Mit Jagdsaison präsentiert Aron Lehmann (Das schönste Mädchen der Welt) das Remake zur eigentlich gleichnamigen dänischen Komödie Jagtsæson aus dem Jahr 2019. Beweist Lehmann damit erneut ein Händchen für gelungenen Familienspaß?

Inhalt

Schon eine ganze Weile lang hat Eva (Rosalie Thomass) mit ihrem Leben zu kämpfen. Nachdem sie von ihrem Ex-Mann Steffen (Tobias Licht) für die erfolgreiche Influencerin Bella (Almila Bagriacik) verlassen wurde, lebt Eva in der stetigen Angst, auch ihre Tochter Olivia (Ly Stucht) zu verlieren. Als sich allerdings auch noch ihre beste Freundin Marlene (Marie Burchard) auf Bellas Seite schlägt, ist es für Olivia an der Zeit, ihrer Konkurrentin den Krieg zu erklären. Kurzerhand schließt sie sich deshalb einem geplanten Wellness-Wochenende an, das Bella als Vorwand für Marlene eingefädelt hat, um sich dort in eine Affäre mit dem attraktiven Peter (August Wittgenstein) zu stürzen...

Hatte Aron Lehmann mit Das schönste Mädchen der Welt noch bewiesen, dass es durchaus möglich ist, eine literarische Größe wie die Geschichte um Cyrano de Bergerac in ein modernes Gewand zu packen, und dabei sowohl Jugendliche wie auch Erwachsene anzusprechen und zu unterhalten, geht er nun mit seinem Remake Jagdsaison deutlich klischeehaftere, wenig einfallsreiche Wege. Letztendlich erreicht er damit jedoch einen ähnlichen Effekt, denn auch wenn der Humor völlig überzogen, oftmals platt, und manchmal sogar deutlich unter der Gürtellinie angesiedelt ist, gelingt es der Erzählung unerwartet gut, all das als überaus spaßiges Gesamtkonstrukt zu präsentieren. Neben dem Gespür für Timing und den Einsatz der absurdesten Momentaufnahmen eines Zickenausflugs hat es Jagdsaison dabei vor allem dem tollen Hauptdarstellerinnen-Trio zu verdanken, dass das Ganze nicht zu einem typischen deutschen Komödien-Langweiler verkommt. Während Rosalie Thomass hier vom ersten Moment an einfach großartig agiert und ihren ebenso zynischen wie chaotischen Charakter in die Herzen der Zuschauer spielt, weiß auch die Chemie zwischen ihr und Almila Bagriacik sowie Marie Burchard durchwegs zu gefallen. Sowohl die bitterbösen Wortgefechte wie auch die emotionaleren Momente wirken durchwegs charmant und selbst in den überzogensten Situationen authentisch, was sich unweigerlich auch auf die Stimmung des Betrachters überträgt. Man weiß einfach, dass das alles kompletter Quatsch ist, hat aber trotz aller Vorhersehbarkeit und Klischeehaftigkeit sogar dann eine Menge Spaß dabei, wenn man eigentlich vorhatte, den Film nicht zu mögen (und hier spreche ich tatsächlich aus persönlicher Erfahrung). Begleitet wird Jagdsaison zudem von einem großartigen Soundtrack, der ein ums andere Mal zum Mitwippen einlädt.

Bildergalerie von Jagdsaison (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Blu-ray bietet ein sehr scharfes, detailreiches Bild mit natürlicher Farbdarstellung und einem kräftigen, ausgewogenen Kontrastumfang. Die Tonspur setzt überwiegend auf eine klare und saubere Dialogausgabe, entfaltet aber vor allem beim Soundtrack eine sehr schöne Dynamik sowie eine kraftvolle Wiedergabe, die auch den Subwoofer zu fordern weiß.

Cover & Bilder © Tobis Film GmbH