Diablo 4
|
BEWERTUNG |
18.06.2023 von PanikmikeDa ist es nun! Nach schier unendlich langer Wartezeit und zig hunderte Stunden Spielzeit beim Vorgänger als Überbrückung erschien nun von Blizzard endlich der lang ersehnte Nachfolger Diablo 4. Die Openbeta war sehr erfolgreich und Spieler konnten es danach noch weniger erwarten, doch wie ist nun das finale Spiel geworden und läuft es wirklich rund? Lest weiter…
Auch ich habe lange auf Diablo 4 gewartet, doch ich war noch nie so ein extremer Fanboy, sodass die Zeit keine wirkliche Rolle bei mir spielte. Umso mehr freute ich mich, als der Key für die Xbox One X in die Redaktion flatterte und der Download losgehen konnte. Die „schlappen“ fast 80 GB installierten in der Tat sogar schneller als gedacht. Da wir den Key passend genau zum Release-Datum am 06. Juni 2023 bekamen, hatte ich mit langen Installations- bzw. Ladenzeiten gerechnet. Wie in den ersten Stunden und Tagen mein Erlebnis war und ob ich immer noch begeistert bin, könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen:
Die ersten Schritte
Nach dem Download und der Installation konnte ich es gar nicht erwarten, endlich wieder in die Tiefen des Spiels einzudringen, neue Monster zu töten, neue Mechaniken zu erleben und die neue Spielwelt zu erkunden. Durch drücken eines Buttons kam ich sofort ins Spiel, ohne lange Wartezeit und Probleme. Bevor es losgeht gibt es die obligatorischen Einstellungen vom Bild (Helligkeit, etc.) und so einiges mehr. Schön fand ich an dieser Stelle, dass es eine Optionen zum Vorlesen der Texte mit verschiedenen Sprachassistenten von Microsoft gibt. Ebenso kann die Schrittgröße eingestellt werden, was besonders für Spieler auf dem Steamdeck (nach einer gewissen Prozedur, geht es problemlos) wichtig ist, ebenso aber auch für mich ein guter Punkt war, denn ich sitze schon ein wenig weiter vom TV weg als so manch anderer vom Monitor. Danach gibt es natürlich auch wieder einen einfach zu bedienenden Charaktereditor, mit dem man schnell einen optisch auf seinen Wünschen angepassten Helden erstellen und auch während des Spiels jederzeit zugreifen kann.
Schon nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, einingen Monstern und ein paar Schritten durch den Schnee treffe ich in einer Stadt ein und habe dort den ersten Kontakt mit Lorath, der mir ganz frech ins Gesicht sagt, dass bald Blut fließen wird. …und er hatte Recht! Diablo 4 ist blutig, es ist hart, es ist fies – aber nicht gleich zu Anfang. Dennoch merkt man sehr schnell, dass die Gegnerhorden nicht ohne sind und der erste größere Boss bestätigt dies nochmal. Die Endbosse haben nämlich alle eine gewisse Mechanik, mit einfachen Hau-Drauf wird man diese nicht zu Fall bekommen. Beobachten, lernen und reagieren ist die Devise, und genau das macht total Spaß. Übrigens werde ich im gesamten Artikel keine Worte über Lorath, Lilith oder der Story verlieren, denn ihr sollt selbst das komplette Erlebnis bekommen, ohne vorher selbst einen kleinen Spoiler zu erhalten.
