Verrat am Boss

Verrat am Boss

Genre: Krimispiel
Spieleverlag: Obscurious
Empfohlenes Alter: 16
Spieldauer: 90 Minuten

Verrat am Boss   24.02.2025 von Born2bewild

Bei der Masse an Krimi- und Escapespielen wird es immer schwieriger, herauszustechen. Bei Obscurious Games, die in der Pandemie aus dem Rätselraum Ruhrpott entstanden sind, versucht man dies durch außergewöhnliche Settings zu erreichen. Ob das beim Verrat am Boss gelingt, verraten wir Euch im Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Im Inneren der sehr großen Box findet sich ein Umschlag und eine kleine Anleitung. Den Umschlag kann man mehr oder weniger schon ohne Bedenken öffnen. Neben ein paar weiteren Umschlägen, enthält er ein Plakat, eine Zeitung und diverse Polizeiakten zu den Mitgliedern der Drogengang. Insgesamt ist das Material sehr vielfältig und … authentisch (Ihr werdet sehen, was wir meinen, wenn Ihr das Spiel öffnet).

 

Für den Spielaufbau breitet Ihr einfach die Umschläge auf dem Tisch aus und scannt mit (mindestens) einem internetfähigen Gerät den QR-Code der Anleitung. Ihr könnt entweder Telegram oder die Rätselbot-Web-App verwenden. Auch bei letzterer müsst Ihr Euch registrieren und Euch - bei beiden Varianten - über einen mitgelieferten Code authentifizieren. Außerdem solltet Ihr einen Stift und Notizzettel bereitlegen. Dann geht es auch schon los…

 

Ziel des Spiels

 

Ihr schlüpft gemeinsam in die Rolle eines Typen, der dem Boss noch etwas schuldet und so „gebeten“ wird, herauszufinden, wer aus der Drogengang den Boss an die Polizei verpfiffen hat. Dafür müsst Ihr herausfinden, wer ihn verpfiffen hat und was sein Motiv ist (und etwas mehr).

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung ist sehr kompakt und für erfahrene Kriminalisten nahezu nicht notwendig. Sie enthält einen Teil der Geschichte, Hinweise, was Ihr benötigt, und auf einer Seite den Spielablauf. Wichtiger sind hier die QR-Codes zum Messenger und den Hinweisen. Im Grunde genommen ist also keine Vorarbeit notwendig und man kann direkt starten.

 

Graben nach Hinweisen nach dem Maulwurf…

 

Verrat am Boss ist sehr gut geeignet für Gruppen, denn Ihr könnt alle parallel die Hinweise und Akten analysieren. Teilweise ist es auch notwendig mehrere Umschläge zu öffnen und sich abzusprechen. Der Chat bringt dabei die Story voran und gibt Euch ebenfalls Hinweise. Teilweise sind die Nachrichten vertont, was aber im Falle des Bosses leider nicht so gut gelungen ist. Weitere interaktive Schnittstellen gibt es via Mail-Adressen und Telefonnummern.

 

So versucht Ihr gemeinsam, die passenden Personen zu den Spinden zu finden und die Alibis zum gesuchten Zeitpunkt zu prüfen, bis Ihr an den Punkt gelangt, an dem Ihr der Meinung seid, den Maulwurf und sein Motiv zu kennen. Hier sei aber der Tipp von unserer Seite gegeben: Es reicht nicht der echte Name des Verdächtigen. Deswegen sind wir leider etwas gegen die Wand gefahren, denn sobald man dem Boss sagt, dass man die Lösung hat, hängt man im Lösungs-Chat fest und kommt nicht wieder zurück. Wenn also zumindest auch nur ein Teil der Lösung fehlt, kommt man nur über die Hinweise, beziehungsweise Lösung weiter. Dies wird zwar im Text angedeutet, aber wir haben es leider überlesen.

 

Bildergalerie von Verrat am Boss (5 Bilder)

Lieferumfang

 

  • Anleitung
  • Umschlag mit Hinweisumschlägen


Cover & Bilder © Cover: Rätselraum Ruhrpott / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Wir haben Verrat am Boss in einer Gruppe aus fünf Personen gespielt und haben etwa eineinhalb Stunden benötigt. Aufgrund der Menge an Hinweisen und Personen, die überprüft werden müssen, ist Verrat am Boss sehr gut für Gruppen geeignet. Auch wenn die Vertonung des Bosses bei den Audiodateien etwas seltsam war (im Wesentlichen die Betonung des Textes), hat das Spiel insgesamt sehr viel Spaß gemacht. Die Hinweise sind dabei alle gut zu finden, benötigen aber teilweise auch etwas Kombinationsgeschick. Das Setting an sich ist auch sehr interessant, man ist nicht auf der guten Seite, sondern versucht den Verräter einer kriminellen Organisation zu finden. Dementsprechend derb sind auch bestimmte Dialoge mit dem Boss. Das Spiel ist zwar, aufgrund des zu Beginn eingegebenen Codes nur einmalig spielbar, man kann aber gegen einen geringen Obolus von 1€ ein „Refill-Set“ via Mail bestellen. Ein faires Angebot, wie wir finden, denn so kann man das Spiel auch im Freundeskreis weitergeben und der Anbieter hat auch noch ein bisschen was davon. Nicht so gut war dagegen das Ende des Spiels. Wir waren der Meinung, alles zusammen zu haben und haben dem Boss die Lösung angeboten. Dadurch wollte dieser ein Passwort von uns haben, dass sich aus Daten des Verdächtigen zusammensetzt. Wir hatten zwar den Namen (und weitere Daten aus der Polizeiakte), aber das war nicht genug. Auch mehrfache Falscheingaben führten leider nicht dazu, dass wir uns weitere Hinweise vom Boss anhören konnten. Zwar wird der "Point of no return" vom Chat angedeutet, wir haben es leider überlesen und finden es nicht so gut, dass man nicht zurückkommt. Dass im Chat mit dem Boss teilweise nicht so wichtig war, was man ihm antwortet, haben wir zwar getestet, fiel aber nicht so schwer ins Gewicht, da man in „normalen“ Spielrunden eher das schreibt, was der Boss erwartet.


Die letzten Artikel des eingeschworenen Redaktions-Teams in leidenschaftlicher Kooperation:




Kommentare[X]

[X] schließen