Gosick - Vol. 01
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BEWERTUNG |
02.08.2022 von MarSKoch Films / KSM Anime scheint auf den Geschmack gekommen zu sein, denn während die Mystery-Crime Serie Hyouka noch auf ihr Finale wartet, startet bereits der nächste Genre-Kandidat seine Reise. Doch kann Gosick ebenfalls überzeugen...?
Inhalt
Europa im Jahr 1924. Eingekreist von Frankreich, Schweiz und Italien liegt das Königreich Saubure, in dem die Einwohner von mysteriösen Legenden und Gruselgeschichten fasziniert sind. Das erfährt sogar der japanische Austauschschüler Kazuya Kujo schmerzlich am eigenen Leib, der nach seiner Ankunft an der Saint Marguierite Akademie auf Grund seines Aussehens prompt den Spitznamen "Schwarzer Schnitter" verliehen bekommt. Nachdem er zunehmend von seinen Mitschülern gemieden wird, da er angeblich Unglück verbreiten soll, besucht Kazuya auf Bitten seiner Lehrerin Cecile Lafitte schließlich die riesige Bibliothek der Schule, wo er auf seine Mitschülerin Victorique de Blois trifft. Ohne es anfänglich zu bemerken, wird Kazuya von Victorique in ihren Alltag eingespannt, von dem sie die meiste Zeit gelangweilt ist. Doch immer dann, wenn es gilt, ein mysteriöses Rätsel zu lösen, scheint Victorique kurzzeitig aufzublühen, und so wird die geniale, aber exzentrische Hobbydetektivin immer wieder von dem Polizeibeamten Grévil aufgesucht, um ihn bei der Lösung seiner Fälle zu unterstützen...
Ein kindlicher, weiblicher Sherlock Holmes, und ein naiver, einfältiger John Watson, das ist in etwa das Grundrezept von Gosick. Verzwickte, für einen Anime mit der Freigabe ab 12 Jahren unerwartet brutal dargestellte (Mord-)Fälle warten hier auf ihre Auflösung, und werden von der genialen Meisterdetektivin ein ums andere Mal - und nicht immer nachvollziehbar - aufgeklärt, während der Austauschschüler als zumeist belangloser Sidekick fungiert. Das alles klingt zunächst nicht sonderlich gelungen, und auch das Aufeinandertreffen von Tsundere und vermeintlicher Hauptfigur ist ebenso klischeehaft, wie der Rest des Essembles. Und dennoch ist Gosick auf seine ganz eigene Art unglaublich unterhaltsam und sympathisch, denn obwohl hier alles nach Klischees schreit, so wurde das Ganze doch ansprechend in Szene gesetzt. Zudem sind die einzelnen, im Moment noch sehr episodenhaft wirkenden Kriminalfälle ein ums andere Mal sehr mysteriös und faszinierend inszeniert, wodurch der Zuschauer einerseits zum Miträtseln animiert, andererseits aber auch stets aufs Neue von der tatsächlichen Auflösung überrascht wird. Durchaus ansprechend ist es zudem zu sehen, dass die Figuren mit zunehmender Laufzeit tatsächlich das Potential offenbaren, sich vielleicht im Laufe der Serie doch noch weiterzuentwickeln, und damit den Aufbau aus seinem simplen Grundkonzept herauszuheben - was im Übrigen auch für die Handlung gilt, die sich hoffentlich in den kommenden Episoden etwas zusammenhängender präsentiert, und nicht nur jeweils einige wenige Folgen miteinander verbindet...
Die Animationen stammen aus dem renommierten Studio Bones Inc.(Bungo Stray Dogs), können allerdings nicht verbergen, dass sie bereits über 10 Jahre auf dem Buckel haben. Der Fokus liegt hier weniger auf einer detaillierten Figurendarstellung oder einem ausgefeilten Charakterdesign, sondern auf einer ansprechenden, zeitgemäßen Darstellung von Locations und Hintergründen, wenngleich zumindest Hobbydetektivin Victorique und der Polizeibeamte Grévil einen hohen Wiederkennungswert vorweisen können. Angenehm stimmig sind das Sounddesign sowie der Score innerhalb der Serie, die sich harmonisch in den erzeugten Stil einfügen. Während das Opening mit dem Song "Destine Histoire" von Risa Yoshiki sehr Pop-lastig ausgefallen ist und dabei nur wenig Eindruck hinterlässt, entpuppt sich das Ending mit "Resuscitated Hope" von Lisa Komine als eingängiges Melodic-Metal Brett - ein starker Ausklang, der hervorragend ins Ohr geht.
Details der Blu-ray
Auch wenn die Animationen etwas altmodisch wirken, so zeigt sich die Blu-ray dennoch von ihrer besten Seite. Das Bild ist durchwegs sauber und klar, und ist geprägt von einem kräftigen, ausgewogenen Kontrast sowie einer satten Farbdarstellung. Akustisch zeigt sich die in DTS-HD 5.1 vorliegende Tonspur sauber abgemischt und gut ausbalanciert.
Episodenguide
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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