Du bist, was du isst

Du bist, was du isst

Originaltitel: Food Matters
Genre: Dokumentation
Regie: James Colquhoun • Carlo Ledesma
Hauptdarsteller: ---
Laufzeit: Ca. 79 Minuten
Label: Sunfilm Entertainment
FSK 0

Du bist, was du isst   25.03.2011 von Panikmike

Du bist, was du isst – getreu diesem Motto widmet sich auch der gleichnamige Film. Dass nicht alles gesund ist, was wir Tag für Tag zu uns nehmen, ist kein Geheimnis und leuchtet ebenso ein. In unserem hektischen Alltag beschäftigen wir uns jedoch selten mit dieser Problematik und verlieren noch weniger einen Gedanken über diejenigen, die eigentlich so alles an unserem schlechten Lebensstil  mitverdienen...

 

Der Film zeigt einen Einblick in die globale Nahrungsversorgung und der damit einhergehenden Nahrungsmittelindustrie. Viele Zusatzstoffe und künstliche Aromen, die die Produkte haltbar und geschmackvoller machen sollen, sind alles andere als gut für unseren Körper. Betrachtet man zum Beispiel den hohen Nährwertverlust von Obst und Gemüse, etwa durch lange Transportwege und die chemischen Pestiziden, ist ein Ausweichen auf gehaltvollere Nahrungsmittel schwierig bis kaum noch möglich.

Die Kehrseite der Nahrungsmittelindustrie ist gleichzeitiger Segen der Pharmakonzerne, denn die verdienen kräftig mit der Produktion von Arzneimitteln zur Bekämpfung von Wohlstandskrankheiten, die ja teilweise ihren Ursprung in unserem Nahrungsmitteldefizit finden. Gleichzeitig können uns aber genau diese Arzneimittel wiederrum krank machen – Ein Teufelskreis.

Im Laufe dieses Films äußern sich hauptsächlich Experten für Ernährungswissenschaften und Medizin hinsichtlich dieser Thematik. Es besteht die überwiegende Auffassung, dass das Ernährungsproblem in der industrialisierten Welt nicht mit dem Einnehmen von Arzneimitteln gelöst werden kann. Vielmehr wird betont, dass es notwendig sei, möglichst viele Vitamine, Spurenelemente und andere Mineralien ergänzend einzunehmen. Auch sind sich alle darüber einig, dass Sport und Bewegung ein wichtiger Gesundheitsfaktor ist, der jedoch bei einem Großteil der Bevölkerung von Industrieländern deutlich vernachlässigt wird.
 

 

Bildergalerie von Du bist, was du isst (5 Bilder)

Dies klingt zunächst sehr logisch und nachvollziehbar. Was aber anfangs so plausibel klingt, macht den kritischen Filmzuschauer aber ebenso skeptisch. Im Laufe der Dokumentation werden nämlich zunehmend Nahrungsergänzungsmittel propagiert, die letztendlich auch nur Arzneimittel der Pharmaindustrie sind. Teilweise wird die  Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel so dermaßen angepriesen, dass der Filmzuschauer den Eindruck bekommt, es handele sich vielmehr um eine verschleierte Dauerwerbesendung, als um die objektive Darstellung der filmbezogenen Thematik. Etwaige Nebenwirkungen bis zu ernsthaften Leberschäden bei Überdosierungen werden heruntergespielt.

Auch halte ich persönlich die Propagierung von Vitamintherapien als Alternative zur Chemotherapie bei Krebserkrankungen für äußerst fragwürdig. Der Film zeigt meines Erachtens absolut zutreffend die Probleme unseres heutigen Lebensstils. Die dargebotenen Lösungen finde ich jedoch in der Schwerpunktsetzung nicht angemessen, sodass die grundsätzlich richtige Botschaft – nämlich die Sinnhaftigkeit der vitaminreichen Ernährung –  durch die Verwaschung von Fakten und Propagierungen, an  Glaubwürdigkeit stark einbüßt.



Cover & Bilder © Tiberius Film


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Die Umsetzung des Films erfolgte ganz im Stile eines Dokumentarfilmes. Es werden hauptsächlich Interviews und passende Videosequenzen eingeblendet. Die gewählte Thematik ist durchaus dokumentarwürdig und hat seine Daseinsberechtigung. Ich für meinen Teil habe vom Titel her schon mehr erwartet und bin der Meinung, er verspricht mehr als er letztendlich bietet. Dennoch erreicht  der Film – trotz der kontroversen Darstellungen – sein Ziel, denn das Bewusstsein das zu essen was wir essen, ist definitiv keine leichte Kost und schlägt bitter auf den Magen.


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