Mindcage

Mindcage

Originaltitel: Mindcage
Genre: Thriller • Mystery
Regie: Mauro Borrelli
Hauptdarsteller: John Malkovich • Martin Lawrence
Laufzeit: DVD (103 Min) • BD (107 Min)
Label: Leonine
FSK 16

Mindcage   29.03.2023 von MarS

Martin Lawrence in einer ernsten Rolle? Melissa Roxburgh als toughe Mordermittlerin? Dazu John Malkovich als inhaftierter Serienkiller in einer Hannibal Lecter Gedächtnisrolle? Klingt zwar seltsam, aber erst einmal vielversprechend. Ob der Mystery-Thriller Mindcage tatsächlich überzeugen kann, erfahrt Ihr in unserer Kritik...

 

Inhalt

 

Als ein Serienkiller die Stadt in Atem hält, der seine Opfer auf bizarre Weise zur Schau stellt, weckt dessen brutale Vorgehensweise bei Detective Jake Doyle (Martin Lawrence) Erinnerungen an einen ganz ähnlichen Fall. Für fünf Jahren hatte er den psychopathischen Arnaud Lefevre (John Malkovich) verhaftet, der als "The Artist" sein Unwesen getrieben hatte, was Jake nicht nur seinen damaligen Partner kostete, sondern ihn auch in eine tiefe Depression stürzte. Gemeinsam mit seiner neuen Partnerin Mary Kelly (Melissa Roxburgh) macht sich Jake widerwillig auf die Suche nach dem Nachahmungstäter, doch bislang scheint dieser keinen einzigen Fehler gemacht zu haben. Verzweifelt entscheidet sich Mary mit der Unterstützung ihres Vorgesetzten Owings (Robert Knepper) dazu, Kontakt mit Lefevre aufzunehmen, um möglicherweise hilfreiche Hinweise für ihre Ermittlungen zu erhalten, ohne zu ahnen, auf welch tödliches Spiel sie sich damit einlässt...

 

Ein inhaftierter Serienkiller, der dabei hilft, einen anderen Serienkiller zu fassen. Schweigen der Lämmer lässt grüßen. Einfallsreich funktioniert anders, noch dazu wo Mindcage eigentlich ein paar frische Ideen dringend nötig hätte. Dem offensichtlichen Vorbild kann der Mysterythriller jedenfalls zu keinem Zeitpunkt das Wasser reichen, was weniger an der finsteren Atmosphäre oder den hervorragend dargestellten, drastischen sowie visuell sehr ansprechend in Szene gesetzten Leichen liegt, sondern vielmehr an der mangelhaften Ausarbeitung der Figuren. Diese wirken allesamt durchwegs austauschbar, von nachvollziehbarer Motivation oder Tiefe keine Spur. Als Zuschauer muss man vieles in Mindcage als gegeben hinnehmen, was sich vor allem im Finale bemerkbar macht. Hier schlägt die Erzählung wie aus dem Nichts eine völlig neue, unerwartete Richtung ein, die zu diesem Zeitpunkt wie ein Fremdkörper wirkt und überhaupt nicht mit den vorangegangenen Ereignissen harmonieren will. Man hat es sich tatsächlich viel zu einfach gemacht, auch wenn die Intention hinter der finalen Auflösung durchaus Potential gehabt hätte - dafür hätte es aber einer stimmigeren Einführung bedurft. Mindcage profitiert letztendlich von seiner gelungenen Inszenierung und der starken, durchaus fesselnden ersten Filmhälfte, baut im Anschluss aber zusehends immer weiter ab, ohne sich die Mühe zu machen, die geschildeten Ereignisse nachvollziehbar zu untermauern.

 

Bildergalerie von Mindcage (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Ähnlich wie der Inhalt zeigt sich auch die technische Qualität der Blu-ray nicht unbedingt von ihrer besten Seite. Das Bild bietet zwar immer wieder auch sehr scharfe und ansprechende Szenen, bleibt ansonsten aber eher schwammig und kontrastschwach. Zudem ist die Darstellung an vielen Stellen sehr unruhig, und wird von einem deutlichen Rauschen begleitet. Der Schwarzwert tendiert in den meisten Fällen ebenfalls eher in Richtung Grau, als wirklich saubere Werte zu liefern. Etwas besser gestaltet sich die Qualität der Tonspur, die zwar im Bereich von Dynamik ihre Schwachstellen hat, immerhin aber ein angenehmes Raumgefühl erzeugen kann. Die Sprachausgabe bleibt unterdessen stets klar und verständlich.



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Einen Genreklassiker zum Vorbild zu nehmen, und diesen über weite Strecken dreist zu kopieren, reicht einfach nicht aus, um selbst einen guten Film zu liefern. Mindcage gelingt es nicht, die wenigen eigenen Ideen glaubhaft darzustellen, und scheitert letztendlich bereits an der mangelhaften Charakterzeichnung sowie der schwachen Ausarbeitung der Handlung. Schade um die namhafte Besetzung und das zweifellos vorhandene Potential - auch wenn bereits dieses Potential aus einem wirren Potpourri bekannter Mystery-Thriller besteht. 


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