Brink

Brink

Publisher: Bethesda
Entwicklerstudio: Splash Damage
Genre: Action
Sub-Genre: 1st Person Shooter
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 13.05.2011
USK 16

Brink   15.05.2011 von Panikmike

Brink ist ein Spiel, auf das Shooter-Fans lange gewartet haben. Oftmals wird das Spiel aber im Vorfeld so gehyped, dass das Ergebnis dann eher enttäuscht als fasziniert. Wie es bei dem neuen Bethesda-Titel aussieht, werdet Ihr in den nächsten Abschnitten lesen…

Was wäre die Welt ohne Shooter. Seit der Call of Duty Reihe gibt es unzählige Fans, die nach Alternativen suchen, sie jedoch selten finden. Die Grundstruktur eines Shooters ist eigentlich immer gleich: Man durchlebt irgendeine Geschichte, die meistens nicht oscarreif ist, ballert Gegner ab und folgt Mission für Mission, bis das Spiel zu Ende ist. Hier eine Änderung und frischen Wind ins Genre zu bringen ist nicht gerade einfach, doch Brink ist einer der Titel, die definitiv nicht als normaler Shooter abgestempelt werden dürfen. Was macht Brink also so anders?

Es fängt schon bei der Einstellung des Charakters an. Hier hat der Spieler unzählige Möglichkeiten, seinen Helden zu verändern. Anfangs hält sich das zwar noch in Grenzen, doch im Laufe des Spiels gewinnt man Erfahrung und schaltet somit automatisch neue Personalisierungen frei. Der Körperbau ist aber leider das Einzige, was im Spiel ein unterschiedliches Erlebnis bringt. Nimmt man einen schlanken Körper, so ist der Held agiler. Der Muskelprotz hingegen steckt mehr Treffer ein, bewegt sich aber deutlich langsamer und ein mittlerer Körperbau schafft ein Gleichgewicht aus beiden vorherigen Möglichkeiten. Alle anderen Dinge wie die Stimme, Tattoos, verschiedene Hosen, Shirts und noch vieles mehr, sind lediglich dafür da, Euer Aussehen zu ändern. Im Spiel selbst ist es dem Gegner allerdings egal, ob er einen Charakter mit Narbe, Brille und Armeehosen erlegt hat oder einen wie ein Verbrecher aussehenden Weißen.

Bevor man seinen Helden erschaffen kann, muss man sich allerdings eine Seite aussuchen. Willst Du die Arche retten oder eher egoistisch denken und abhauen? Doch von welcher Arche spreche ich? Wir befinden uns im Jahr 2045 in einer schwimmenden Stadt genannt Arche. Da der Meeresspiegel schnell anstieg, die Wälder und schönen Flecken unserer Erde dadurch untergingen, bauten die Menschen eine neue Stadt. Diese füllte sich nach und nach mit Menschen und irgendwann kam der Bruch von Gut und Böse. Natürlich kann so etwas nicht gut gehen, das Chaos war vorprogrammiert. Auf der einen Seite gibt die Security, die das Böse und den Abschaum beseitigen möchte. Auf der anderen Seite ist die Resistance, die gegen Armut und Krankheiten kämpft. Wer am Ende übrig bleibt und was mit der Arche passiert, wird aber an dieser Stelle nicht verraten.

Im Spiel selbst übernimmt man also die Rolle einer der beiden Seiten. Die beiden Geschichten, die man durchleben kann, sind eine Sache, doch bei Brink gibt es weitaus mehr zu entdecken. Neben beiden Kampagnen gibt es das freie Spiel und diverse Aufgaben, die Ihr erledigen könnt. Im freien Spiel könnt Ihr sehr viel selbst definieren, was und wo Ihr spielen wollt. Die Aufgaben sind quasi Minimissionen, bei denen Ihr verschiedene Boni und Erfahrungspunkte sammelt. Desto besser Ihr seid, umso schneller könnt Ihr Euren Helden verbessern. Es ist übrigens egal, wo Ihr diese sammelt, da der Charakter so und so weiter nach oben levelt. Ob man nun also im Online-Multiplayermodus oder offline die Kampagne spielt, ist egal. Erfahrungspunkte bekommt man durch Erfüllen der Haupt- und Nebenmissionen, spezielle Abschüsse, Heilen von Teammitgliedern, Assists und noch andere Aktionen.