Wusstet Ihr schon ...Ein paar Tipps für den Anfang: Diablo 4 ist groß und von den Funktionen werdet ihr Anfang erschlagen, zumindest wenn ihr keines der Vorgänger gespielt habt. Daher würde ich an eurer Stelle einfach mal leveln, mich mit dem Charakter vertraut machen und die Kampagne durchspielen. Nebenquest können auf dem Weg natürlich genau so mitgenommen werden wie zum Beispiel Dungeons oder Keller, diese können aber dann systematisch auch danach abgearbeitet werden. Wenn ihr einen Altar seht, dann unbedingt hinlaufen, denn die insgesamt 160 Altare im Spiel gewähren euch einen guten Bonus für alle Charaktere. Ebenso könnt ihr euch mit Entdecken der Karte und diversen anderen Dingen Ruf aufbauen, der wiederrum auch einen Bonus gibt. Macht dies aber am besten erst nach Beenden der Kampagne, denn ihr kommt dann noch viel rum und erst da macht es Sinn. Wenn ihr Items findet, dann bringt alles zum Schmied und verwertet es, die Materialien könnt ihr im späteren Spiel gut gebrauchen und das wenige Gold am Anfang beim Verkauf macht keinen Sinn. Und jetzt, ab in die Welt von Diablo 4 und viel Spaß…
Fünf Helden für den Sieg über Lilith?
Die Qual der Wahl hat der Spieler schon direkt zu Beginn, denn es gibt fünf unterschiedliche Klassen, welche einen wirklich differenzierten Spielstil haben. Am besten lest euch die Beschreibung der jeweiligen Charaktere durch und entscheidet frei aus dem Bauch. Stellt ihr nach ein paar Spielstunden fest, dass der Held absolut nichts für euch ist, dann macht einfach einen neuen. Insgesamt könnt ihr 10 Helden speichern, theoretisch also zwei Speicherstände pro Klasse. Probiert auch gerne mal rum, denn jeder spielt sich wirklich anders und hat ganz andere Vorgehensweisen und verschiedene Spielstile.
Barbar / Barbarin Eine Definition von Nahkampf wie sie im Buche steht. Er/Sie ist immer vorn dabei, haut drauf dass die Wände wackeln und sieht selbst mit großen Zweihandwaffen wunderschön aus. Für Anfänger eher nicht geeignet, da der „richtige“ Haudrauf-Schaden und der gute Umgang mit den Waffen erst später kommt.
Zauberer / Zauberin Distanz ist das Zauberwort und Elemente sind kein Fremdwort für diese Klasse. Wer gerne mit dem Feuer spielt oder Gegner schocken möchte, der sollte sich für den Zauberer / die Zauberin entscheiden. Sehr gut für Anfänger geeignet, da viele Monster mit dem Fernkampf erledigt werden können und man sehr flexibel in seiner Magie-Auswahl ist.
Jäger / Jägerin Diese Klasse ist quasi ein Hybrid aus Nah- und Fernkämpfer. Wenn ihr also beides beherrschen möchtet, und zugleich noch Fallen bauen wollt, dann wählt den Jäger / die Jägerin. Für Anfänger erst dann geeignet, wenn man sich mit dem Spiel und der Mechanik ein wenig auseinandergesetzt hat. Die Vielseitigkeit ist sehr hoch, jedoch braucht es für die Kombos ein wenig Übung und ein Voraussdenken, welches man entwickeln muss.
Totenbeschwörer / Totenbeschwörerin Wie der Name schon vermuten lässt, lasst ihr hier für euch arbeiten. Lasst die Toten wieder auferstehen und erschafft eine mächtige Armee gegen die Scharen an Gegnern. Doch Vorsicht, ohne eure Helferlein wird es schwer, doch es ist selbst alleine nicht unmöglich! Für Anfänger wie auch für Profis die richtige Klasse, denn wer keine Diener-Armee haben möchte, der kann diese dann opfern, was einen aber zum Ziel der Monster werden lässt.
Druide / Druidin Wolltet ihr euch schon immer mal in einen mächtigen Bären verwandeln und nebenbei eine der stärkste Klasse im Spiel zu sein, dann ist der Druide / die Druidin eine gute Wahl. Druiden sind im Grunde einfach zu spielen, allerdings erst nach einer gewissen Zeit. Sie sind die Allrounder in Diablo 4, dennoch müssen die Möglichkeiten und Kombinationen erst freigespielt werden.
