Gen7
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BEWERTUNG |
14.03.2021 von Born2bewildEin Spiel, das wir schon länger auf dem Schirm hatten, ist Gen7. Dieses größtenteils kooperative und storygetriebene Spiel weckte vor fast zwei Jahren unser Interesse in Nürnberg. Ob sich das Warten gelohnt hat oder wir das Spiel lieber einer anderen Generation (was ein Wortspiel!) hinterlassen würden, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Der erste Eindruck zu Gen7 ist schon einmal sehr gut. Die Verpackung ist von oben bis unten vollgepackt. Neben einigen Karten, Würfeln und Stanzbögen gibt es noch mysteriöse Umschläge in der Verpackung. Etwas negativ könnte man aus der Sicht des Umweltschutzes bewerten, dass die Stanzbögen in Folie eingeschweißt sind. Insgesamt weiß das Spielmaterial aber zu überzeugen. Nach dem Rauspöppeln haben wir die größeren Spielplanteile unter die Lupe genommen. Diese sind nicht nur beidseitig bedruckt, sodass man beide Seiten verwenden könnte, sondern fassen sich auch unheimlich angenehm an. Sie haben eine schwer zu beschreibende Beschichtung, die sie sehr „griffig“ wirken lassen. Bevor es an den eigentlichen Spielaufbau geht, weist einen ein beiliegender Zettel noch darauf hin, die Karten zu sortieren. Um die Sortierung beizubehalten, liegen dem Spiel einige Sortierkarten sowie zwei Schaumstoffblöcke bei, die die Karten in der Schachtel an Ort und Stelle halten sollen.
Der Spielaufbau nimmt nicht nur etwas Zeit in Anspruch, sondern auch sehr viel Platz auf dem Spieltisch. Dieser sollte schon relativ groß sein. Ein Vorteil ist aber auf jeden Fall, dass es kein starres Spielbrett gibt (was uns etwas verwundert hat), sondern man die einzelnen Räume des Raumschiffes auch dem Platz entsprechend anordnen könnte. Es gilt einige Kartenstapel zu mischen und zu platzieren und die Beziehungskarten an die Spieler zufällig auszuteilen. Anders als in ähnlichen Spielen gibt es keine Charakterkarten, sondern man ist ein namenloser Offizier, der in Beziehung zu einem Besatzungsmitglied steht. Passend zur Beziehungskarte erhält jeder Spieler noch das passende Wohnquartier und die Würfel. Dann wird ausgewürfelt, wer der Einsatzleiter ist, der daraufhin den entsprechenden Marker erhält. Nun werden noch die ersten Seiten des Plot-Buches gelesen und etwaige Hinweise zum Spielaufbau befolgt. Außerdem dürfen sich die Spieler noch die Namen ihrer Offiziere und des Schiffes ausdenken und diese im Logbuch eintragen. Letzteres dient auch der Erfassung des Spielstandes. Aber erst einmal sollten wir anfangen zu spielen…
Ziel des Spiels
Das Ziel des Spiels wird in Gen7 durch den Plot aus dem Storybuch vorgegeben. Man spielt sich kooperativ durch die Geschichte. Aber einen gewissen Wettbewerb gibt es doch, denn je nachdem wie man zur Mission beiträgt kann man im Rang aufsteigen und so weitere Fähigkeiten freischalten. Das Storybuch ist in mehrere Episoden aufgeteilt, an deren Ende man seinen Spielstand speichern kann. Außerdem kann die Geschichte durch Entscheidungen beeinflusst werden.
Die Anleitung
Mit zwanzig Seiten ist die Anleitung sehr umfangreich. Sie beginnt im Endeffekt mit der Beschreibung der einzelnen Karten, dann folgt der Spielaufbau und dann der Spielablauf mit einer Art Glossar zu den einzelnen Karten und Aktionen. Ich (Alex) finde die Anleitung nicht sonderlich gut strukturiert. Wir würden empfehlen, zuerst den Spielablauf durchzulesen. Dann den Spielaufbau durchzuführen und dann gemeinsam die Karten und Orte anhand der Anleitung durchzugehen. Sonst wird es einfach zu viel und man versteht die Regeln nicht richtig. Worauf wir auch noch an dieser Stelle hinweisen möchten ist, dass das Bild des Spielaufbaus nicht zu 100% dem Aufbau der ersten Runde entspricht. Hier sollte man sich also nicht wundern, wenn dort Spielmaterial zu sehen ist, dass man noch nicht braucht. Außerdem werden die Regeln, je nach den eigenen Entscheidungen im Verlauf des Spiels durch Regeln oder Material aus den Umschlägen erweitert. Ein Bonuspunkt ist auf jeden Fall noch das Storybuch, das dank des Ringbuch-Layouts sehr gut lesbar ist.
Eine weitere Offizierslaufbahn beginnt…
Im Grunde genommen ist Gen7 ein storybasiertes Worker-Placement-Spiel. Neben den storybedingten Aktionen laufen die Runden wie folgt ab: Als erstes wird ein sogenannter Prioritätsauftrag aufgedeckt. Diesen gilt es in dieser Runde gemeinschaftlich zu erfüllen, sonst gibt es negative Auswirkungen auf die einzelnen Schiffsstationen, die einen im weiteren Spielverlauf behindern. Anschließend wirft jeder Spieler die ihm zur Verfügung stehenden Würfel, die die Crewmitglieder darstellen. Nun folgt der Worker-Placement-Teil, in dem die Spieler reihum, beginnend mit dem Einsatzleiter, einen Würfel nach dem anderen auf den einzelnen Schiffsstationen positionieren. Dabei dürfen sie sich bei den Gruppenaufträgen (Prioritätsaufträge) auch gegenseitig unterstützen, wodurch sie Verdienstpunkte erhalten, über die sie später Abzeichen bekommen oder im Rang aufsteigen. In den normalen Schiffsstationen erhält man Ressourcen, die man wiederum für eigene Aufträge oder aber auch für die Prioritätsaufträge einsetzen kann. Außerdem kann man sich weitere Würfel hinzuverdienen, bestimmte Karten mit Boni verdienen und seine eigenen Aufträge an den Stationen erledigen. Ein Zufallsfaktor sind noch die Offiziere. Sie werden durch achtseitige Würfel dargestellt. Setzt man einen von ihnen, muss man die Aktionen einer Schicksalskarte durchführen. Das können positive aber auch negative Auswirkungen sein. Meistens richtet sich die Auswirkung auch nach einer Entscheidung (des Einzelnen oder aller Spieler), vor die einen die Karte stellt. Ein weiterer Sonderwürfel sind die Roboterwürfel. Sie sind nicht nur zwölfseitig, sondern können auch bei Gruppenaufträgen für mehr als ein Feld eingesetzt werden. Dafür werden sie gleichmäßig aufgeteilt. So ergibt zum Beispiel eine elf auf einem Roboterwürfel eine fünf und eine sechs für eine Gruppenstation. Wenn alle Spieler ihre Würfel losgeworden sind, werden die Auswirkungen der Prioritätsaufträge ausgeführt und anschließend die Würfel zurück zu den Spielern genommen. Anschließend wird der Rundenzähler weitergesetzt und die nächste Runde beginnt. Das Spiel oder die Episode endet, sobald das Storybuch dies vorgibt. Auch wenn jeder versucht seine Verdienstpunkte für sich zu bekommen, so gewinnt oder verliert man am Ende gemeinschaftlich als Team.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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