Monster Hunter: World

Monster Hunter: World

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Capcom
Genre: Action-Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 26.01.2018
USK 12

Monster Hunter: World   04.03.2018 von Xthonios

An all die tapferen Helden dort draußen: die Welt braucht Euch! Hinter dem weiten Ozean lauern unbändige, tödliche Kreaturen - wie sich Monster Hunter: World schlägt, verrät unser Review...

 

Nachdem geneigte Jäger die letzten Jahre zumeist auf den portablen Konsolen auf Kreaturen-Schau waren, entsendet Capcom nun endlich mit Monster Hunter: World auch wieder PlayStation 4- und XBox One-Spieler in die unendlichen Weiten des beliebten Action-Rollenspiels. In der Haut eines selbst gebastelten Mitglieds der fünften Flotte brecht Ihr auf zu neuen Ufern, um Euch hinter dem weiten Ozean gewaltigen Monstern, allerlei Kleinvieh und diversen Aufgaben zu stellen. Warum die mysteriösen Drachenältesten, die eine gigantische Symbiose aus Tier und Elementen bilden, das Heil in der Flucht ergreifen und dabei ohne Rücksicht auf Verluste sämtliche Areale in Schutt und Asche legen, müsst Ihr also fortan selbst herausfinden...

 

Steuerung und Sound: Komplex und doch so simpel geht die Welt nicht zu Grunde...


Action-Rollenspiele sind berüchtigt für ihr zum Teil recht überladenes Steuerungskonzept und so lässt auch Monster Hunter: World fast keinen Knopf am Controller ungenutzt. Dank einem einsteigerfreundlichen Tutorial, welches Ihr auch nach dem Spielstart jederzeit unter dem jeweiligen Reiter erneut aufrufen könnt, gelingt der Spagat zwischen intuitiver Kampfmechanik und komplexer Menüführung allerdings ohne große Blessuren. Rasante Kombo-Angriffe gehen Euch somit genauso schnell von der Hand wie das Craften wichtiger Gegenstände oder die Interaktion mit der Umwelt. Kleine Helferlein wie etwa die Zielerfassung oder das praktische Ringmenü für Verbrauchsmaterial und andere wichtige Items sorgen zusätzlich für ein Gefühl der Sicherheit.

 

Beim Thema Akustik lässt sich Capcom nicht lumpen und stattet Monster Hunter: World neben den authentischen realen Sprachausgaben auch noch mit dem originalen, fiktiven Kauderwelsch des Franchise aus. Letzteres spricht vor allem Hardcore-Fans der Serie an, alle anderen dürfen getrost den hervorragenden deutschen, englischen und vielen weiteren Synchronsprechern lauschen. Gemeinsam mit den stimmig portierten, optionalen Untertiteln schleichen sich dramatische, ernste und auch unzählige witzige Dialoge ins Herz der Zuhörer. Ein bombastischer Soundtrack sowie gelungene Umgebungs- und Kampfgeräusche gehören auch bei Monster Hunter: World sprichwörtlich zum guten Ton. Speziell die akustische Inszenierung der vielen Lebewesen besticht mit Kreativität und Abwechslung, was gerade mit der passenden Hardware fast schon cineastische Züge annehmen kann.

 

Grafik und Umfang: Schönheit liegt im Auge des Betrachters und hat viele Seiten


Optisch ist Monster Hunter: World gerade auf der XBox One X eine wahre Schönheit. Die MT-Framework-Engine zaubert malerische Kulissen voller Leben und Details auf den Bildschirm und ermöglicht durch drei einstellbare Grafikoptionen auf Wunsch HDR-Support, höchste Auflösung, mehr Details und bessere Schatteneffekte oder eine noch  stabilere Framerate. Egal für welche Option Ihr Euch entscheidet, sowohl Landschaften, als auch Lebewesen sind eine wahre Augenweide. Speziell das Design der einzelnen Monster besticht mit viel Abwechslung, dicht gefolgt von den zahllosen menschlichen und tierischen Persönlichkeiten. Von gepanzerten Schuppentieren mit Klauen, Zähnen und Flügeln über umherschwirrende Insekten in Übergröße bis hin zu winzig kleinen Glühwürmchen ist alles vertreten und fügt sich durch ausgeklügelte Verhaltensweisen in das digitale Ökosystem ein. Nicht selten werdet Ihr nach einer der vielen hübschen Zwischensequenzen erst einmal staunend in einem neuen Gebiet stehen und die vielen Details auf Euch wirken lassen. Hier haben selbst die grässlichsten Monster das Prädikat "schön" verdient!

 

Eben jene Ungetüme dürft Ihr wahlweise alleine oder mit bis zu drei Mitspielern bekämpfen und gemeinsam mit Freunden, Gildenmitgliedern oder beliebigen Jägern die rund 40 bis 50 Stunden lange Story erleben. Eine stabile Internetverbindung verschafft Euch Zugang zu gut frequentierten Servern, sodass es Euch nie an Mitstreitern diverser Stufen mangeln wird. Ein Zwang, kooperativ zu agieren besteht dabei nicht, sodass auch eingefleischte Solisten und Offline-Fans in den Genuss der Monsterjagd kommen. Da das Spiel jedoch durch unzählige Nebenmissionen, Sammel- und Jagdquests plus viele weitere Aufträge auch während und nach der Hauptgeschichte noch Stoff für monatelange Sessions bietet (inklusive speziellen Events), stellt sich so schnell garantiert keine Langeweile ein.

