Der Rasenmäher-Mann (Remastered)
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BEWERTUNG |
22.10.2021 von MarSDer aus dem Jahr 1992 stammende Thriller Der Rasenmäher-Mann hatte bei seinem Blu-ray Einstand im Jahr 2014 mit zwei großen Problemen zu kämpfen: Zum einen war auf der Disc nur die Kinofassung enthalten, zum anderen war sie technisch nicht gerade überzeugend. Letzteres Problem will EuroVideo nun mit einer remasterten Blu-ray Neuauflage lösen...
Inhalt
Der Wissenschaftler Dr. Lawrence Angelo (Pierce Brosnan) steht kurz vor einem Durchbruch bei seiner Forschung zur kognitiven Leistungssteigerung, als eines seiner Versuchstiere aus dem Labor entkommt und in der militärischen Einrichtung Amok läuft. Obwohl die Steigerung der Intelligenz bahnbrechend zu sein scheint, zeigt sich ein erhöhtes Aggressionspotential bei allen bisherigen Versuchsobjekten, und so werden die Forschungen kurzerhand eingestellt. Doch Dr. Angelo, der die Auswirkungen seines Serums in einer eigens erschaffenen virtuellen Realität testet, will seine bisherigen Erfolge nicht aufgeben. Er führt die Forschungen auf eigene Faust fort, und nutz den geistig zurückgebliebenen Jobe (Jeff Fahey) als neues Versuchsobjekt. Tatsächlich scheint Jobe positiv auf die Behandlung anzusprechen, und entwickelt innerhalb kürzester Zeit sogar ungeahnte Fähigkeiten. Doch als das Militär von diesen Erfolgen erfährt, wird Dr. Angelo zunehmend unter Druck gesetzt, seine Experimente erneut in militärisch geeignete Bahnen zu lenken - ohne dabei die möglichen Konsequenzen überhaupt erahnen zu können...
Stephen Kings Kurzgeschichtensammlung "Nachtschicht" hat zahlreiche Verfilmungen hervorgebracht, zu denen unter anderem The Mangler, Rhea M. oder auch Kinder des Zorns zählen. Während die meisten davon tatsächlich versuchten, die Geschichten Kings zu adaptieren, blieb in Brett Leonards Version von Der Rasenmäher-Mann eigentlich nicht viel mehr übrig als der Titel. Stephen King klagte aus diesem Grund sogar gegen die Verwendung seines Namens für die Vermarktung, doch am Ende zählt Der Rasenmäher-Mann trotz allem zu den Verfilmungen seiner Werke.
Ganz unabhängig davon, ob man den Film nun als King-Adaption oder eigenständiges Werk sieht, Der Rasenmäher-Mann ist auf jeden Fall ein interessanter, durchaus gelungener Thriller, der zwar seine unübersehbaren Mängel aufweist, aber dennoch gut zu unterhalten weiß. Und das auch heute noch, obwohl die Effekte sowie die Umsetzung der Virtuellen Realität bereits zur Entstehung des Films alles andere als schön anzusehen waren und dementsprechend sogar noch schlechter gealtert sind. Gerade thematisch kann Der Rasenmäher-Mann aber dennoch überzeugen, denn die damalige Vision der Zukunft und der Möglichkeiten des technologischen Fortschritts gehören inzwischen mit all ihren Problemen zum ganz normalen Alltag. Während man sich im Jahr 1993 eigentlich noch schwer vorstellen konnte, wie Computer und virtuelle Realitäten Einzug in unser Leben halten könnten, ist der Einfluss von Technologie und Internet auf die Gesellschaft heute umso brisanter geworden. Dramaturgisch ist das Ganze nicht immer perfekt und an vielen Stellen tatsächlich vor allem auf die Präsentation von allerlei Effekten ausgelegt, insgesamt aber bietet Der Rasenmäher-Mann eine durchaus spannende, mit kritischem Unterton versehene Geschichte, die trotz ihres trashigen Charmes sowie des recht billigen Charakters zweifellos auch ihre Stärken aufzuweisen hat - und sich über die Jahre völlig zurecht eine große Fanbase aufbauen konnte.
Leider bekommen die Fans allerdings auch bei der Blu-ray Neuauflage lediglich die Kinofassung präsentiert, und müssen erneut auf den über eine halbe Stunde längeren Director´s Cut verzichten, welcher der Geschichte deutlich mehr Tiefgang und inhaltliche Ausarbeitung verschafft. Ein Schritt, der eigentlich nicht nachvollziehbar ist, hatte Shout Factory doch im Jahr 2017 bereits in den USA eine Blu-ray mit beiden Filmfassungen in einer neuen 4K Abtastung veröffentlicht.
Details der Blu-ray
Qualitativ hat die Blu-ray vor allem beim Bild einen riesigen Sprung nach vorn gemacht. Das schmutzige, weiche und oftmals unscharfe Bild ist dank der Neuabtastung nun mit sehr wenigen Ausnahmen knackig scharf und sauber, Farben wirken deutlich harmonischer und nicht mehr so überzeichnet. Selbst das bisher starke Bildrauschen ist verschwunden, und lässt Der Rasenmäher-Mann in gänzlich neuem Glanz erstrahlen. Akustisch hat sich leider auch dieses Mal nicht allzu viel getan. Die Tonspur ist zwar gut verständlich und versucht sich auch an einigen Surroundeffekten, insgesamt sind Dynamik und Signalortung aber eher schwach ausgefallen. Zudem klingen die Dialoge recht penetrant und blechern, und bilden keine harmonische Einheit mit dem übrigen Sounddesign. Die Originaltonspur klingt in diesem Bereich etwas homogener, wirkt aber insgesamt im Gegenzug deutlich dumpfer. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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