Mit Feuer und Schwert ist eines der ambitioniertesten Filmprojekte das jemals in Polen entstanden ist. Regisseur und Produzent Jerzy Hoffman versuchte schon zu Zeiten des kalten Krieges den Film auf die Beine zu stellen, was ihm aus finanziellen Gründen erst Jahre später gelang. Ob der Film auch in unseren Gefilden zu gefallen weiß, könnt ihr hier erfahren....
Polen in Mitte des 17. Jahrhunderts. Das Großreich umfasst zu dieser Zeit noch die Länder Litauen und die Ukraine. Alle Zeichen stehen auf Krieg mit den marodierenden Völkern des Ostens. Kreuzritter Jan Skrzetuski (Michal Zebrowski) zieht als Abgesandter des Prinzen (Andrzej Seweryn) durch das Reich und lernt während einer Rettungsaktion aus einem Fluss die hinreißende Helena nebst ihrer Mutter kennen. Sofort verliebt sich der Ritter in die junge Frau und begleitet sie zu ihrer Unterkunft. Dort lernt er ihre vier Brüder kennen und erfährt, dass sie schon dem hinterlistigen Kosaken Jurko versprochen ist. Jan gerät bei einer Botenmission in Gefangenschaft der Tartaren und muss verletzt mit ansehen, wie die polnische Streitmacht durch eine ausgeklügelte Taktik ihrem Untergang entgegen reitet.
Die schöne Helena flieht vor ihrem Peiniger Jurko, sie wird jedoch von Jan als Tot erdacht. Ein großer Krieg entbrennt und unser Kreuzritter steht in Trauer um seine Helena dem Wahnsinn nahe....Was für eine Produktion, über 100 Schauspieler, 10000 Komparsen und 250 Pferde wurden gecastet um diesem Monumentalfilm Leben einzuhauchen. Die Romanvorlage stammt von Henryk Sienkiewicz (Quo Vadis), dem polnischen Nationalliterat. Die Geschichte um Freiheit, Liebe und Verrat ist zwar frei erfunden, spielt aber in einem historisch realen Hintergrund. Ich würde das Werk schon als polnisches Nationalepos beschreiben. Die Belagerung der Festung erinnert in seinen Ausmaßen schon an die große Schlacht vor Minas Tirith aus „Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs“.
Das Bild zittert leider anfangs recht auffällig und es sind leider auch deutlich Dropouts und Kratzer zu sehen. Nach den ersten Minuten wird die Qualität aber deutlich besser.
Die deutsche Tonspur ist vor allem deutlich basslastiger als die polnische, ich habe wirklich nachgeschaut ob mein Sohn nicht wieder an dem Subwoofer rumgespielt hat. Surroundeffekte hätten sich bei den Schlachten und surrenden Pfeilen durchaus angeboten, sind aber so gut wie nicht vorhanden. Auch die Synchronisation ist ein zweischneidiges Schwert. Manche Stimmen sind sehr gut getroffen, andere hingegen sind doch eindeutig mit ihrer Rolle überfordert. So fehlt auch anfangs komplett die Stimme bei einem Gitarrenspiel, obwohl Juro Bohun hier eindeutig singt, was die polnische Tonspur auch lautstark bestätigt. Spätere Gesangseinlagen sind allerdings wieder zu hören.
Das enthaltene Making of liegt leider nur auf Polnisch vor, was vielen nicht viel nutzen dürfte.
Cover & Bilder © www.sofahelden.de
Kommentare[X]