 

Das Gameplay: großes Herz(stück) aus Gold mit hohem Blutdruck


Wer bereits in der Vergangenheit schon einmal Erfahrungen mit der Serie gemacht hat, weiß, wie komplex und umfangreich die Spielmechanik des japanischen Action-RPGs ist. Nach mehr als sieben Jahren wagt Capcom allerdings gleich zwei Experimente: erstens erscheint Monster Hunter: World nicht mehr exklusiv auf den Nintendo-Konsolen und des Weiteren machen leicht verständliche Hilfestellungen und Tutorials auch Neulingen den Einstieg in das als kompliziert bekannte Konstrukt aus Kampf- und Ressourcensystemen angenehm zuvorkommend.

 

Nachdem Ihr Euch einn wahlweise männlichen oder weiblichen Jäger samt passendem Helfer-Palico in Katzengestalt im gewaltigen Charakterbaukasten gebastelt habt, schickt Euch Monster Hunter: World auch gleich in ein spektakuläres Abenteuer. Diverse Haupt- und Nebenmissionen, Jagd-, Fang- und Sammelquests sowie spezielle Events wollen angenommen und gemeistert werden. Mit fortschreitendem Spielverlauf verschlägt es Euch und Eure Kameraden in wunderschöne Waldabschnitte, karge Wüstenlandschaften, toxische Täler und viele weitere, abwechslungsreiche Gebiete. Hier trefft Ihr auf ein in sich stimmiges und extrem lebendiges Ökosystem, welches neben allerlei Pflanzen und Insekten natürlich auch Monster jeglicher Gattung beherbergt. Während Pflanzenfresser und kleine Nager eher verschreckt die Flucht ergreifen, sehen die großen Kreaturen nur einen kleinen Snack in Euch. Gut so, denn die mit Schuppen, Klauen und Reißzähnen ausgestatteten Monster bilden das Grundgerüst des zeitintensiven Action-Rollenspiels.

 

Bildergalerie von Monster Hunter: World (8 Bilder)

Giganten wie Anjanath, Paolumu, Tobi-Kadachi oder Pukei-Pukei begegnen Euch dabei immer wieder und heizen Euch mit ihrem aktiven und äußerst aggressivem Verhalten extrem ein. Obwohl das Design der einzelnen Monster geradezu dazu einlädt, sie ausführlich zu bestaunen, bleibt dazu keine Zeit, denn die Wahl der richtigen Taktik, Selbstheilung und strategische Kampfführung haben absoluten Vorrang. Welche Elementschwächen besitzt dieses fliegende Vieh mit Fledermaus-Allüren? Wie kann ich den Lähmungsattacken aus diesen komischen Fächerohren entgehen? Und was mache ich, wenn plötzlich ein weiteres Monster mit den Maßen eines Schulbusses während dem laufenden Kampf auftaucht? Soll ich das Ding töten oder besser in eine Falle locken? Fragen wie diese stellt man sich gerade zu Beginn des epischen Abenteuers immer wieder, deren Antworten Ihr Euch aber bald selbst geben könnt, indem Ihr die einzelnen Monster erforscht. Durch Spuren lesen, Fährten folgen und dem Abschluss spezieller Missionen erfahrt Ihr nach und nach, wo Stärken und Schwächen der jeweiligen Gegner liegen. Hilfestellung erhaltet in Form Eurer Spähfliegen, die sowohl interessante Spuren, als auch diverse, für das Crafting von Heil- und Kampfmitteln wichtige Materialien wie Kräuter, Erze und Käfer anzeigen und Eurem treuen Palico, der Euch zudem im Kampf unterstützt. Mit ein wenig Ortskenntnis, Aufmerksamkeit und Interaktion mit der Umwelt findet Ihr schon bald dringend benötigte Utensilien und neue Monster, die diverse Teile für stärkere Rüstungen und Waffen als Beute hinterlassen. Dank einer ausgefeilten KI, die die Kreaturen mit unterschiedlichen Verhaltens- und Bewegungsmustern ausstattet, fühlen sich die Kämpfe stets dynamisch und fordernd an, sodass Triumph und Niederlage oft dicht beieinanderliegen. Wohl dem, der gefundene Beute in das komplexe System für Panzerung, Amulette und Tränke investiert, geschickt mit Kombo-Angriffen agiert und langsam, aber stetig im Jägerrang aufsteigt. Monster Hunter: World ist alles, aber nicht einfach oder gar monoton: 14 spürbar unterschiedliche Waffenklassen, 30 Monstertypen, unzählige Tränke, Munitionsarten und High-Rank-Gegenstände und vieles mehr... Also schnell auf in die nächste Jagd, eintauchen in das komplexe Ausrüstungs- und Kampfsystem und bereit sein für ein langfristiges, forderndes RPG-Unterfangen voller Monster, Überraschungen und Tiefgang!



Cover & Bilder © CAPCOM CO., LTD. 2018 ALL RIGHTS RESERVED.


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

Monster Hunter: World ist ein zugängliches, aber zugleich enorm komplexes Suchtmittel. Hat man sich erst einmal in die umfangreiche Spielmechanik hineingedacht, das System hinter den verschiedenen Monstertypen, ihren Stärken, Schwächen und Handlungsweisen verstanden und das tolle Design des lebendigen Ökosystems ausreichend lange bestaunt, dann ist man hilflos der Spielspass-Spirale ausgeliefert. Neben der rund 50 Stunden langen Hauptstory bietet Monster Hunter: World Stoff für viele, viele Spielstunden und kann vermutlich einige Lebensmonate Spielzeit kosten. Capcom liefert mit Monster Hunter: World ein wahres Fest für Action-Rollenspieler, die nach einer Herausforderung suchen. Und das sogar wahlweise alleine oder im Online-Koop.


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