spielgeschehen einzigartig machen und sehr lange vor dem Fernseher fesseln.
Eine grafische Spielwelt, die es in sich hat
Assassins Creed: Vahalla bietet wirklich sehr viel, besonders was die Grafik und die Landschaften angeht. Schon zu Beginn sieht das Spiel unglaublich gut aus und es macht von der ersten Minute richtig Spaß, durch den Schnee zu stapfen, neue Welten zu entdecken und Höhlen zu erforschen. Wie man es bei der Spieleserie kennt gibt es Aussichtspunkte, von denen dann verschiedene Sammelgegenstände sichtbar werden und der Spieler eine atemberaubende Sicht über die Welt bekommt. Die hohen Berge, der tiefe Schnee, die Nordlichter, die eisigen Fjorde und die schöne Aussicht aufs Meer machen Lust auf mehr, was man im Laufe des Spiels dann auch bekommt. Denn direkt nach Norwegen geht es weiter nach England, und dort wird man denken, dass es gar nicht möglich ist, die ersten Einblicke nochmal um so vieles zu verbessern. Die Städte und auch die Landschaften rund um England sehen fantastisch aus und manchmal bleibt man als Spieler einfach nur stehen und sieht sich um. Es gibt massige Details zu entdecken und selbst Stunden später hat man sich noch nicht satt gesehen. Natürlich erlebt der Spieler all das nur, wenn nicht nur der Hauptstory gefolgt wird, sondern auch die Nebenquests gemacht werden und das Land entdeckt wird!
Kurz erwähnen möchte ich hier aber ein paar Unschönheiten, die den Spielspaß ein wenig trüben können. Nicht nur einmal ist es mir beim Testen passiert, dass ich in einem speziellen Winkel durch den Boden oder Berge hindurchschauen konnte. Es war zwar nicht möglich dies als Glitch zu verwenden, dennoch ist es nicht schön anzusehen, wenn mittendrin die Grafik spackt und die schöne Sicht trübt. Witzig war allerdings kurzeitig der Bug, dass ich durch mein Pferd hindurchschauen konnte, obwohl ich schon drauf saß und losreiten wollte. Bei so einem Monsterprojekt darf man so einen Fehler aber nicht bemängeln, sondern sollte dies eher als lustig ansehen und einen Haken dranmachen.
Es gibt viel zu tun, wo fangen wir an?
Der Wikinger-Alltag ist hart und brutal, was diverse Szenen und auch Kämpfe eindrucksvoll zeigen. Neben der Hauptgeschichte gibt es – wie schon erwähnt – zahlreiche Nebenquests und Sammelaufgaben. Im ganzen Land sind Schätze versteckt, man erkundet Höhlen, taucht in Seen nach den Truhen, brandschatzt und erobert Burgen. Die Weltquests zum Beispiel dauern oftmals nur ein paar Minuten, dafür wird man öfters mal mit Sachen belohnt und bekommt eine eigene Kurzgeschichte präsentiert. Wer viel entdecken möchte, der wird Hexen, seltene Tiere, Rituale, Rätsel und noch vieles mehr entdecken, was sehr lange Zeit bedarf und die meiste Zeit auch total Spaß macht – für Jäger und Sammler ist es alleine schon deswegen das ideale Spiel.
All dies gibt natürlich Belohnungen, mit denen man dann seine Siedlung aufwerten und auch seine Waffen aufbessern, oder gar durch den Schmied upgraden lassen kann. Viele Aktionen bringen Erfahrungspunkte, die wiederrum im Fertigkeitenbaum umgewälzt werden. Dieser ist riesig und das ist leider auch ein Manko des Spiels, denn hier leidet extrem die Übersicht und es ist einfach zu viel des Guten. Ubisoft hat zwar eine kostenlose Neuvergebung der Punkte eingebaut, dies hilft aber nicht wirklich über die Unübersichtlichkeit hinweg. Weniger ist mehr, stimmt also doch manchmal. Insgesamt gibt es 36 Fertigkeiten, welche man in drei Verzweigungen aussuchen kann. Diese müssen aber erstmal freigeschalten werden, was durchaus eine lange Zeit in Anspruch nehmen kann.
Dies war aber noch lange nicht alles, denn vom Vorgänger ist das Orden-System übernommen worden. Auch in Valhalla gibt es Story-bedingt auch wieder einen Orden mit 30 Personen, die im Laufe des Spiels getötet werden müssen. Dazu kommen noch 14 Ritter, welche sich ebenso den Tod wünschen. Der Spieler bekommt also in der Kampagne Hinweise zu den Personen, und wenn genügend davon gesammelt wurden, erscheint die Zielperson dann auf der Karte und kann verfolgt werden. Das System wurde von Odyssey übernommen und bietet leider keine Abwechslung bzw. Änderung.
Gameplay – typisch Assassins oder nicht?
Die beiden Vorgänger Assassins Creed Origins und Assassins Creed Odyssey haben einen anderen Weg eingeschlagen, den Valhalla übernommen hat. Viele Dinge sind gleich, manches wurde geändert – doch der Spieler der beiden anderen Teile fühlt sich sofort heimisch. So ist die Steuerung wie man sie als Fan kennt, sie läuft schön von der Hand und für Neueinsteiger gibt es jede Aktion in einem Tutorial erklärt, auf welches man im gesamten Spiel zugreifen kann. Die Karte zeigt, nachdem ein Objekt in der Nähe war oder der Spieler auf einen der zahlreichen Aussichtsplattformen gestiegen ist, die Sammelgegenstände in Gold an und die Aufgaben bzw. Events in Silber/Weiß. Eine genauere Definition der Aufgaben und Schätze gibt es allerdings erst, wenn der Punkt auch selbst aufgedeckt wurde.
Assassins Creed wäre aber nicht Assassins Creed, wenn die ursprünglichen Aufgaben des Schleichens, Meuchelns und Mordens nicht im Vordergrund wären, was in der Tat bei den Vorgängern nicht mehr wirklich ausgeprägt war. In Valhalla gehen die Entwickler mehr zu den Wurzeln und gibt dem Spieler wieder diese Möglichkeiten. Oftmals ist es sogar wirklich ratsam, sich in ein Kloster zu schleichen und die gefährlichsten Wachen erstmals zu meucheln, bis man dann mit seinen Männern die Türen und Schatztruhen aufbricht. Dem Spieler bleibt es dennoch überlassen, wie er sich verhält und wie er eben lieber spielt. Cover & Bilder © 2020 Ubisoft Entertainment. All Rights Reserved. Ubisoft, and the Ubisoft logo are trademarks of Ubisoft Entertainment in the US and/or other countries. Das Fazit von: Panikmike
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