Hyouka - Vol. 01
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BEWERTUNG |
24.05.2022 von MarSAuf die Mystery-Romanreihe Koten-Bu aus der Feder von Honobu Yonezawa folgte für den ersten Band Hyouka im Jahr 2012 zunächst eine Adaption als Manga in 12 Sammelbänden. Noch im gleichen Jahr entstand eine 22-teilige Animeserie, die über Koch Films / KSM Anime nun endlich ihren Weg nach Deutschland gefunden hat. Wir haben uns die ersten sechs Episoden für Euch angesehen...
Inhalt
Der Oberschüler Houtaro Oreki geht stets den Weg des geringsten Widerstands, und vermeidet es geschickt, mehr Aufwand zu betreiben, als es für ein durchschnittliches Ergebnis erfordert. Um seiner älteren Schwester einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen, meldet sich Houtaro dennoch als Mitglied für den Klassik-Klub an seiner Schule an, um dessen Schließung zu verhindern. Doch kaum im Klubraum angekommen, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass er doch nicht wie erhofft das einzige Mitglied ist. Nicht nur sein Freund Satoshi Fukube hat sich nämlich dazu entschieden, dem Klub für klassische Literatur beizutreten, sondern auch die etwas seltsame Eru Chitanda. Eru erweist sich als echtes Energiebündel, die große Freude daran hat, allerlei Rätsel zu lösen. Da trifft es sich außerordentlich ungünstig, dass auch Houtaro ein Talent dafür hat, sogar den kniffligsten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Als Mitglied des gleichen Klubs ist er dazu gezwungen, mehr Energie aufzubringen, als er eigentlich gewohnt ist, um Eru bei der Lösung der unterschiedlichsten Rätsel zu helfen. Eines der größten Mysterien scheint sich aber um Eru und ihren verschwundenen Onkel zu drehen, der offensichtlich eine persönliche Verbindung zur Schule und den Klub für klassische Literatur hat...
Hyouka verbindet Slice-of-Life und Schulalltag auf äußerst unterhaltsame Art und Weise mit klassischen Kriminalgeschichten, und garniert das Ganze zusätzlich mit einem Hauch von Romance und Comedy. Dabei ist der Name der Serie ein wenig irreführend, denn anstatt sich einer fortlaufenden, umfassenden Geschichte zu widmen, nimmt das Rätsel um das namensgebende Buch der Klassik-Klubs nur einen kleinen Teil der Handlung ein, und bildet damit grundsätzlich lediglich den Grundstein für alles, was folgen wird. Bereits die ersten Episoden zeigen deutlich auf, dass man es als Zuschauer hier mit den unterschiedlichsten Mysterien zu tun bekommt, die vom Klassik-Klub in guter alter Detektiv-Manier gelöst werden. Diese umfassen allerdings meist kleine, unscheinbare Momentaufnahmen innerhalb des Schulalltags, wie beispielsweise eine Verwechslung des Unterrichtsstoffs, eine verschlossene Klassenzimmertür, oder auch die Suche nach einem verschwundenen Buch. Im Mittelpunkt steht dabei auf der einen Seite die stets fröhliche und energiegeladene Eru Chitanda, die einfach nicht genug von rätselhaften Herausforderungen bekommen kann. Ihr gegenüber steht auf der anderen Seite der zurückhaltende, stets im Energiesparmodus agierende Houtaro Oreki, hinter dessen teilnahmsloser Fassade ein wahres Kombinationsgenie schlummert, das selbst dem berühmten Sherlock Holmes Konkurrenz machen könnte. Gerade die Dynamik, die durch diese extrem unterschiedlichen Charaktere erzeugt wird, macht bereits eine Menge Spaß, wobei sich beide Figuren hervorragend ergänzen. Dagegen wirken die anderen beiden Mitglieder des Klassik-Clubs wie austauschbare Sidekicks, die abgesehen von einigen humorvollen Momenten kaum etwas zur eigentlichen Handlung beitragen können. Wer allerdings hofft, bei den zahlreichen Rätseln seine eigene Fantasie einsetzen zu können, oder sich gar wie in anderen Crime-Serien an deren Lösung zu versuchen, der dürfte zweifellos enttäuscht werden, denn die Schlussfolgerungen und Auflösungen in Hyouka sind zwar stets unterhaltsam und interessant, jedoch mangels Informationen und Hintergründen eigentlich nie vorherzusehen. Nach dem bisher größten Fall um das titelgebende Buch "Hyouka", und der daraus resultierenden Charakterentwicklung der Hauptfiguren, wird es wohl durchaus spannend zu sehen, ob sich die Serie ab jetzt mit vielen kleinen, banalen Rätseln begnügen wird, oder ob im Verlauf noch weitere größere Handlungsstränge ihren Weg in die Erzählung finden werden.
Die Animationen stammen aus dem Hause Kyoto Animation Co., Ltd, und was das für die visuelle Gestaltung bedeutet sollte inzwischen eigentlich jedem klar sein. Wie auch schon bei Produktionen wie Violet Evergarden, Free! Iwatobi Swim Club oder auch A Silent Voice weiß Hyouka durch vielschichtige, detailverliebte und fein ausgearbeitete Designs zu beeindrucken. Sowohl das ansprechende Charakterdesign, wie auch die sehr realistischen Hintergründe und Locations lassen hier keinerlei optische Wünsche offen. Ebenso hochwertig ist das Sounddesign ausgefallen, welches vor allem durch den eher klassisch angehauchten Soundtrack zu gefallen weiß und damit das Geschehen hervorragend unterstützt. Auch über die deutsche Synchronfassung lässt sich nichts Negatives sagen. Das Opening versetzt den Zuschauer mit dem poppig-gefühlvollen "Yasashisa no Riyuu" von ChouCho sofort in die richtige Stimmung, während das Ending mit "Madoromi no Yakusoku" von Satomi Satou und Ani Kayano für einen romantisch-emotionalen Ausklang sorgt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeichnet sich durch ein sauberes, klares und mangelfreies Bild aus. Farben werden satt dargestellt, und sorgen gemeinsam mit dem kräftigen Kontrastverhältnis für eine schöne Darstellung der tollen Animationen. Die Tonspur ist angenehm ausbalanciert, bietet aber nur wenig Potential für Dynamik oder Räumlichkeit. Hier liegt der Fokus auf einer sauberen Sprachausgabe sowie der harmonischen Einbindung des schönen Soundtracks.
Episodenguide
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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