Die Addams Family 2
|
BEWERTUNG |
26.02.2022 von MarSNach der erfolgreichen Wiederbelebung der Addams Family in animierter Form haben es sich Conrad Vernon und Greg Tiernan nicht nehmen lassen, die morbid-schräge Familie noch einmal zurückkehren zu lassen. In Die Addams Family 2 schicken sie die exzentrischen Außenseiter nun auf einen Roadtrip quer durch Amerika...
Hier noch einmal unsere Kritik zum ersten Teil: Inhalt
Wednesday entfremdet sich zusehends von ihrer Familie, sehr zum Unmut von Vater Gomez. Statt mit dem Rest der Familie Zeit zu verbringen - und sei es nur, um zu versuchen, mal wieder ihren Bruder Pugsley zu beseitigen - widmet sie sich viel lieber ihren wissenschaftlichen Experimenten, für die sie Onkel Fester als Versuchskaninchen nutzt. Als schließlich auch noch ein Anwalt vor der Tür steht, der behauptet, Wednesday sei überhaupt keine Addams, platzt Gomez endgültig der Kragen. Er beschließt, die ganze Familie zu einem Familienurlaub quer durchs Land zu zwingen, um durch gemeinsame Erlebnisse den alten Zusammenhalt wiederzufinden. Während die Addams die schrecklichsten Orte des Landes besuchen, und dabei eine Spur der Verwüstung und des Chaos hinterlassen, ist ihnen der Anwalt Mr. Mustela stets auf den Fersen, um seinen Auftrag zu erfüllen und zu beweisen, dass Wednesday eigentlich die Tochter eines anderen ist...
Mit Die Addams Family ist es Conrad Vernon und Greg Tiernan im Jahr 2019 gelungen, Totgeglaubten wieder neues Leben einzuhauchen, und eine moderne, animierte Adaption der Kultfamilie zu liefern, ohne die bekannten Charakteristika des Originals zu vernachlässigen. Morbider, jedoch stets kindgerechter Humor, eine Menge Slapstick, sowie eine schöne Geschichte über Gleichberechtigung und Toleranz, erzählt aus der Sicht der Addams-Kinder, brachten dabei reichlich Spaß für die ganze Familie mit sich. Vorfreude auf Die Addams Family 2 war damit durchaus vorhanden, doch leider wird diese am Ende nicht durchwegs befriedigt. Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt Die Addams Family 2 nämlich noch deutlich zahmer, als die kinderfreundliche Ausrichtung im ersten Teil ohnehin bereits war, und nutzt nur sehr selten das vorhandene Potential, das ein Roadtrip durchs Land mit sich bringen würde, um die gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Konflikte der morbid-skurrilen Addams und dem Rest der Menschheit tatsächlich gewinnbringend zu nutzen. Stattdessen verlässt sich die Erzählung zum einen auf recht simplen, meist slapstickhaften Humor sowie diverse Running-Gags, zum anderen auf den zweiten Handlungsstrang, und damit vor allem auf Wednesday und ihren stets trocken vorgetragenen Sarkasmus. Das macht trotz allem wieder eine Menge Spaß, und liefert dabei auch einige ausgiebige Lacher sowie herrlich eingebundene Referenzen an das Horrorgenre, letztendlich fehlt es dem Ganzen aber deutlich am typisch morbiden Addams-Charme, der 2019 noch aus jeder Pore tropfte. Dabei ist der episodenhafte Aufbau der Erzählung weniger ein Problem, und eher üblich für einen Roadtrip mit vielen Stationen. Vielmehr wirkt aber das Chaos um die Familienzugehörigkeit Wednesdays ein wenig erzwungen, und mündet schließlich in einem gänzlich überzogenen, vor allem aber im Addams-Universum etwas deplatziert wirkenden Finale.
Details der Blu-ray
Während das Bild der Blu-ray erneut bestes HD-Feeling offenbart, und ein durchwegs scharfes, detailreiches und farbenprächtiges Bild bietet, bleibt die Tonspur trotz ihrer Abmischung in DTS-HD 7.1 etwas hinter der des Vorgängers zurück. Zwar ist der Ton wie gehabt sehr räumlich und dynamisch, insgesamt aber wirkt das Ganze etwas kraftloser. Selbst den größten Explosionen fehlt es deutlich an Druck, während der gesamte Ton im Gesamtbild etwas zu leise wiedergegeben wird. Dadurch bleibt das Geschehen zwar insgesamt durchaus stimmig und harmonisch aufeinander abgestimmt, wirkt jedoch im Vergleich zum Vorgänger - wie auch schon bei der Handlung - zurückgenommen und zahmer. Cover & Bilder © Universal Studios und Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]