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Buzzheart
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BEWERTUNG |
23.11.2025 von MarSDas erste Treffen mit den Schwiegereltern ist immer eine schwierige Angelegenheit. Noch schwieriger wird es für den liebestrunkenen jungen Mann Argiris im griechischen Psychothriller Buzzheart, denn er muss sich mehr stellen als nur ein paar unangenehmen Fragen...
Athen, 1995. In einem Massagesalon lernt der 18-jährige Argiris (Claudio Kaya) die attraktive Mary (Konstantina Messini) kennen, und ist sofort bis über beide Ohren verliebt. In der Hoffnung, Mary dadurch näherzukommen, stimmt er deshalb ohne zu zögern zu, sie auf einen Wochenendbesuch bei ihren Eltern Sandra (Evelina Papoulia) und Yorgos (Yorgos Liantos) zu begleiten. Doch Argiris hat nicht damit gerechnet, dass Marys Eltern sich als äußerst aufdringlich entpuppen, und ihn einer zunehmend bizarren Prüfung unterziehen, mit der er seine Liebe zu Mary unter Beweis stellen soll...
Auch wenn er nach seinem Remake zu The Last House on the Left inzwischen in der USA Fuß fassen konnte, bleibt der Grieche Dennis Iliadis seinen Wurzeln weiterhin treu, und liefert mit Buzzheart einen bedrückenden Psychothriller, dessen Stärken vor allem in der Atmosphäre sowie dem Zusammenspiel der Figuren liegen. Während die Exposition direkt erste Anhaltspunkte für den späteren Verlauf der Geschichte liefert und es dem Zuschauer damit ermöglicht, einige der folgenden Wendungen bereits vorab zu erahnen, setzt Iliadis vor allem darauf, eine möglichst unangenehme Stimmung zu erzeugen, was ihm wirklich hervorragend gelingt. Zu verdanken ist dies zum einem der gelungenen Nutzung der abgeschiedenen Location und der damit zusammenhängenden eingeschränkten Bewegungsfreiheit beziehungsweise Fluchtmöglichkeit, ebenso der tollen Kameraführung wie auch dem stimmungsvollen Score, zum anderen den engagiert agierenden Darstellern, deren Unberechenbarkeit und stellenweise abrupten Stimmungswechsel für eine stetige Bedrohungslage verantwortlich sind. Hervorzuheben sind hier einerseits Evelina Papoulia und Yorgos Liantos, die in ihren Rollen eine herrlich angsteinflößende und passiv-aggressive Figur abgeben, andererseits aber auch Mary, die mit ihrer ambivalenten und im Vergleich eher zurückhaltenden Vorstellung für den Zuschauer zu keinem Zeitpunkt einzuschätzen ist. Leider beschränkt sich Buzzheart im Verlauf überwiegend auf verbale Konfrontationen und teilweise skurrile Szenarien, anstatt die Situation tatsächlich einmal eskalieren zu lassen, was zwar durchaus Spannung aufbaut und die angespannte Atmosphäre immer weiter anschürt, letztendlich aber dringend benötigte Highlights oder erzählerische Akzente verhindert. Erst im Finale, wenn Buzzheart handlungstechnisch endlich die Katze aus dem Sack lässt und sein Publikum noch einmal zu überraschen weiß, gelingt es dem Ganzen einen fiesen Schlusspunkt zu setzen - und dem Zuschauer zu verdeutlichen, wieso der Titel des Films einfach perfekt gewählt wurde...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist durchwegs angenehm scharf und detailreich, während die natürliche, bewusst etwas triste Farbpalette in Verbindung mit dem ausgewogenen Kontrastumfang für einen sehr schönen Look sorgen. Die Tonspur bietet genrebedingt keine nennenswert räumlichen Highlights, erweist sich im Gesamtbild aber als sehr sauber abgemischt und atmosphärisch ausbalanciert. Dialoge werden ausnahmslos verständlich und klar wiedergegeben. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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