Godzilla 2: King of Monsters
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BEWERTUNG |
30.10.2019 von DiaboliGodzilla, das japanische Kultmonster der Firma Toho, wütet sich nun schon seit mehr als 60 Jahren durch unzählige Filme. Nachdem das US-Remake 1998 unter Leitung von Roland Emmerich aber nicht den großen geplanten Erfolg erzielte, dauerte es weitere 16 Jahre, bis es Gareth Edward gelang, der Riesenechse einen würdigen Kinoauftritt in der westlichen Welt zu bescheren. Hervorragende Effekte, eine düstere Grundstimmung und natürlich das Monster selbst haben viele Kinogänger beeindruckt, und so ist es schon verwunderlich, dass eine Fortsetzung weitere fünf Jahre auf sich warten lassen würde. Hat sich die lange Wartezeit gelohnt oder sollte Godzilla lieber wieder in die Tiefen des Ozeans abtauchen? Lest weiter und findet es raus...
Inhalt:
Als vor fünf Jahren der gemeinsame Sohn ein Teil des Kollateralschadens von Godzilla wurde, ist das Paläobiologenpaar Mark (Kyle Chandler) und Emma Russell (Vera Farmiga) entzweit. Während sich Mark mit seinem Schmerz in den Alkohol flüchtet, zieht sich Emma mit Tochter Madison nach China zurück, um dort an einer Maschine zu arbeiten, die die zerstörerischen Titanen mittels spezieller Tonfrequenzen besänftigen soll. Während des erfolgreichen Testlaufs mit Riesenmotte Mothra fällt der sogenannte "Orca" aber in die Hände des Bioterroristen Colonel Jonah (Charles Dance), der die mittlerweile 17 bekannten Monster befreien will, um die Menschheit auszulöschen und den Planeten somit von seiner Plage zu "heilen". Kurzerhand werden Emma und Madison gekidnappt, und so macht sich die mittlerweile nicht mehr ganz so geheime Organisation Monarch unter Leitung von Dr. Ishiro (Ken Watanabe) zusammen mit Mark nicht nur auf die Suche nach seinen Liebsten, sondern auch nach Godzilla... denn der wurde seit fünf Jahren nicht mehr gesehen, und er wird jetzt mehr gebraucht denn je!
Godzilla 2: King of the Monsters kann man mit wenigen Worten beschreiben: Er ist groß, er ist laut und er ist dumm. Aber er ist eben auch einfach verdammt unterhaltsam. Was Michel Dougherty da auf die Leinwand knallt, würde sogar Michael Bay erblassen lassen. Wenn eine atomare Riesenechse, ein 3-köpfiger Aliendrachen, eine Motte mit einer Flügelspannweite von 50 Metern und ein in einem Vulkan schlafender Flugsaurier aufeinandertreffen, dann wackelt nicht nur die Erde im Film, sondern der ganze Kinosaal mit! Und genau das ist der Grund, warum man sich diesen Film auf der größtmöglichen Bildfläche ansehen sollte. Das Design der Kreaturen, der opulente Bombast der Zerstörung und ganz besonders die Soundqualität, sei es das grollende Knurren von Ghidorah, das zerbersten ganzen Straßenzüge oder eben Godzillas weltbekannter Kampfschrei, machen den Filmabend zu einem Erlebnis. Absolutes Gänsehautfeeling!
Aber Gänsehaut bekommt man leider nicht nur von der brachialen Machart des Films, sondern auch von den Charakteren und ihren "Dialogen". Denn wenn nicht gerade One-Liner gezündet werden, verkommen die Figuren im Film dazu, bereits offensichtliche Dinge nochmal zu wiederholen und zu erläutern, damit auch der letzte Popcornmampfer der Story folgen kann. Das ist so ja in dieser Art Film nicht weiter neu, aber man sollte sich beim Schreiben des Drehbuches wenigstens einige denkwürdige oder zumindest charismatische Charaktere ausdenken, schließlich hatte man ja genug Zeit dazu. So aber werden im Film durchaus renommierte und auch talentierte Schauspieler eingesetzt, die einfach nicht genug Materie bekommen, um ihre Darstellung zu bereichern. Und so dienen die Szenen, in denen nicht gerade Monster über die Leinwand stampfen, als reine Basis dafür, hochtechnischen Hokus Pokus zu erklären oder "Figur A" nach "Ort B" zu bringen, um "Sache C" zu erledigen. Da schlägt der Film dann leider die Brücke zu Roland Emmerich und seiner misslungenen Fortsetzung zu Independence Day.
Aber sind wir doch mal ehrlich: ein Filmabend unter Freunden ist einfach eine geile Sache, also sollte man sich Godzilla nicht entgehen lassen. Einen Eimer Popcorn, ein sprudelndes Kaltgetränk und die Party kann beginnen. Lasst Euch von den Menschen die Welt erklären und schaut dann den Monstern zu, wie sie eben diese in Schutt und Asche legen.
Details der Blu-ray:
Das Bild der Blu-ray ist relativ schwer zu bewerten, da der Film größtenteils nachts und während diverser Stürme spielt. Ständig fliegen Rauch, Scherben, Feuer, Fetzen, Geröll, Schnee, Eis, Regen und andere Sachen über den Bildschirm. Davon ausgehend kann man aber von einem vernünftigen Codec sprechen, der das Chaos ohne Artefakte oder andere Störungen darstellt. In den wenigen ruhigen Minuten kann die Scheibe dann mit tollen Farben und feinen Details punkten. Besonderes Augenmerk hat man definitiv auf die akustische Gestaltung gelegt, denn es scheppert, kracht und brüllt aus allen Kanälen. Lob an Warner, dass es der Dolby Atmos Ton auch in Deutsch auf die Standard Blu-ray geschafft hat. Auch das Bonusmaterial ist informativ und unterhaltsam. Vom Design der verschiedenen Monster über diverse Featurettes über die Dreharbeiten, einen hervorragenden Audiokommentar des Regisseurs und alternative Szenen. Super!
Details der 4K-UHD:
Mit Ausnahme der Extras ist die 4K-Disc beinahe inhaltsgleich mit der Standard Blu-ray. Auch hier hat man hervorragenden Ton in Atmos sowohl in Deutsch wie auch in Englisch, dazu gesellt sich das Bild mit höherer Auflösung. Da der Film jedoch in 2K gemastered wurde, handelt es sich technisch gesehen jedoch mehr um ein upskale als um echtes 4K. Das macht aber nichts, denn eine Verbesserung ist dennoch sichtbar. Beispielsweise seien die Schriften auf den diversen Computermonitoren erwähnt, die glasklar zu erkennen sind. Der HDR-Effeckt bietet gerade an stilistisch hochgeschraubten Filmen wie Godzilla einen klaren Mehrwert, denn schwarz ist tiefschwarz, Blitze flitzen greller über den Bildschirm und die Farben wirken generell dynamischer. Besser wird das Monster wohl nie aussehen. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Diaboli
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