Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte

Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte

Genre: Abenteuer • Familie • Einsteigerspiel • Kooperativ
Autor: Michael Menzel
Illustrator: Michael Menzel
Spieleverlag: Kosmos
Empfohlenes Alter: 10
Spieldauer: 90 Minuten

Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte   09.07.2023 von Born2bewild

Nach dem dritten Teil der Legenden von Andor meinte Michael Menzel einst, dass dies sein letztes Spiel als Autor sein wird. Doch vor nicht allzulanger Zeit erschien dann Robin Hood und womöglich ist er dadurch wieder auf den Geschmack gekommen ein neues Andor zu schaffen. So oder so ähnlich könnte man über die Ewige Kälte mutmaßen, die im neuesten Teil der Serie erscheint. Ob wir bei der Bewertung ähnlich kühl waren, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Wie schon von den ersten drei Teilen gewohnt, besteht auch bei Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte ein Großteil des Spielmaterials aus Pappe. Also gibt es wieder eine Menge Stanzbögen zum Auspöppeln. Außerdem die verschiedenen Marker, Würfel und die Erzählerfigur aus Holz sowie die Figurenfüße aus Kunststoff. Ein Novum in der Andor-Reihe ist das Inlay, welches man sich aus Kartonfaltbögen anhand einer Aufbauskizze zusammenbauen kann. Hier findet nahezu jedes Monster und jeder Charakter seinen Platz. Aber Andor wäre nicht Andor ohne seine Legendenkarten und die, aus dem ersten und dritten Teil bekannte Losspiel-Anleitung mit den Grundregeln.

 

Für das erste Spiel wird der Spielplan mit der Rietburgnach oben in die Tischmitte gelegt. Die ausgewählten Charaktere werden auf ihre in der Losspiel-Anleitung beschriebenen Startfelder gestellt. Die Schneeplättchen werden auf ihre Felder verteilt und die Scheiben - passend zu den Farben der Charaktere - auf das Sonnenaufgangsfeld gelegt. Außerdem benötigt man noch ein paar Feuer, die Marker für die Erzählerleiste sowie die Erzählerfigur. Neu sind der Winterstein, der auch auf ein Feld gelegt wird und der „Ewige Kälte“-Marker, der ganz links auf der Stundenleiste positioniert wird. Das übrige Spielmaterial wird bereitgelegt und man beginnt die erste Legendenkarte vorzulesen.

 

Ziel des Spiels

 

Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte spielt sich in insgesamt fünf Legenden, von denen die Ziele variieren. Mal muss man bestimmte Gegenstände finden und sammeln, mal muss man einfach nur eine gewisse Anzahl an Runden durchhalten. Was man jedoch immer machen muss, ist die Stadt oder Burg zu beschützen. Denn wenn zu viele Monster hier landen, ist das Spiel verloren. Aber es gibt auch andere, legendenspezifische Bedingungen, unter denen man das Spiel gewinnen oder auch verlieren kann. In der Regel endet eine Runde immer dann, wenn der Erzähler auf dem Feld N landet und man die letzte Legendenkarte vorliest. Je nach Erfolg der Runden vorher spielt man die Legende dann erneut oder schreitet zur nächsten voran.

 

Die Anleitung

 

Wenn man Die Legenden von Andor schon kennt, kann man sich das Lesen der Losspiel-Anleitung eigentlich sparen. Die Beschreibung ist fast identisch zum ersten Teil. Anfangs bewegt man sich nur und lernt dann Schritt für Schritt dazu, was man im Spiel alles erledigen kann. Man muss also nicht viel lesen oder lernen und kann sofort losspielen. Das funktionierte nicht nur beim ersten Teil, sondern auch hier sehr gut.

