Der erste Roman von Stieg Larsson war 2008 das meist verkaufte Buch in Europa. Leider bekam er den Erfolg nicht mehr mit, weil er 2004 verstarb. Eigentlich waren zehn Bücher geplant, aber drei waren bis dato nur fertig. Bei dem überraschenden Erfolg war es früher oder später klar, dass dieser Stoff auch verfilmt werden muss. Die Millennium Trilogie war geboren und seit kurzem gibt es die drei Filme in einer Box als Director´s Cut mit einer Laufzeit von über acht Stunden.
Verblendung:
Vor über 40 Jahren verschwand Harriet Vanger spurlos. Henrik Vanger (Sven-Bertil Taube) ist der Meinung, dass seine Nichte von einem Familienmitglied ermordet wurde. Der ungeklärte Fall quält ihn bis heute. Daher engagiert er den Journalisten Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist), um seine letzte Chance zu nutzen, den Fall vielleicht doch noch aufzuklären und mit seinen 82 Jahren dann in Ruhe sterben zu können. Vorerst erscheint es auch für Mikael unmöglich den Mörder zu finden, doch eines Tages entdeckt er eine Spur. Auf einem alten Foto findet er einen Hinweis, dem er zusammen mit der Hackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace) nachgeht…
Verdammnis:
Nachdem Mikael Blomkvist dem angeblichen Mordfall von Harriet Vanger nachgegangen ist, bekommt er eine neue brandheiße Story für seine Zeitung „Millennium“ angeboten. Der Reporter Dag Svensson (Hans Christian Thulin) und seine Freundin Mia (Jenny Silfverhjelm) haben viele Informationen über Prostitution und Mädchenhandel gesammelt und niedergeschrieben. Doch bevor ein Artikel darüber veröffentlicht werden kann werden Dag und Mia tot aufgefunden. Die Polizei findet eine Spur zu Lisbeths Anwalt Nils Bjurman (Peter Andersson), der auch ermordet worden ist. Da Lisbeths Fingerabdrücke auf der Tatwaffe sind ist der Fall für die Polizei klar: Lisbeth hat alle drei Opfer umgebracht. Während die Polizei nach ihr sucht, ist Mikael auf der Suche nach dem wahren Mörder. Er ist davon überzeugt, dass seine Freundin Lisbeth unschuldig ist…
Vergebung:
Nach einer heftigen Konfrontation, bei der Lisbeth fast ihr Leben verloren hätte, wird sie in ein Krankenhaus eingeliefert. Eigentlich wollte sie nur was klären, jedoch war sie auf dem Tötungsplan von Zalachenko (Georgi Staykov) und seinem Handlanger Niedermann (Mikael Spreitz). Zalachenko wird ebenso ins Krankenhaus eingeliefert, da auch er knapp dem Tod entgangen ist. Kurze Zeit später wird er von einem mysteriösen Mann im Krankenhaus erschossen, der sich dann selbst ebenso hinrichtet, um von der Polizei nicht ausgequetscht werden zu können. Als es Lisbeth wieder besser geht, wird ihr Prozess gegen den angeblichen dreifachen Mord eingeleitet. Ihr werden aber nicht nur die Morde angehängt, sondern auch noch paranoide Schizophrenie. Mikael und seine Schwester versuchen Lisbeth aus dem Schlammassel zu holen, in dem sie verschiedene Beweise für ihre Unschuld vorlegen…
Schon im Vorfeld wurde immer wieder diskutiert, ob eine Verfilmung von den Büchern überhaupt gelingen kann. Wie es aber meistens so ist gehen die Meinungen der Fans dabei stark auseinander. Die eine Seite ist begeistert und der anderen Seite fehlt es an Details. Der Stoff selbst ist sehr schwierig und daher sind die Director´s Cuts aller drei Filme besser als die Kinoversionen, da man mehr Informationen über die komplexe Geschichte erhält. Während man im ersten Teil noch viel Action serviert bekommt, so sind der zweite und dritte Teil eher Krimis mit sehr vielen dramatischen Elementen. Teilweise ist der Stoff sehr trocken, doch immer wieder wird der Spannungsbogen erneut gespannt und der Zuschauer bekommt die eine oder andere Überraschung serviert. Unterm Strich kann man aber sagen, dass die Filme selbst sehr gut gelungen sind und jedem Thriller- und Krimifan gefallen werden.
Die Qualität der Blu-rays ist leider nicht so gut gelungen, wie die Filme selbst. Die Farben selbst hätten ein wenig kräftiger sein dürfen, was auch auf die Schärfe zutrifft. Das typische Bildrauschen ist hier leider vorhanden, denn es gibt kaum eine Szene, die rauschfrei ist. In dunklen Szenen wird dies extrem deutlich. Beim zweiten und dritten Teil ist die Qualität leider noch schlimmer als beim ersten Teil. Ob es sich hier lohnt eine Blu-ray anstatt einer DVD zu kaufen ist daher fragwürdig. Beim Ton sieht es aber anders aus, denn die deutsche Veröffentlichung kann sich hören lassen. Die Trennung der Kanäle ist jederzeit gut gelungen und man versteht die Charaktere sehr gut. Surround- und Basseffekte sind hingegen sehr selten. Wer die Filme in der Originalsprache sehen möchte wird hier Pech haben, denn die gibt es nur auf der normalen Blu-ray. Extras sucht man leider ebenso vergebens. An dieser Stelle hätte man doch alle der normalen Edition verwenden können, oder? Sowas ist mir unverständlich. Aufgrund der nicht würdigen Blu-ray Qualität und der fehlenden Extras ziehen wir einen Punkt der in der Gesamtnote ab!
Cover & Bilder © www.sofahelden.de
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