Der Drehbuchautor Nic Pizzolatto hat mit seiner Idee und dem Drehbuch zu True Detective deutlich gemacht, dass er ein Händchen für packende, düstere Geschichten hat. Nun veröffentlichte Koch Films das Thrillerdrama Galveston - Die Hölle ist ein Paradies, der ebenfalls aus dessen Feder stammt, umgesetzt von der französischen Regiedebütantin Mélanie Laurent...

Inhalt

Das Leben von Roy (Ben Foster) ist geprägt von Gewalt, Alkohol und Drogen. Für den zwielichtigen Geschäftsmann Stan (Beau Bridges) ist er nichts weiter als Mittel zum Zweck, um für ihn die Drecksarbeit zu erledigen. Gerade erst hat Roy von seinem Arzt eine schockierende Diagnose erhalten, da wird er auch schon zum nächsten Job geschickt. Der entpuppt sich allerdings als Falle, und Roy ist gezwungen seine Angreifer zu töten und mit belastenden Unterlagen zu fliehen. Unfreiwillig heftet sich die junge Prostituierte Rocky (Elle Fanning) an seine Fersen, die kurzerhand auch ihre kleine Schwester mit an Bord holt. In Roys Heimatstadt Galveston versteckt sich das ungleiche Trio vor Stans Leuten, denn der will seinen ehemaligen Mitarbeiter nicht ungeschoren davonkommen lassen...

Galveston - Die Hölle ist ein Paradies ist ein beklemmender, düsterer Trip voller Hoffnungslosigkeit und Trübsal, und gerade dadurch ein Film, der schwer im Magen liegt und lange nachwirkt. Dabei setzt der Film komplett auf seine ruhige, konsequent auf die Darsteller konzentrierte Inszenierung, die nur äußerst selten aus ihrer Melancholie ausbricht, den Zuschauer aber durch hervorragend arrangierte Bilder und die packende Atmosphäre vom ersten Moment an zu fesseln weiß. Hier stehen Menschen im Mittelpunkt, denen im Leben nichts geblieben ist, als der eigene Überlebenswille, aus dem heraus sie eine unglaubliche Kraft entwickeln, die sich unweigerlich auch auf den Zuschauer überträgt. Vor allem Ben Foster liefert hier - mal wieder - eine wahre Meisterleistung ab und überzeugt auf ganzer Linie als gebrochener Mann an der Schwelle des Todes, dessen einzige verbleibende Hoffnung auf Erlösung es ist, sich so gut er kann um die beiden Mädchen zu kümmern, die er eigentlich gar nicht kennt. Doch ebenso weiß Elle Fanning zu begeistern, denn auch sie sorgt mit ihrer gegensätzlichen Emotionalität für zahlreiche Momente, die beim Zuschauer einen Kloß im Hals hinterlassen. Die sich langsam daraus entwickelnde Liebe ist dadurch nicht nur absolut nachvollziehbar, sondern erreicht auf diese Weise auch eine bemerkenswerte Tragik. Als wäre das alles noch nicht genug, glänzt das Drehbuch im Finale mit einem Ende, das jeden Mainstream-Filmfan vor den Kopf stößt und dabei eine Intensität aufbaut, die niemanden kalt lässt. Zugegeben, mann muss in der Lage sein, sich auf den Film einzulassen und sich nicht von der ruhigen, bedächtigen Erzählung abschrecken zu lassen, dann aber entwickelt Galveston - Die Hölle ist ein Paradies eine kompromisslose Kraft, die es in sich hat. 

Bildergalerie von Galveston - Die Hölle ist ein Paradies (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Blu-ray liefert gerade in Closeups und hellen Szenen eine sehr gute Schärfe bei gutem Detailgrad, wird in den dunklen Momenten aber deutlich unruhiger und körniger. Dies unterstreicht gemeinsam mit der leicht entsättigten Farbgebung jedoch den Look und die Atmosphäre des Films und ist damit ein gewolltes Stilmittel. Aufgrund der ruhigen Inszenierung konzentriert sich der Ton überwiegend auf eine klare, saubere Sprachausgabe, wo benötigt schalten sich aber auch die umliegenden Boxenbereiche stimmig mit ins Geschehen ein.