Dead for a Dollar

Dead for a Dollar

Originaltitel: Dead for a Dollar
Genre: Western
Regie: Walter Hill
Hauptdarsteller: Christoph Waltz • Willem Dafoe
Laufzeit: DVD (103 Min) • BD (107 Min)
Label: WVG / Splendid
FSK 16

Dead for a Dollar   05.03.2023 von MarS

Für seine Rolle als Kopfgeldjäger Dr. King Schultz in Quentin Tarantinos Django Unchained wurde Christoph Waltz mit dem Oscar als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Für Regielegende Walter Hill (Driver, Red Heat, Johnny Handsome) steigt er nun erneut in den Sattel...

 

Inhalt

 

Als der Kopfgeldjäger Max Borlund (Christoph Waltz) von dem Geschäftsmann Martin Kidd (Hamish Linklater) angeheuert wird, um dessen entführte Frau aus den Händen eines Armee-Deserteurs zu befreien, klingt das zunächst nach einem simplen Routineauftrag. Als er Rachel (Rachel Brosnahan) und ihren mutmaßlichen Entführer Elijah Jones (Brandon Scott) allerdings in Mexiko ausfindig macht, muss Borlund feststellen, dass die beiden ein Paar sind, und Rachel sich auf der Flucht vor ihrem Ehemann befindet. Während sich Borlund allerdings zwischen seiner Berufsehre und seinem Sinn für Gerechtigkeit entscheiden muss, bekommt er es nicht nur mit dem mexikanischen Gangster Tiberio Vargas (Benjamin Bratt) und seiner Bande zu tun, sondern auch mit dem eben erst aus der Haft entlassenen Gauner Joe Cribbens (Willem Dafoe). Der wurde einst von Borland verhaftet, und hat sich geschworen, sich bei deren nächstem Treffen erbarmungslos zu rächen...

 

Walter Hill hat es sich mit seinem Spätwerk (immerhin ist er bereits über 80 Jahre alt) wirklich nicht einfach gemacht, denn ein Western ist nicht unbedingt ein Film, der heutzutage noch die gleiche Begeisterung auslöst als zur Blütezeit des Genres. Kein Wunder eigentlich, dass es Dead for a Dollar deshalb trotz hervorragender Besetzung nicht in die Lichtspielhäuser geschafft hat, und auch zum Heimkinostart keine Werbetrommel beansprucht wurde. Verdient hätte es der Film jedoch allemal, noch dazu, oder gerade eben weil, Walter Hill hier einen ganz klassischen Western erschaffen hat, der neben beeindruckenden und weitläufigen Landschaftsaufnahmen, einem satten Braunfilter, einer authentischen und schmutzigen Atmosphäre sowie den rauen Sitten des Wilden Westens geprägt ist, und auch auf den obligatorischen Showdown im Finale nicht verzichtet. Allerdings auch einen, der von seiner dialogorientierten Inszenierung und damit seinen Darstellern lebt, wogegen sich die obligatorischen Actionszenen an einer Hand abzählen lassen. Kein Western für Freunde von ausgiebigen Shootouts oder deftigen Gewaltspitzen also, sondern vielmehr einer für Diejenigen, die sich an starken Figuren und einer interessanten Geschichte erfreuen können, die jedoch ohne größere Überraschungen und absolut frei von nennenswerten Ecken und Kanten erzählt wird. Und natürlich auch ein Film für alle, die nicht davon genug bekommen können, Christoph Waltz als stets fokussierten, charismatischen und wortkargen Mann zu sehen, dessen unnachahmlichem Charme man sich einfach nicht entziehen kann. Fans von Willem Dafoe dagegen könnten ein wenig enttäuscht werden, denn die Szenen mit ihm sind zwar markant und vor allem im Zwiegespräch mit Christoph Waltz einfach großartig, über die Gesamtlaufzeit jedoch viel zu selten.

 

Bildergalerie von Dead for a Dollar (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Abgesehen von dem bereits erwähnten, sehr ausgeprägten Braunstich, der den Stil des klassischen Westerns gekonnt verstärkt, zeigt sich das Bild der Blu-ray von bester HD-Seite. Die Schärfe ist knackig und der Detailgrad hoch, der Kontrast ist kräftig und die Farbgestaltung perfekt auf den Look und die Atmosphäre des Films abgestimmt. Die Tonspur bietet eine hervorragende Dynamik, was sich allerdings überwiegend erst in den wenigen Actionszenen offenbart. Wo der Ton sonst vor allem auf eine klare und saubere Dialogwiedergabe setzt und die umliegenden Boxenbereiche nur in dezentem Umfang mit einsetzt, lassen es die Actionsequenzen so richtig krachen, wobei nicht nur der Subwoofer äußerst kraftvoll ins Geschehen eingreifen darf, sondern auch das gesamte Spektrum der Surroundanlage zum Einsatz kommt. 



Cover & Bilder © WVG Medien GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Dead for a Dollar liefert Regielegende einen unterhaltsamen Western, der völlig aus der Zeit gerissen erscheint. Mit allem ausgestattet, was einen klassischen Genrevertreter ausmacht, jedoch sehr fokussiert auf seine Charaktere und die minimalistischen Dialoge, ist Dead for a Dollar vielleicht kein Highlight, an das man sich noch lange erinnern wird, dafür aber immerhin ein Film, der alleine auf Grund seines visuellen Ausdrucks und der souveränen Inszenierung eigentlich eine große Leinwand verdient gehabt hätte. Aber auch im Heimkino macht Walter Hills Werk noch Spaß, und beweist zudem, dass der Western in seiner reinsten Form einfach nicht totzukriegen ist. 


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