No Mercy
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BEWERTUNG |
16.08.2019 von MarS
Wenn das asiatische Kino zu einem Rachefeldzug aufruft, dann wird der Genrefan hellhörig. Ob es in No Mercy wirklich ohne Gnade zur Sache geht, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Sechs Monate lang saß Inae im Gefängnis, nur, weil sie in ihrem Job als Bodyguard einen Kunden beschützt und dabei den Angreifer schwer verletzt hatte. Nun endlich kann sie zurück zu ihrer kleinen Schwester Eunhye, die es auf Grund ihrer geistigen Behinderung in der Schule sehr schwer hat. Die beiden leben getrennt von ihren Eltern und Inae ist die einzige Bezugsperson, die sich um Eunhye kümmert. Als Eunhye eines Tages nicht nach Hause kommt, erwachen Inaes Instinkte und sie macht sich auf die Suche. Sie stößt auf einen Ring von Menschenhändlern, in deren Kreise ihre Schwester von Mitschülern gedrängt wurde. In der Hoffnung, Eunhye lebend wiederzufinden, entwickelt sich Inaes Suche zu einem gnadenlosen Rachefeldzug...
No Mercy, oder auch "Was wäre, wenn Liam Neeson ein rotes Kleid getragen hätte?", erfindet das Genrerad sichtlich nicht neu und erinnert sofort an die Handlung von Taken - 96 Hours, auch wenn hier selbstverständlich die asiatischen Einflüsse dominieren und die Actionszenen deutlich geschmeidiger, dadurch aber wesentlich weniger hart wirken. Leider konzentriert sich der erwähnte Einfluss allerdings mal wieder auf die sehr übertriebene, stellenweise unlogische Handlung sowie die unrealistische Charakterbildung samt überzogenen, dümmlichen Dialogen bei den Figuren, was Fans des Asiakinos kennen, andere jedoch immer wieder abzuschrecken weiß. Im Falle einer Thematik wie hier ist dies jedoch wirklich kontraproduktiv, denn dadurch verliert die eigentlich dramatische Handlung einiges ihrer Atmosphäre und verpasst es so, eine emotionale Bindung zum Zuschauer zu entwickeln, auch wenn die Ereignisse eigentlich extrem bedrückend wären. No Mercy versteift sich zu sehr auf die Hauptfigur und ihren Feldzug, ist dafür aber im Gegenzug deutlich zu zahm ausgefallen. Hier darf man sich nicht von der Freigabe ab 18 Jahren täuschen lassen, denn diese ist wohl eher durch die Thematik selbst sowie das minderjährige Opfer zu erklären, denn durch die Härte der Actionszenen. Diese sind nämlich eher überschaubar ausgefallen und bieten weder ausufernde Gewalt noch allzu explizite Momente.
Details der Blu-ray
Insgesamt liefert die Blu-ray ein durchaus scharfes Bild mit leichter Körnung, die nur selten wirklich auffällig ausfällt. Allerdings ist das Ganze stark geprägt von Stilmitteln, seien es unscharfe Randbereiche in Rückblenden oder auch ein starker Gelbstich in Außenaufnahmen, was zwar typisch für asiatische Produktionen ist, aber nicht unbedingt schön aussieht. Dezentes Banding hinterlässt ebenfalls keinen schönen Eindruck. Ähnlich überschaubar ist die Tonqualität. Der Ton wurde zwar kräftig abgemischt und zeigt sich auch räumlich, weist jedoch insgesamt zu wenig Dynamik auf und wirkt dadurch recht eintönig. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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