 

Die Zeit ist unser größter Feind…

 

Die Zeit war schon immer eine entscheidende Komponente bei den Legenden von Andor. Wie gewohnt führt man reihum eine Aktion durch, die eine (oder beim Bewegen mehrere) Stunde kostet. Wenn dann alle je eine Aktion durchgeführt haben, folgt die nächste Runde, so lange, bis man seinen Tag beendet. Das kann nach einem normalen sieben Stunden Tag sein oder nach ein paar Überstunden. Hier kommt auch eine weitere Neuerung hinzu: Der „Ewige Kälte“-Marker. Er wandert den Stundenmarkern jeden Tag entgegen und verkürzt so die Tage und Aktionsmöglichkeiten. Dadurch vergehen die Tage noch schneller und dass macht das Spiel schwerer. Ebenfalls neu oder anders sind die Schnee- und Eisplättchen. Während erstere die neuen Nebelplättchen sind, haben letztere eine Besonderheit. Sie verdecken brüchige Stellen im Eis. Sobald man auf einem solchen Feld landet, muss man stehenbleiben und das Plättchen einsammeln. Man darf dann weiterlaufen, das nun offene Eisfeld aber nicht mehr betreten. Die Charaktere sind die bekannten aus dem ersten Teil, haben aber - bis auf die Zauber*in - andere Sonderfertigkeiten. Hinzu kommt, dass es statt den Brunnen nun Feuer gibt (Brunnen bringen in dieser eisigen Kälte ja auch nichts), die am Rundenanfang einen Willenspunkte-Bonus geben und im Kampf einen Stärkebonus. Dafür haben sie aber den Nachteil, dass sie jeden Abend ausgehen und dann für den Preis von zwei Willenspunkten wieder angezündet werden können. Außerdem gibt es natürlich ein neues Gebiet auf der Rückseite des Spielplanes und einige neue Gegner und Eigenarten des Spiels, die wir aus Spoilergründen nicht näher erläutern möchten. Nur so viel: Es wird nicht leichter.

 

Bildergalerie von Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte (11 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 doppelseitiger Spielplan
  • 4 Heldentafeln
  • 40 Kunststoffhalter für die Spielfiguren
  • 71 Legendenkarten
  • 1 Karte „Checkliste“
  • 16 Würfel
  • 9 Holzscheiben
  • 7 Holzsteine
  • 1 Losspielanleitung
  • 8 Heldenfiguren
  • 27 Kreaturen
  • 5 weitere Figuren
  • 1 Winterstein
  • 7 Kräuter
  • 2 Iquar
  • 3 Tafeln
  • 6 Feuer
  • 1 Takota
  • 8 Sternchen
  • 3 Zielmarker
  • 3 Edelsteine
  • 1 rotes X
  • 1 Marker „Ewige Kälte“
  • 16 Ausrüstungsgegenstände
  • 13 Eisplättchen
  • 24 Schneeplättchen
  • 1 Begleitheft


Cover & Bilder © Cover und Screenshots: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Wenn man Die Legenden von Andor kennt, dann bietet Die ewige Kälte zwar einige Neuerungen in der Spielweise und eine neue Story, davon abgesehen ist es aber das gewohnte Andor. Sogar die Vorderseite des Spielplans ist - mit Ausnahme vom ewigen Eis - relativ identisch zum ersten Teil. Man kann es völlig unabhängig von den Vorgängern spielen oder aber als Fortsetzung. Es ist sehr gut für Einsteiger geeignet, kann aber auch sehr leicht frustrieren, da man an manchen Stellen leider nur weiterkommt, wenn man genau oder sehr nahe an dem Plan des Autors zum Schaffen des Ziels spielt. Natürlich kommt auch das Würfelglück hinzu und auch die Geschichte spielt eine wesentliche Rolle. Es macht auf jeden Fall Spaß und bietet einen sehr knackigen Schwierigkeitsgrad. Alles in allem würden wir hier 8 Punkte geben als eigenständiges Spiel. Als Fortsetzung vielleicht sogar nur 7 Punkte, da es im Vergleich zum zweiten und dritten Teil nicht ganz so viele Neuerungen bietet. Das muss man aber auch nicht unbedingt schlecht finden, es soll ja auch noch ein Andor sein.


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