Paleo
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BEWERTUNG |
28.11.2022 von Born2bewildKurz nachdem die „Spiel des Jahres“-Jury die aktuellen Preisträger 2022 bekanntgegeben hat, haben wir Lust auf das Kennerspiel des Jahres 2021 bekommen: Paleo. Ein kooperativer Überlebenskampf in der Steinzeit. Was nach Frühmorgens im ÖPNV klingt, bietet aber zumindest interessante Ansätze. Ob es dabei bleibt oder uns das Spiel zu einer mammuthaften Bewertung verleitet, erfahrt Ihr in unserem Review…
Das Spielmaterial und der Aufbau
Beim Öffnen der Verpackung fallen einem zuerst die Stanzbögen in die Hände. Sie sind nicht eingeschweißt, sondern mit einer Kartonbanderole gebunden. Hier gilt es einige Plättchen zu pöppeln, aber auch den Friedhof und die Werkbank zusammenzubauen. Besonders letztere ist ein Highlight des Spiels. Hier finden Karten und Werkzeugplättchen perfekt Platz. Darüber hinaus gibt es noch einige Ressourcen aus Holz, zwei Würfel sowie drei eingeschweißte Kartenstapel. Diese müssen noch nach Zahlen und Buchstaben sortiert und anschließend in die beigelegten Zip-Beutel verstaut werden. Hierbei sollte man darauf achten, die Karten nicht mehr als notwendig anzusehen, um Spoiler zu vermeiden.
Das Spiel lässt sich in mehreren Level spielen, die auf dem Beiblatt beschrieben sind. Für den ersten Level benötigt man alle Zahlenstapel, sowie die Stapel (beziehungsweise Module) A und B. Man legt nun alle 3 Tableaus auf den Tisch und stellt die Werkbank und den Friedhof dazu. Auf letzteren werden die unten abgebildeten Werkzeugplättchen gelegt und je nach Szenario weitere Werkzeugkarten mit ihren Plättchen eingesteckt. Die übrigen Werkzeugplättchen werden sortiert und bereitgelegt. Ebenso die Ressourcen, Schadensplättchen und Totenkopf- mit Siegpunktplättchen. Auf das Tableau des Basislagers werden noch fünf Nahrung und die Kartenstapel Menschen, Träume und Ideen verdeckt ausgelegt. Auf das Tableau „Nacht“ werden die Geheimnisse verdeckt und die Missionskarten offen ausgelegt. Nun erhält noch jede*r Mitspielende zwei Menschen ausgeteilt und erhält die darauf abgebildeten Werkzeuge. Anschließend werden die übrigen Basis- und Modulkarten gemischt und gleichmäßig an alle ausgeteilt. Sie werden verdeckt jeweils als Stapel bereitgelegt. Dann kann der Überlebenskampf auch schon losgehen…
Ziel des Spiels
Paleo ist ein kooperativer Überlebenskampf, bei dem man versucht, jeden Tag die benötigten Ziele für die Nacht zu erfüllen. Gelingt das nicht, erhält man für jedes Ziel einen Totenkopfmarker. Hat man fünf gesammelt, ist das Spiel verloren. Der Weg zum Sieg ist anfangs noch etwas unbekannt, denn man weiß nur, dass man fünf Siegpunkte in Form der Höhlenmalerei auf dem Nachttableau sammeln muss. Wie man diese aber erhält, erfährt man erst im weiteren Verlauf des Spiels.
Die Anleitung
Die Anleitung zu Paleo wirkt in ihren Maßen und ihrem Umfang von zwölf Seiten sehr mächtig. Sie lässt sich aber sehr gut lesen und enthält viele Beispiele und große Illustrationen zur Veranschaulichung der Regeln. Letztere sind in sich logisch und schnell erklärt. Anfangs vermissten wir noch eine Übersichtskarte über den Rundenverlauf, dies ist aber eigentlich auch nicht notwendig, denn schon nach der ersten Runde ist der Spielverlauf klar und die Symbole der Karten verständlich (für Menschen, die des Öfteren Brett- und Kartenspiele spielen). Als Ergänzung gibt es noch das Bei“blatt“, das ein weiteres Heft ist, in dem die sieben Level und ein paar Besonderheiten zu bestimmten Karten beschrieben sind. Sie wird also hauptsächlich beim Spielaufbau benötigt.
Man muss kein PALEOntologe sein um die Regeln zu verstehen…
Das Spiel beginnt mit der Tag-Phase, in der alle Mitspielenden gleichzeitig agieren. Hierbei zieht man drei Karten vom eigenen Stapel und guckt sich ausschließlich die Rückseite an. Diese gliedert sich in Wald, Fluss, Berg, Zuhause oder die rote Rückseite. Anhand dieser kann man abschätzen, was einen auf der Rückseite erwartet. Das können Ressourcen sein, aber auch Gefahren, die den Menschen Lebenspunkte kosten. Nachdem man eine Karte ausgewählt hat, werden die übrigen Karten in unveränderter Reihenfolge wieder auf die Nachziehstapel gelegt. Die ausgewählten Karten werden gemeinsam aufgedeckt und alle führen eine der aufgeführten Aktionen aus. Dabei müssen beispielsweise Karten vom Nachziehstapel abgelegt werden oder andere Bedingungen erfüllt werden. Legt man Karten ab und darunter befindet sich eine rote, so verliert einer der eigenen Menschen ein Leben. Verstirbt ein Mensch, so wird er auf den Friedhof gelegt und man erhält einen Totenkopf auf dem Nachttableau. Schafft man es nicht, seine Karte zu erfüllen, so dürfen die Anderen, sofern es deren Karten erlauben, mithelfen. Es ist äußerst wichtig, dass man sich abspricht, denn nach dieser Runde wird so lange weitere gespielt bis alle Stapel aufgebraucht sind oder alle entschieden haben, den eigenen Stapel abzulegen. Dann bricht die Nacht herein und die Gruppe sollte genug Nahrung gesammelt und die Missionsziele erfüllt haben. Gelingt das nicht, wird pro Ziel ein Totenkopf auf das Nachttableau gelegt und bei fünf gilt die Runde schon als verloren. Nachdem die Gruppe die Nacht überstanden hat, beginnt eine neue Tag-Phase. Alle Karten der Ablagestapel werden gemischt und neu verteilt. Das Besondere hierbei ist, dass manche Karten im Laufe des Spiels auf den Friedhof gelegt werden müssen. So stehen immer weniger Karten zur Verfügung und der Tag wird immer kürzer. Im Zuge des ersten Levels erfahren die Spielenden auch, wie sie Siegpunkte sammeln und das Spiel gewinnen können. Darüber hinaus bietet jedes der Module eine gewisse Abwechslung und stärkt, dank des Erkundungsdrangs, den Wiederspielwert des Spiels.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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