Leider ist das Spiel sehr einfach aufgeteilt und bringt nicht viel Abwechslung. Die Geschichte ist zu vernachlässigen, mich hat sie jedenfalls nicht vom Hocker gerissen. Die Kampagne jeder Seite besteht aus acht Missionen, die eigentlich immer gleich ablaufen. Eine Fraktion aus acht Spielern muss etwas bewachen, zerstören, bauen oder ähnliches und die andere Fraktion, die ebenfalls aus acht Spielern besteht, arbeitet dagegen. Die verschiedenen Karten gestalten sich zwar abwechslungsreich, jedoch bringt dies dem Spiel nicht den nötigen Pfiff. Die Programmierer hätten lieber mehr Energie in die Missionen stecken sollen als in diverse andere Dinge. Ebenso ist die Grafik auch nicht auf dem neuesten Stand. Alles in Allem sieht es zwar gut aus und einige Effekte konnten mich vollkommen überzeugen, doch an Shooter-Highlights, wie Call of Duty oder Crysis 2, kommt es grafisch nicht ran. Dafür fehlen die Kleinigkeiten, an denen man sich erfreuen kann. Es gibt zu wenig spielerische Details, die Auflösung könnte besser sein und generell sieht alles ein wenig so aus, als wären die Entwickler vor einem Jahr stehen geblieben. Das ist zwar Meckern auf hohem Niveau, doch Zocker wollen bei neuen Spielen schließlich immer Highend-Grafik haben. Anders sieht es allerdings bei der PC-Version aus, denn da ist die Grafik so, wie man es sich vorstellt. Ich finde es schade, dass bei diesem Titel die unterschiedlichen Versionen (Die PS3-Version konnten wir leider aufgrund des Ausfalls des Playstation Networks nicht testen!) auch so unterschiedlich daherkommen. Die Xbox-Version ist deutlich schlechter und hat viele grafische Schwächen. Beim Sound kann man nicht so viel meckern, doch perfekt ist er auch nicht. Die verschiedenen Stimmen, die man zur Auswahl hat, sind zwar toll, doch man hätte hier außer den differenzierten Tonlagen mehr machen können. Die unterschiedlichen Waffen können hingegen überzeugen und auch die Übersetzung ist in Ordnung.

Problematisch und eines der der KO-Kriterien für eine hohe Wertung ist die Steuerung und der Fluss des Spiels. Ich spiele viele Shooter, habe aber selten so etwas erlebt. Das Spiel lagt ,egal ob ich on- oder offline spiele. Das kann sogar so weit gehen, dass man hin und wieder stirbt, weil die Technik nicht hinterherkommt. Die Xbox 360-Version ist hiervon stark betroffen, was wiederum sehr schade ist. PC-Freaks werden davon verschont, hier ist die Programmierung um einiges besser gelungen.

 

Bildergalerie von Brink (6 Bilder)

Die Intelligenz der Gegner ist leider auch nicht gerade die Beste. Muss man zum Beispiel einen Koffer von A nach B bringen, so sollten die eigenen Truppen uns eigentlich beschützen. Oftmals laufen diese aber wie blind durch die Reihen und schießen hirnlos durch die Gegend. Eine Mission spielte ich x-Mal, weil meine Mitspieler einfach zu dumm waren und ich es alleine nicht schaffen konnte. So sollte es eigentlich nicht sein, da kann man dann nur mit anderen Onlinespielern spielen.

Doch kommen wir wieder zu den guten Seiten von Brink, denn das Spiel hat noch mehr zu bieten. Wie bei der Sportart Parcours kann man hier im Spiel relativ schnell an oben gelegene Punkte springen, ohne viel Aufwand zu betreiben. Man läuft und springt über Hindernisse, kann sich an Kanten hochziehen oder unter schmalen Begebenheiten hindurchrutschen. Beim ersten Blick sieht das cool aus, jedoch bringt es im Spiel nicht wirklich so viel, wie man meinen könnte. Meistens ist es zu hektisch und es sind zu viele Gegner auf dem Bildschirm, als dass man keine Zeit zum Rumspringen hätte. Das Feature ist zwar interessant, doch so richtig nutzen kann man es leider nicht.

