Future Wars
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BEWERTUNG |
19.05.2010 von XthoniosEs war wieder einer dieser Tage, an Denen man aus dem Fenster blickte und nicht wusste, was man unternehmen soll. Das neue Spiel Future Wars aus dem Hause Radon Labs könnte die Rettung bringen, immerhin kommt von dort auch Drakensang. Mit ihrer neuesten Schöpfung werden umfangreiche Kampagnen in moderner 3D Grafik, ein mächtiger Leveleditor und unendlicher Spielspaß im freien Modus garantiert. Das musste ich mir gleich anschauen…
In der Kampagne schlüpft man in die Rolle des Rekruten Max, der heute seinen ersten Tag in der Plasma Akademie hat. General Montgomery Frost der Dritte erläutert euch mit frostigem Blick die Regeln, wie man sich hier zu benehmen hat. Nach einem kurzen Gespräch stellt er Euch Bud-o-tron zur Seite, ein genetisch verbesserter Roboterkumpel. Schnell wird klar, dass euer neuer "Kumpel" genau diese Art von Freund ist, denen man früher in der Schule immer den Schulranzen auf das Dach des Biotraktes geworfen hat und seine mühsamen Versuche euer Freund zu werden grundsätzlich nur mit der Androhung von Gewalt verhindern konnte. Aber genug davon, ihr versteht euch prächtig mit ihm.
Im Vorlesungsraum lernt ihr dann eure Lehrerin Mrs. Bertha Howitzer kennen, eine Frau mit strenger Mine und mehr. Inwieweit der Designer hier neben der Arbeit Dolly Buster bewundert hat, bleibt wohl das sahnige Geheimnis von Philadelphia.
Und schon geht es auch los mit dem ersten Kampf. Der Aufbau der Karte und die Grafik erinnern einen gleich an die Klassiker "Battle Isle" oder meinen persönlichen Liebling "Panzer General". Hier gibt es jedoch keine Sechsecke, sondern quadratische Flächen. Es gibt übersichtliche Einheiten mit verschiedenen Stärken und Schwächen, unterschiedlichen Gelände, Gebäude und und und. Man spielt hier rein rundenbasiert, dies bedeutet, man hat die Möglichkeit, die Züge genau zu planen, und sich eine Strategie überlegen, Züge zu revidieren oder einfach mal zwischendurch die Nachbarn zu beobachten. Nachdem alle Einheiten bewegt wurden, bestätigt man mit dem Abschluss seinen Zug und die KI übernimmt dann den Gegenangriff. Im Zuge der immer mehr verbreiteten Echtzeitstrategiespiele sicherlich eine willkommende Abwechslung für Nostalgiker oder Fans rundenbasierter Strategiespiele.
Dienen die ersten drei Missionen noch mehr oder weniger zur Eingewöhnung, geht es recht schnell zur Sache. Erobert die Karte, baut Einheiten, vernichtet den Feind oder übernehmt die Basis desselbigen. Leider zeigt sich recht schnell, dass die KI für wirkliche Taktikfreunde keine echte Herausforderung ist. So baut sie zwar immer neue Einheiten aber das war es auch mit dem taktischen Geschick. Freie Städte (=mehr Ressourcen) werden ignoriert, ebenso wie feindliche Einheiten. Auch zu bemängeln ist, dass Einheiten weder Erfahrung für Siege erhalten oder Motivation verlieren wenn Sie z.B. hohe Verluste erlitten haben. Als Sieger der Karte erhält man zwar eine Beurteilung und eventuelle Rangaufstiege, aber sinnvoll nutzen kann man dies nicht. Eine wirkliche Story im Spiel geht durch ständig wechselnden charakterlosen Gegner und den comichaften Sequenzen mit Sprechblasenunterhaltung fast vollständig unter, so dass man den Eindruck bekommt, dass es nur darum geht die 16 Kämpfe zu schaffen. Da wäre viel Potential möglich gewesen, allerdings haben es die Entwickler wohl versäumt oder aber wissentlich weggelassen.
Die Steuerung der Einheiten ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Einheiten schnell zu steuern und zügige Manöver zu starten wird durch ein ständiges Bestätigen jedes einzelnen Zuges aufgehalten. Man kann sich schnell vorstellen, dass so etwas bei 20-30 Einheiten auf dem Schlachtfeld an den Nerven zerrt.
Wem die Kampagne nicht genug ist, kann mithilfe eines Leveleditors eigene Schlachtfelder bauen, Herausforderungen schaffen und diese entweder via "Play-by-Mail" mit einem Freund über Email spielen oder aber über den längst vergessene "Hot Seat" Modus spielen.
Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: Xthonios
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