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Daddy´s Head
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BEWERTUNG |
28.03.2025 von MarSEs gibt sie also doch noch: Filme, die das Publikum positiv überraschen können, und mit denen man nicht gerechnet hat. Lighthouse Home Entertainment veröffentlicht mit Daddy´s Head nun einen Horrorfilm, den man nur allzu leicht unterschätzen könnte...
Für den 12-jährigen Isaac (Rupert Turnbull) gleicht sein Leben einem Scherbenhaufen. Nachdem er bereits vor einiger Zeit seine Mutter verloren hat, ist nun auch sein Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Einzige, die Isaac nun noch geblieben ist, ist seine Stiefmutter Laura (Julia Brown), die jedoch keinerlei Bindung zu ihm hat und die eigentlich niemals eigene Kinder wollte. Während Laura ihre Trauer in Alkohol ertränkt, sieht Isaac immer wieder eine grauenvolle Kreatur, deren Gesicht ihn an seinen Vater erinnert. Isaac ist sich sicher, dass es sich bei dem Wesen tatsächlich um seinen zurückgekehrten Vater handeln muss, doch weder Laura noch Robert (Nathaniel Martello-White), ein langjähriger Freund der Familie, schenken seinen vermeintlichen Haluzinationen Glauben - bis es schließlich zu ersten Übergriffen durch die Kreatur kommt...
Lasst Euch auf keinen Fall vom Grabbeltisch-Cover von Daddy´s Head auf eine falsche Fährte führen, denn was Regisseur und Drehbuchautor Benjamin Barfoot (Double Date) hier aus dem Hut gezaubert hat, das sollten sich Freunde fieser kleiner Horrorstreifen auf keinen Fall entgehen lassen. Vor allem nicht dann, wenn man gerne eigene Interpretationsmöglichkeiten hat, und nicht alles bis ins kleinste Detail vorgegeben haben will, denn Daddy´s Head lässt bewusst so Einiges unbeantwortet im Raum stehen. Neben der Frage, ob das Wesen nun eingebildet, tatsächlich real, oder gar aus der Vorstellungskraft zum Leben erweckt wurde, spielt hier zeitgleich eine metaphorische Erzählebene eine große Rolle, was einerseits den Interpretationsspielraum zumindest in eine bestimmte Richtung lenkt, ohne dabei jedoch zu viel zu offenbaren, gleichzeitig aber auch das Geschehen noch deutlich intensiver und inhaltlich vielschichtiger werden lässt. Apropos Intensität: Selten gelingt es einem Film, mit einfachsten Mitteln und in dermaßen minimalistischer, regelrecht zurückhaltender Form ein derartiges Grauen und Unwohlsein zu erzeugen, wie dies in Daddy´s Head der Fall ist, was zum einen an der großartigen Atmosphäre, zum anderen an den hervorragenden Leistungen der beiden Hauptdarsteller liegt. Sowohl Jungdarsteller Rupert Turnbull, als auch Julia Brown, verkörpern absolut glaubwürdig und nachvollziehbar ihre Figuren, die jeweils auf ganz eigene Art und Weise mit der Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen umgehen, und damit die anfängliche Distanz sowie emotionale Kühle wirklich authentisch wirken lassen. Doch auch das effektive und gezielt eingesetzte Creature-Design, die düsteren, teilweise extrem bedrohlichen Bilder sowie der fiese Soundteppich sorgen dafür, dass sich Daddy´s Head mit Nachdruck in den Kopf drängt, und dort noch eine ganze Weile nachhallt...
Details der Blu-ray
Technisch wirkt Daddy´s Head ebenfalls deutlich hochwertiger, als das Cover vermuten lassen könnte. Das Bild ist durchwegs sauber und scharf, Schwarzwert und Kontrastumfang bewegen sich auf sehr gutem Niveau. Die Farbgebung ist natürlich und satt, wenngleich die Farbpalette bewusst auf kühle und triste Farben reduziert wurde. Die Tonspur bietet zwar kein großes Effektgewitter, weiß die Surroundkanäle aber gekonnt zur atmosphärischen Unterstützung einzusetzen. Raumklang zeigt sich zumeist in den Gruselszenen, oder wenn Umgebungsgeräusche die Stimmung verstärken sollen. Dialoge bleiben durchwegs klar, verlustfrei und gut verständlich. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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