Boss Level

Boss Level

Originaltitel: Boss Level
Genre: Action
Regie: Joe Carnahan
Hauptdarsteller: Frank Grillo
Laufzeit: DVD (96 Min) • BD (101 Min)
Label: Leonine
FSK 16

Boss Level   17.04.2021 von Beef Supreme

Was, wenn unsere Taten keine Konsequenzen hätten? Heute Mist gebaut? Kein Problem, der Tag startet sowieso neu. Die bekannte „Täglich grüßt das Murmeltier“-Formel wurde schon erfolgreich in Edge of Tomorrow, der Happy Deathday Reihe und anderen Filmen verwurstet. Boss Level wirft nun auch seinen Hut immer und immer wieder in den Ring. Was man von dem Zeitschleifen-Actioner erwarten kann, lest ihr hier.

 

Inhalt

 

Aufwachen, einen schnellen Kill vor dem ersten Kaffee, Anziehen, der Minigun aus dem Heli vor’m Fenster ausweichen und dann aus dem vierten Stock springen. Für die einen Adrenalin pur, für Roy Pulver inzwischen Alltag. Aus unerfindlichen Gründen ist der Ex-Delta Force Krieger in einer Zeitschleife gefangen und jeder besteht daraus, dass ihm eine Horde wildgewordener Killer ans Leder will. Es könnte was mit dem Projekt seiner Ex Jemma zu tun haben, die an einem Stargate-ähnlichen Konstrukt bastelt, doch Roy kommt gerade so bis zur Mittagspause bevor sie ihn trotz aller Auswendiglernerei dann doch bekommen. Macht nix, er hat ja noch ein paar Versuche. Nutzt er zu Anfang seine immer gleichen Stunden für einen gepflegten Suff vor dem Reset, fängt er nach und nach an, die Hinweise zusammenzupuzzeln, wie er aus der Nummer wieder rauskommt. Und manchmal muss man den Level eben anders angehen, wenn man bis zum Boss will.

 

Boss Level erfindet die Zeitschleife nicht neu, erzählt sie aber verdammt unterhaltsam. Der explosive Einstieg zeigt direkt, dass der Film Spaß machen will. Ein äußerst sympathischer Frank Grillo erzählt mit ruhiger Stimme von seinen witzigen Fehlschlägen, während er Explosionen ausweicht, Leute umbringt und selbst dabei draufgeht, weil er eine Passage vergessen hat. Satte Action trifft hier auf coole Ideen und belastet sich nicht großartig mit Realismus oder Glaubwürdigkeit. Auch auf das enge Korsett des Überlebens wird hier dankenderweise verzichtet, spielt ja eh keine Rolle. Die Geschichte wird keine Kreativitätspreise gewinnen, dafür ist sie zu vorhersehbar. Doch das möchte Boss Level auch gar nicht. Der Fokus liegt hier ganz klar auf simple Unterhaltung und einer satten Portion Sarkasmus. In der Mitte des Films tritt man allerdings ein wenig auf die Bremse und versucht, Roys emotionale Seite mithilfe seines Sohns hervorzuheben. Das mag als Atempause gedacht gewesen sein, nimmt aber das Tempo aus dem Film und trägt nur wenig zur Erzählung oder der Charakterisierung bei. Immerhin sind die Charaktere aber durchweg sympathisch und bewusst selbstironisch angelegt, sodass die ernstere Note des ruhigeren Parts nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Leider trübt das übertrieben auf Drama getrimmte Ende den Gesamteindruck etwas, hätte nicht sein müssen.
Der ans Gaming angelegte Titel Boss Level wird auch eher subtil durchs Konzept des Films repräsentiert und man verzichtet glücklicherweise auf abgedrehte Gaming-Effekte, wie sie beispielsweise in Scott Pilgrim oder im hoffentlich irgendwann erscheinenden Free Guy vorkommen. Hier beschränkt man sich auf ehrliche Explosionen, unverantwortlichen Schusswaffengebrauch und satte Nahkampfaction. Und abgesehen von ein paar mittelmäßigen CGI-Explosionen überzeugt das Gezeigte durchweg. Anständige Kameraarbeit ohne Schnittgewitter, starke Shoot-Outs und die Kampfchoreografien wissen auch zu begeistern.

 

Bildergalerie von Boss Level (5 Bilder)

Details zur Blu Ray

 

Die Blu-Ray-Fassung macht qualitativ einen anständigen Job. Das Bild erscheint in ordentlichen Farben und Bildrauschen oder andere trübende Eindrücke waren nicht auszumachen. Der Sound geht auch größtenteils in Ordnung, auch wenn so manches Geballer etwas satter hätte klingen können. Dafür sind die Dialoge gut verständlich, auch wenn mal über den gelungenen Score drübergeflüstert wird. Das Bonusmaterial hält ein Making-Of und die obligatorischen Trailer bereit. 



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Boss Level macht Laune. Ein super aufgelegter und sympathischer Frank Grillo ballert, schlitzt und prügelt sich immer wieder durch den gleichen Tag und es wird nicht langweilig, ihm dabei zuzusehen. Der Film weiß ganz genau, was die Zielgruppe erwartet und liefert genau das: Ordentliche Action, lockere Sprüche und coole Ideen. Das Zeitschleifen-Rad erfindet Boss Level nicht neu, doch überzeigt der Film durch eine gekonnte Umsetzung und man erkennt, dass mit Joe Carnahan (Smokin‘ Aces, A-Team) ein Action-Routinier am Ruder saß, der weiß, worauf es ankommt. Etwas schade ist, dass Mel Gibson fett auf dem Cover prangt, aber nur wenig Screentime in seiner Nebenrolle erhalten hat. Aber trotz dessen und dem etwas vermurksten Ende ist Boss Level ein rundes Gesamtpaket, dass man sich in der aktuellen AAA-Ebbe auf jeden Fall anschauen kann.


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