Campfire Tales

Campfire Tales

Originaltitel: Campfire Tales
Genre: Horror • Episodenfilm
Regie: Martin Kunert • David Semel • Matt Cooper
Hauptdarsteller: Jay R. Ferguson • Christopher Masterson
Laufzeit: DVD (83 Min)
Label: SchröderMedia Handels GmbH
FSK 16

Campfire Tales   22.08.2020 von MarS

Mache Filme fristen ein überwiegend unbeachtetes Dasein, obwohl sie eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Einer davon ist der Episodenhorrorfilm Campfire Tales - Geschichten vom Grabesrand aus dem Jahr 1997, der erst jetzt von Schröder Media seine DVD-Premiere spendiert bekommen hat...

 

Inhalt

 

Cliff und seine Freunde sind mitten in der Nacht auf dem Heimweg von einem Konzert. Abseits des Highways kann der angetrunkene Cliff der Versuchung nicht widerstehen, auf der verlassenen Landstraße viel zu schnell zu fahren, und so kommt es, wie es kommen muss: Die vier haben einen Unfall und können ihre Fahrt nicht fortsetzen. Während sie im angrenzenden Wald auf Hilfe warten, erzählen sie sich am Lagerfeuer Schauergeschichten...

 

Episodenfilme haben meist eine große Schwäche: Die schwankende Qualität der einzelnen Kurzfilme sowie eine Rahmenhandlung, die oftmals nur Mittel zum Zweck ist. Campfire Tales allerdings weiß diesem Problem geschickt aus dem Weg zu gehen, denn jede der einzelnen Schauergeschichten ist hervorragend in Szene gesetzt und wird dabei nicht einfach nur von der Rahmenhandlung zusammengehalten, sondern durch diese komplettiert. Insgesamt liefert der Film fünf Einzelgeschichten, wobei die erste - komplett in schwarz-weiß gehalten - lediglich den kurzen Einstieg markiert und die grobe Richtung der folgenden Ereignisse vorgibt. Im Folgenden eine kurze Übersicht der Episoden:

 

The Hook

In der Einleitung dreht sich alles um die Legende des Hakenmanns. Hier verzichtet Campfire Tales allerdings auf fiese Einzelheiten und Gewalt, sondern setzt lediglich einen unbequemen atmosphärischen Startpunkt.

 

The Honeymoon

Als ein frisch verheiratetes Ehepaar seine Flitterwochen in einem Wohnwagen antritt, ahnen sie noch nicht, welcher Albtraum auf sie wartet. Abseits der regulären Routen strandet das Paar an einem See mitten im Wald, wo sie von einer unbekannten Kreatur angegriffen werden. Diese Episode bietet klassischen Horror, dessen Finale eine weitere urbane Legende aufgreift und diese stimmig in die Handlung integriert.

 

People Can Lick Too

Erneut eine bekannte urbane Legende, in welcher es nicht der Hund ist, der in der Nacht die Hand seines Besitzers leckt. Sehr interessant ist die Tatsache, dass bereits im Entstehungsjahr (immerhin 1997!) eine Grundthematik behandelt wird, die heute aktueller ist als je zuvor: Die Gefahren des Internets und die Möglichkeiten für Perverse, Mörder und andere Individuen, die sich aus der Anonymität im Netz ergeben.

 

The Locket

Als Scott, der mit dem Motorrad unterwegs ist, von einem Regenschauer überrascht wird, sucht er Zuflucht in einem naheliegenden Haus. Dort trifft er auf die stumme Heather, die ihn bittet, die Nacht bei ihr zu verbringen. Als plötzlich Heathers Vater nach Hause kommt, eskaliert die Situation. Zum Abschluss darf es noch einmal eine sehr interessante Episode sein, die vor allem durch ihre Atmosphäre sowie den Schlusstwist punkten kann.

 

Während jede Episode für sich allein gestellt bereits äußerst gelungen ist, bietet die Rahmenhandlung schließlich die wohl größte Überraschung. Diese fügt sich damit nicht nur stimmig in die Schauergeschichten ein, sondern sorgt dabei für einen ganz neuen Charakter der Ereignisse. Geschmückt wird das Ganze von wenigen, aber dafür sehr gut gemachten Gewalteinlagen, während der durchwegs gut agierende - und mit vielen bekannten Gesichtern besetzte - Cast sein Übriges dazu tut, die Erzählung ansprechend zu gestalten. Alles in allem ist Campfire Tales ein sehenswerter Genrebeitrag, der viele seiner Kollegen mühelos in die Tasche steckt. 

 

Bildergalerie von Campfire Tales (3 Bilder)

Details der DVD

 

Der Transfer auf DVD ist gut gelungen. Filmkorn und leichtes Rauschen sind zwar vorhanden und deutlich zu erkennen, insgesamt liefert das Bild der DVD aber eine ordentliche Schärfe und in den meisten Momenten ein gutes Kontrastverhältnis. Die Farbgestaltung ist natürlich, wenn auch genrebedingt die meiste Zeit über recht dunkel. Auf Grund des guten Schwarzwerts gehen kleinere Details in dunklen Szenen immer wieder ein wenig unter. Die Tonspur ist in Dolby Digital 2.0 abgemischt und bleibt dementsprechend komplett im vorderen Boxenbereich. Dennoch sind sowohl Effekte als auch Sprachausgabe stets klar und gut verständlich.



Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Campfire Tales ist ein mehr als gelungener Episodenhorrorfilm, der leider nur wenigen Filmfreunden bekannt sein dürfte. Wer Gefallen an urbanen Legenden und atmosphärischen Kurzgeschichten hat, der sollte hier unbedingt einen Blick wagen - nicht zuletzt auch, weil der ein oder andere Schlusstwist wirklich großartig ausfällt. 


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