Men - Was dich sucht, wird dich finden
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BEWERTUNG |
19.10.2022 von MarSNach Ex Machina und Auslöschung präsentiert Alex Garland mit Men - Was dich sucht, wird dich finden seinen dritten, und erneut sehr ungewöhnlichen Spielfilm. Plaion Pictures veröffentlicht das Horrordrama auf DVD, Blu-ray und 4K UHD...
Inhalt
Um den Tod ihres Mannes James (Paapa Essiedu) zu verarbeiten, und dem Trubel Londons zu entkommen, hat sich Harper (Jessie Buckley) dazu entschieden, sich für zwei Wochen auf ein Anwesen auf dem Land zurückzuziehen. Harpers Vermieter Geoffrey (Rory Kinnear) entpuppt sich zwar als schräger Provinzbewohner, doch das Haus und die ruhige Umgebung sind einfach zu schön, um den geplanten Urlaub wieder abzubrechen. Als Harper jedoch bei einem Spaziergang auf einen nackten Mann stößt, der sie bis zum Anwesen verfolgt, scheint die erhoffte Ruhe endgültig in weite Ferne zu rücken, noch dazu wo sich die örtliche Polizei als nicht sonderlich hilfreich erweist. Doch erst nach einem Besuch beim Vikar des kleinen Dorfes wird Harper langsam klar, dass sie sich im Verlauf ihrer Auszeit nicht nur mit dem Verlust ihres Mannes, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen auseinandersetzen muss...
Men - Was dich sucht, wird dich finden ist einer dieser Filme, die langsam und gemächlich voranschreiten, ohne dass etwas Nennenswertes geschieht, man sich als Zuschauer aber dennoch die ganze Zeit über irgendwie unwohl fühlt. Alex Garlands Werk ist aber auch einer dieser Filme, bei denen im Verlauf zu keinem Zeitpunkt klar wird, was einem die Handlung eigentlich sagen will, und worauf das Ganze am Ende hinausläuft. Eine bemerkenswerte Atmosphäre, erzeugt durch eine intensive Bildsprache in Verbindung mit einem durch Mark und Bein gehenden Score, trägt einen hier durchs Geschehen, und versorgt einen immer wieder mit kunstvoll arrangierten, oftmals äußerst düsteren sowie von metaphorischen und symbolträchtigen Kompositionen geprägten Szenen, die durchwegs drohendes Unheil ankündigen, dieses aber zunächst niemals greifbar erscheinen lassen. Natürlich ist die daraus folgende Eskalation hier unausweichlich, und wird letztendlich auch deutlich länger und intensiver ausgeführt, als man zunächst vermuten könnte. In was für einem Finale das Ganze allerdings wirklich seinen Höhepunkt findet, das kann im Fall von Men - Was dich sucht, wird dich finden wirklich niemand auch nur im Ansatz erahnen, denn was hier geboten wird, das ist wohl eine der skurrilsten und bizarrsten Schlusssequenzen, die man selbst als Genre-Kenner jemals gesehen hat. Mindestens ebenso skurril ist die Tatsache, dass alle männlichen Rollen - mit Ausnahme des Ex-Mannes der Hauptfigur - vom wahrlich genial und vielschichtig agierenden Rory Kinnear verkörpert werden, dies aber innerhalb des Geschehens zunächst gar nicht aufzufallen beziehungsweise überhaupt keine Relevanz zu haben scheint. Erst im komplett ausartenden Schlussakt bekommt dieser Umstand schließlich seine Daseinsberechtigung, hinterlässt am Ende dann aber doch lediglich noch viel mehr Fragen, als dass beantwortet werden. Men - Was dich sucht, wird dich finden lässt nicht einfach nur Spielraum für eigene Interpretationen, sondern fordert dies sogar mit Nachdruck ein. Ohne eigene Gedanken und Auflösungsversuche bleibt hier nicht viel mehr übrig, als ein stilistisch intensiv inszeniertes, atmosphärisches Kunstwerk, bei dem lediglich der bizarre Höhepunkt, sowie der auf vielseitige Art und Weise schaurige Rory Kinnear, bleibenden Eindruck hinterlassen.
Details der 4K UHD
Die 4K UHD zeichnet sich durch eine sehr gute Schärfe und eine prächtige Farbwiedergabe aus. Etwas zurückhaltender ist der Kontrastumfang ausgefallen, ebenso wie der Detailgrad, der mitunter deutlich abfällt. Sehr satt ist dagegen der Schwarzwert, der in Verbindung mit der typischen Abdunkelung der 4K UHD allerdings stellenweise dafür verantwortlich ist, dass in dunklen Bildbereichen beziehungsweise während der Nachtszenen kaum noch Details oder Feinheiten zu erkennen sind. Die Tonspur hingegen kann auf ganzer Linie überzeugen, und bietet nicht nur eine hervorragende Dynamik, sondern auch eine kraftvolle Abmischung. Hier wird nicht sowohl der Subwoofer mit viel Druck ins Geschehen eingebunden, wie auch dank perfekt ortbarer Signalwiedergabe ein tolles Raumgefühl erzeugt. Zudem kann auf diese Weise der brachiale Score seine volle Wirkung entfalten. Obwohl nur in DTS-HD 5.1 abgemischt ist der Ton damit absolut gelungen. Cover & Bilder © Plaion Pictures / © Men Film Rights LLC. Das Fazit von: MarS
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