Last Knights - Die Ritter des 7. Ordens
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BEWERTUNG |
11.10.2015 von MarSDie japanische Geschichte der 47 Ronin um Ehre und Loyalität ist in Asien weithin bekannt und in Japan selbst sogar Nationalmythos. Mit dem gleichnamigen Film mit Keanu Reeves wurde diese Geschichte der breiten westlichen Masse zugänglich gemacht, auch wenn sich der Film viele Freiheiten in der Erzählung nahm. Noch viel mehr Freiheiten erlaubt sich der vorliegende Last Knights - Die Ritter des 7. Ordens, der die ehrenvolle Geschichte nun ins Mittelalter transportiert...
Raiden (Clive Owen) hat eine dunkle Vergangenheit als Trunkenbold und Mörder. Inzwischen ist er nicht nur ein anderer Mensch, sondern auch Kommandant der Rittergarde von Lord Bartok (Morgan Freeman) und mangels leiblichem Sohn sogar dessen ernannter Erbe. Doch das Glück ist nicht von Dauer, denn der gierige Gesandte des Kaisers Gezza Mott sorgt aus falscher Arroganz dafür, dass Bartok alles verliert. Dadurch stehen auch Raiden und seine Männer vor dem Nichts - Raiden verfällt in alte Gewohnheiten, während die Rittergarde auf Rache aus ist.
Last Knights - Die Ritter des 7. Ordens hat es geschafft, den eigentlich japanischen Mythos um Ehre und Loyalität an einen anderen Ort zu einer anderen Zeit zu schaffen, ohne dabei den Grundgedanken und die eigentliche Thematik dahinter aus den Augen zu verlieren. Dies ist wohl in großen Teilen dem Regisseur Kazuaki Kiriya zu verdanken, der seinerseits selbst Japaner ist und manchen vielleicht durch Filme wie Casshern oder The Legend of Goemon bereits ein Begriff ist. Kiriya ist es gelungen, einen atmosphärisch dichten und stimmigen Film zu präsentieren, der trotz der eigentlich bekannten Geschichte zu überraschen weiß. Die Ausstattung des Films wie Locations, Settings und Kostüme ist sowohl opulent als auch hochwertig und versetzt den Zuschauer direkt ins düstere Mittelalter. Die Actionszenen sind dabei sehr gut choreografiert und toll anzuschauen, auf den Einsatz von blutigen CGI-Effekten wurde verzichtet. Auch auf Seiten der Schauspieler gibt es keinen Anlass zu klagen, denn alle Beteiligten liefern stets überzeugende Darstellungen ab. Hervorzuheben ist hier ganz klar Aksel Hennie als Gesandter Gezza Mott, der seine Rolle so intensiv verkörpert, dass man als Zuschauer ab der ersten Minute seiner Spielzeit den Hass der ihm entgegenbracht wird ohne Einschränkungen teilt.
Die technische Seite der Blu-ray kann leider nicht mit dem Film selbst mithalten. Zwar schafft die triste Farbgebung einen schöne mittelalterliche Atmosphäre, doch der nicht immer optimale Kontrast und der schwankende Schwarzwert sorgen zusammen mit einigen Unschärfen und immer wieder auftretendem Filmkorn dafür, dass trotz scharfen und detailreichen Momenten nie echtes HD-Feeling aufkommen will. Auch der Ton bleibt hinter seinen Möglichkeiten weit zurück und konzentriert sich größtenteils auf den vorderen Boxenbereich. Der Bass bleibt ohne größere Arbeit still in der Ecke und die Surroundboxen dürfen sich nur ab und an zu Wort melden, meist während des schönen Soundtracks des Films. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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