So einfach es hier in meiner Beschreibung klingt, ist es allerdings nicht. Jede Klasse hat viele verschiedene Fähigkeiten und durch den großen Fertigkeitenbaum hat man auch sehr viele Möglichkeiten, einen Charakter zu spielen. Daher wird es für die meisten Spieler unabdingbar sein, mehrere Klassen auf Dauer auszuprobieren und die verschiedenen Möglichkeiten zu sehen. Obwohl das alles sehr kompliziert klingt, so machen uns es die Macher dennoch einfach – während des Spiels gibt es immer wieder Erklärungen und generell ist vieles sehr einsteigerfreundlich entwickelt.
So viele Möglichkeiten und nur so wenig Tasten?
Die Steuerung auf Konsolen ist sehr gut gelungen, obwohl es viele Einstellungen und Möglichkeiten gibt. Jede Taste ist belegt und trotzdem geht jeder Zauberspruch, jede Spezialfähigkeit und auch die Steuerung in den Menüs super von der Hand. Der Controller ersetzt zwar nicht Maus und Tastatur, ob die PC Spieler allerdings dadurch einen Vorteil haben, muss sich erst noch zeigen. Alleine schon als Zauberer den Feuerstrahl auf verschiedene Gegner zu richten und die Richtung schnell zu ändern, geht in meinen Augen mit dem Stick auf dem Controller besser als mit der Maus – ich denke aber dass es generell Gewöhnungssache ist.
Die Menüs sind gut strukturiert aufgebaut und dennoch habe ich mich einige Male verklickt, weil ich was gesucht habe. Hier gilt aber auch die einfache Devise: Übung macht den Meister.
Wie hat sich die Optik und die Stimmung verändert?
Irgendwie fühlt sich Diablo 4 nicht nach Diablo an, sondern besser. Es ist schwer in Worte zu fassen, denn das eigentliche Spielprinzip hat sich ja nicht geändert und auch die Ansicht ist dieselbe geblieben. So könnte man meinen, dass einfach nur die Grafik besser ist, doch es fühlt sich weitaus anders an. Schon nach kurzer Spielzeit ist bemerkbar, dass Blizzard die ganze Stimmung, die Grafik und auch dementsprechend den Sound düsterer gemacht hat. Es ist dunkler, die Monster wirken bedrohlicher, die Musikuntermalung passt sich dem Geschehen an und teilweise sehr beängstigend – alles ist aufeinander abgestimmt und nahe der Perfektion. Dazu gibt es passende Effekte und selbst in dem Startgebiet – der Eislandschaft – sieht der triste Schnee einfach toll aus. Das macht aber auch eine gewisse Eigendynamik aus, denn es laufen nicht einfach nur Monster umher, sondern auch zum Beispiel Hirsche oder Rehe, die mittendrin rumspringen oder aber Effekte wie Schnee, zerfallene Bäume und Details wie zum Beispiel Fußstapfen. Generell kann man viel erkennen, wenn man nur genau hinschaut – und das liebe ich an diesem Spiel. In der Stadt gibt es viele Charaktere, mit denen man sprechen kann, denen man einfach auch nur bei einer Konversation zuhören kann oder aber bei denen man eine Quest oder Sidequest bekommt. Diablo 4 ist einfach fülliger, lebhafter und – in einfachen Worten gesprochen – einfach besser als sein Vorgänger!
Was kommt denn später noch?
