In Kanada tickt die Uhr anders und auch die Menschen, die dort arbeiten. Eine Gruppe von außergewöhnlichen Männern macht sich jedes Jahr für etwa 10 Wochen auf eine abenteuerliche Reise über die „Ice Road“, um viele Ladungen von A nach B zu bringen. Die Doku „Ice Road Truckers“ zeigt mit spektakulären Bildern wie dieser Extremjob abläuft…
Diese ungewöhnliche Doku-Serie zeigt verschiedene Truckfahrer, wie sie im Winter Geld verdienen. Der Normalverdiener arbeitet das ganze Jahr und genießt die Feiertage, das Wochenende und seinen Urlaub, doch das haben die Trucker nicht. Bei ihnen heißt es zwei Monate Vollgas arbeiten, den Rest des Jahres frei zu haben. Für diese acht Wochen verdienen sie dann aber dass, was unsereins im ganzen Jahr verdient. Doch stellt Euch diesen Job nicht allzu einfach vor. Was machen sie denn, dass dieser Job so gut bezahlt wird? Jeder Truckfahrer bewegt sich in dieser Zeit auf einem seidenen Faden, da er mit seinem Truck immer wieder extrem gefährliche Strecken fahren muss. In 10 spannenden Episoden werden dieser Weg, die dabei entstehenden Gefahren und die schönen Landschaften von Alaska gezeigt.
Doch fangen wir nochmal ganz von Vorne an. In Alaska gibt es eine sogenannte „Ice Road“. Das ist ein See, der im tiefsten Winter extra bearbeitet wird, um so eine provisorische Straße auf ihm zu schaffen. Jedes Jahr passiert das gleiche Prozedere: Die Oberfläche des Sees wird mit eisigem Wasser und Schnee gemixt und somit quasi ein natürlicher Beton geschaffen. Sobald das Eis auf der „Ice Road“ dann eine gewisse Dicke erreicht hat, wird sie von der Firma NUNA freigegeben. Diese Firma kontrolliert stets das Eis, ebenso koordinieren sie aber das Gewicht der Trucks, die Ladung, die Fahrzeiten und die Fahrer. Bei der „Ice Road“ muss alles doppelt und dreifach überprüft werden, da die Fahrer sonst sehr schnell an ihre Grenzen kommen und sogar ihr Leben aufs Spiel setzen.
Die 10 Folgen begleiten verschiedene Truckfahrer in und außerhalb ihrer Kabinen. Ein paar von den Fahrern sind blutige Anfänger, manche von ihnen fahren allerdings schon seit Jahren dieselbe Tour. Einer davon ist Hugh, der zugleich der Chef von drei anderen Fahrer ist und dadurch noch mehr Verantwortung tragen muss. Doch alle ziehen an einem Strang, ihre Frachten müssen über 563km zu einer abgelegenen Diamantenmine transportiert werden. Dabei kämpfen sie täglich mit der Kälte (je nach Situation bis zu -43 Grad!), mit Pannen, Sicherheitsbestimmungen, Unfällen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Man muss Nerven aus Drahtseil haben, um hier überleben zu können. Denn wer mit einem LKW und einer 43 Tonnen Fracht (als Beispiel eine Diamantenerz-Waschanlage von über 2 Mio Dollar Wert) über einen zugefrorenen See mit einer nur 70cm dicken Eisschicht fahren muss, der ist ein echter Kerl!
Um die komplette Sicherheit zu gewährleisten, müssen die Fahrer aber einige Dinge tun. Die Transportfirma verlangt zuerst einen Drogentest, zudem müssen sie die Fracht doppelt sichern und auch die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten. Fährt ein Fahrer zu schnell, so bringt er alle anderen in Gefahr. Die Straße auf dem Eis kann nämlich bei überhöhter Geschwindigkeit leicht brechen und es können Löcher entstehen. Bei einem „Blow Out“ schiebt sich eine Druckwelle unter dem Eis entlang, bis sie eine dünnere Stelle im Eis findet. Dann tritt das Wasser nach oben und das Eis explodiert. Befindet sich in dem Moment ein Truck darüber, so kann es gefährlich ausgehen. Doch auch die Natur gibt ihr Bestes, um den Fahrern Angst einzujagen. Bei einem „White Out“ zum Beispiel wird die komplette Straße durch einen starken Wind quasi weggeweht. Man fährt dann blind auf der „Ice Road“, da der Schnee die komplette Fahrbahn verdeckt. Stehen bleiben, darf man allerdings auch nicht, da der Fahrer sonst erfrieren würde. Ist der Motor des LKWs an, so können die Vibrationen das Eis zerbrechen. Also muss der Fahrer weiterfahren, ob er nun etwas sieht oder nicht. Kommt es dennoch zu einem Notfall, so sind immer schnell die Polizei oder die „Arctic Divers“ zur Stelle.
Die Qualität der Blu-ray ist in Ordnung, leider ist nicht das gesamte Bildmaterial perfekt. Die meisten Aufnahmen sind super scharf und auch der Schwarzwert und die Farben sind top. Bei manchen Nachtaufnahmen sieht man allerdings die schlechte Qualität der Nachtkameras. Das liegt aber auch daran, dass kein künstliches Licht verwendet wurde. Es soll quasi mehr Authentizität geschaffen werden. Der Ton macht seine Sache sehr gut, die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen und es macht Spaß, den Sprechern zuzuhören. Bei der englischen Variante sollte man allerdings die Untertitel dazu schalten, da man die Stimmen der Truckfahrer öfters mal nicht richtig versteht. Das Problem gibt’s bei dem deutschen Ton nicht, da er, wie bei einer Doku üblich ist, über die englische drüber gelegt worden ist. Bei den Extras hat Sunfilm drei zusätzliche Episoden dazu gepackt, die zwar leider nur in Englisch vorliegen, aber interessante Dinge über die Truckfahrer selbst und der Drehweise der Serie zeigt.
Bildergalerie von Ice Road Truckers - Staffel 1 (6 Bilder)
Abschließend möchte ich den Bericht mit einem Zitat aus der Serie und dem Episodenguide abschließen:
„Wenn man seinen Atem noch sehen kann, dann weiß man, dass man noch lebt.“
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Folge 01 – Aufbruch
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Folge 02 – Diamantenmine
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Folge 03 – Um Kopf und Kragen
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Folge 04 – Auf der Kippe
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Folge 05 – Geschwindigkeitsrausch
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Folge 06 – Auf dünnem Eis
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Folge 07 – Am seidenen Faden
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Folge 08 – Verschollen
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Folge 09 – Eisschmelze
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Folge 10 – Endspurt
Cover & Bilder © Tiberius Film
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