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas über die Waffenaufwertung und der Personalisierung des Helden loswerden. Im Spiel selbst gibt es vier unterschiedliche Charakterklassen (Soldat, Sanitäter, Techniker und Agent) mit verschiedenen Fähigkeiten. Diese kann man aber pro Klasse erweitern. Die Ideen, die hier verbaut sind, sind gut überlegt und bringen genau den frischen Wind ins Genre, welchen Shooter-Fans lieben werden. Von mehr Lebenspunkten, über Granaten aus dem Lauf werfen bis hin zu Feuern am Boden ist alles drin. Jeder der vier Klassen hat bis zu elf Modifikationen, wie zum Beispiel Molotov-Cocktails, Adrenalinboosts, Landminen, verschiedene Hacks oder Nerven aus Stahl. Bei den Waffen geht es sogar noch einen Schritt weiter. Nicht nur dass es im Spiel 26 verschiedene Knarren gibt, nein, man kann sie auch in den verschiedensten Möglichkeiten optimieren. Es gibt Visiere, Gurte, Schalldämpfer, Mündungsbremsen, größere Magazine und noch vieles mehr. Hier kann man sich stundenlang aufhalten, um seinen Charakter anders als die anderen zu gestalten – Sehr gut!



Cover & Bilder © Bethesda Softworks LLC, a ZeniMax Media company. Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich bin echt sehr enttäuscht, dass sich die Xbox 360-Version so dermaßen von der PC-Version unterscheidet. Das Grundkonzept ist bei beiden Versionen gleich, doch die Programmierarbeit auf der Xbox 360 ist wirklich nicht gut gelungen. Die mehr oder weniger schlechte Grafik, die miese Intelligenz und die auftretenden Lags nerven und machen die 360-Version zu einem unvergesslichen Erlebnis im negativen Sinne - sehr schade. Man kann nur hoffen, dass die PS3-Version besser gelungen ist und weniger Bugs enthält. Das Spiel selbst kann mit vielen Ideen punkten, auch wenn es eigentlich durch und durch ein 8-vs-8-Spieler-Game ist. Egal ob man die oder die andere Mission spielt, generell ist alles immer das Selbe: Aufgabe erledigen und die Gegner abknallen. Doch Teamspieler werden BRINK lieben, denn wer auch wirklich mit dem Team und nicht dagegen spielt, wird reichlich mit Erfahrungspunkten, neuen Waffen, Modifikationen und Gamerscore überschüttet. Alles in Allem ist das Spiel ein sehr guter Ansatz, doch die Innovation fehlt nach wie vor. Warum gibt es nur acht verschiedene Karten? Warum kann man in einem Team-Multiplayerspiel keine Gruppen gründen? Warum unterscheiden sich die Missionen zu wenig? Fragen über Fragen, die hoffentlich als Antwort in Teil 2 erscheinen werden! Doch das ist Zukunftsmusik, wir werden sehen. PC Fans sollten auf alle Fälle zugreifen, Xbox 360 Spielern rate ich, das Spiel erst zu kaufen, wenn die Bugs behoben werden und es auf dem Wühltisch billig angeboten wird. Die PC-Version hat eine 8 von 10 verdient, die Xbox 360 Version leider nur eine glatte 6!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Das Spiel erfordert viel Taktik
  • Gute Grafik...
  • Heilung und Buffs der Mitspieler
  • Vier verschiedene Klassen
  • Erfahrungspunkte für jede Aktion (on- und offline)
  • Körperbau spielt im Game eine Rolle
  • Unendlich viele Modifikationen im Charaktereditor
  • Waffenupgrades und Personalisierung des Helden
  • Viele Lags (360 Version)
  • ... aber leider nur auf dem PC!
  • Nur acht Karten
  • Story gerät schnell in den Hintergrund
  • Intelligenz der Mitstreiter nicht auf hohem Niveau
  • Lange Ladezeiten (360 Version)





Kommentare[X]

[X] schließen