Natürlich ist am Anfang nicht alles freigeschalten, dem Spieler wird aber schnell gezeigt, dass im Mid- und auch im Endgame noch einiges dazukommt. Loot gibt es natürlich wieder schier unendlich: sammeln, austauschen, sammeln, modifizieren, verkaufen, schmieden, und so weiter. Das Grundgerüst ist hier gleich geblieben, und dennoch läuft der Hase ein wenig anders. Neben den klassischen Händlern, dem Heiler, dem Schmied gibt es zum Beispiel den Alchemisten. Hier können Tränke auf Dauer aufgewertet bzw. verbessert werden. Ebenso gibt es Möglichkeiten Buff-Tränke herzustellen und Rohstoffe zu ändern. Natürlich gibt es auch wieder einen Juwelenschmied, der Edelsteine zusammenfassen und in Gegenstände „sockeln“ kann. Direkt neu hingegen ist der Okkultist, der sogenannte Aspekte übertragen kann oder aber diese auf Gegenstände legen kann. Später kann er auch noch Dungeons in Alptraumdungeons wandeln, umso besseren Loot und einen höheren Schwierigkeitsgrad zu bekommen. Auch neu ist der Kuriositätenhändler, der gegen eine spezielle „Währung“ schöne Gegenstände für uns parat hält – insofern das Glück mit einem Hold ist. Dieser Händler ist vergleichbar mit Kadala aus Diablo 3, nur ein wenig anders.
Wer übrigens Startschwierigkeiten hat bzw. nicht mit allen Möglichkeiten von Diablo 4 klarkommen sollte, der kann selbst jetzt zum Release schon sehr viele Guides im Internet finden, die sich auf die speziellen Händler und Taktiken spezialisiert haben und selbst Anfängern eine große Hilfe sind.
Alleine oder im Team?
Es sollte jedem klar sein, dass Diablo 4 ein Team-Spiel ist, dennoch kann es ebenso alleine gezockt und auch geschafft werden. So richtig Spaß macht es aber eigentlich erst im Multiplayer, denn mit mehreren Menschen eine Monsterschaar töten ist einfach spaßiger, als alleine rumzukloppen.
Da Diablo 4 eine offene Welt hat, welche sehr groß ist, trifft man so und so immer wieder auf Spieler und kann sie auch beim Kampf unterstützen. Ploppt zum Beispiel ein Event auf, so können mehrere Spieler daran teilnehmen und versuchen, das Event zu schaffen. Dabei gibt es Belohnungen und auch einen Bonus, wenn eine spezielle Herausforderung (z.B. eine gewisse Zeit) gemeistert wird. Ebenso gibt es direkte „Welt“-Events, wo ein paar Minuten per Icon und Zeitangabe auf der Karte angezeigt wird, dass dort bald die Post abgehen wird. Hier sammeln sich immer viele Spieler, um schöne Belohnungen einzuheimsen. An dieser Stelle braucht sich aber keiner Sorgen zu machen, dass der Loot eventuell geklaut werden könnte, denn die Kisten und der Loot erscheint für jeden Spieler separat.
Natürlich kann man auch ein 4er-Team bilden und direkt zusammen auf Monsterjagd gehen, oder einfach nur die Kampagne oder ein Dungeon zusammen machen. Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass das Spiel plattformübergreifend ist, es können also PlayStation-, Xbox- und PC-Spieler zusammen zocken – und dass ohne Probleme. Einfach einladen und losdaddeln!
Wer sich mit anderen Spielern messen möchte, der kann in eine von zwei PVP-Areas gehen und dort „Roten Staub“ sammeln, was eine spezielle PVP-Währung darstellt. Die verkloppten Monster in diesem Gebiet lassen „Samen des Hasses“ fallen, den man dann bei einem speziellen Altar in den Staub umwandeln kann. Jeder Spieler kann sich dort selbst als „Feindlicher Spieler“ markieren und kann dann andere Spieler angreifen. Beim Tot verliert der Spieler dann allerdings nicht seinen Loot, sondern lässt nur seinen angesammelten Samen fallen. Die Idee ist ganz nett, allerdings muss man abwarten, ob sich das Prinzip und die zwei Areas auf Dauer etablieren. Cover & Bilder © 2023 BLIZZARD ENTERTAINMENT, INC. ALL RIGHTS RESERVED. Das Fazit von: Panikmike
|
|
Kommentare[X]