Promare
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BEWERTUNG |
22.05.2021 von MarSSchwarz ist für Euch bunt genug? Dann seid Ihr beim Anime Promare definitiv falsch. Warum das bunte Treiben allerdings nicht der einzige Grund ist, sich das Werk aus dem Studio Trigger Inc. unbedingt anzuschauen, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
30 Jahre sind vergangen, seitdem die ersten "Burnish" aufgetaucht sind. Bei den "Burnish" handelt es sich um Menschen, die durch eine Mutation in der Lage sind, Feuer zu entfachen. Was als spontane Selbstentzündung begann, zerstörte einst einen Großteil der Erde, so dass die "Burnish" inzwischen verachtet und verfolgt werden und sich deshalb im Untergrund aufhalten. Während in der Stadt Promepolis die sogenannte "Burning Rescue" die durch "Burnish" verursachten Feuer bekämpft, hat sich eine terroristische Gruppierung unter den Mutanten gebildet, die den Gouverneur Kray Foresight stürzen will. Doch warum haben es die "Mad Burnish" gerade auf Foresight abgesehen? Galo Thymos, Mitglied der "Burning Rescue", wurde als Kind von Kray aus einem brennenden Haus gerettet, und kann einfach nicht verstehen, wie irgendjemand seinen persönlichen Helden in Frage stellen kann. Alles ändert sich jedoch, als Galo den Anführer der "Mad Burnish", Lio Fotia, kennenlernt, und dieser ihm die Wahrheit vor Augen führt...
Promare ist mal wieder ein Beweis dafür, dass es nicht immer eine komplexe Geschichte braucht, um einen unglaublich unterhaltsamen Film zu präsentieren. Die Handlung ist hier recht simpel gestrickt, wobei das extrem hohe Erzähltempo sowie die sich stets überschlagenden Ereignisse ohnehin kaum Luft für Charakter- oder Storyentwicklungen lassen. Auch eine nennenswerte Einleitungsphase gibt es eigentlich nicht, denn nach einem kurzen Überblick über die Vorgeschichte der "Burnish" und der darauffolgenden Katastrophe setzt die Handlung mitten im Geschehen ein und verfrachtet den Zuschauer direkt in die erste große Actionsequenz. So muss man sich damit begnügen, dass die wichtigsten Figuren lediglich mit den nötigsten Eigenschaften aufwarten, während die übrigen Nebencharaktere meist nur sehr wenig zur Geschichte beitragen können. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn zum einen gelingt es Promare trotz aller Rasanz, die ein oder andere geschickte Wendung und sogar einen Hauch von Tiefgang zu liefern, zum anderen aber auch, die Redewendung Style over Substance auf ein ganz neues Level zu heben. Promare bietet nämlich Reizüberflutung par excellence und lässt dem Zuschauer überhaupt keine Zeit, die Vielzahl an Eindrücken zeitnah zu verarbeiten. Stattdessen wird man vom Geschehen unweigerlich mitgerissen und kann es am Ende kaum glauben, dass soeben beinahe zwei Stunden vergangen sind.
Promare ist grell, kunterbunt und ziemlich schräg. Was das Studio Trigger Inc. hier an Animationen abfeuert (entschuldigt das schlechte Feuerwehr-Wortspiel) ist schlicht einzigartig und bombardiert den Zuschauer mit endlosen Reizen. Der ungewöhnliche Stil, anfangs noch regelrecht abstoßend, entwickelt im Verlauf des Films seine ganz eigene Anziehungskraft und bleibt noch lange im Gedächtnis, denn die grellen Farben brennen sich regelrecht auf der Netzhaut ein. Das Charakterdesign erinnert an alte Comichefte und besitzt gerade dadurch einen hohen Wiedererkennungswert, jegliche Details und sogar die Effekte sind nicht fließend, sondern im "Klötzchen-Stil" animiert, und insgesamt verzichtet das Design zugunsten der brachialen, neonlastigen Farbgestaltung darauf, überhaupt irgendwelche Details zu offenbaren. Natürlich hat aber so ein Stil auch seine Schattenseiten, denn in den zahlreichen Actionszenen und rasanten Sequenzen wird das Geschehen durch die grundsätzlich simple Designstruktur schnell völlig unübersichtlich, was nicht viel mehr zurücklässt, als ein Feuerwerk aus Farben. Das ist etwas schade, macht aber ebenfalls einen Teil des Reizes von Promare aus.
Doch nicht nur visuell hinterlässt Promare bleibenden Eindruck. Unterstützt wird das Geschehen nämlich beinahe ohne Unterbrechung von einem großartigen, eingängigen Soundtrack, der nicht nur perfekt die Atmosphäre der jeweiligen Szene widerspiegelt, sondern vielen Momenten überhaupt erst ihren Charakter verleiht. Das letzte i-Tüpfelchen allerdings hält die deutsche Synchronfassung bereit, denn die ist nicht nur gewohnt hochwertig ausgefallen, sondern wartet mit allem auf, das Rang und Namen hat. So erwarten den Zuschauer unter anderem die Stimmen von Tommy Morgenstern (Chris Hemsworth, Ryan Gosling) in der Rolle des Galo Thymos, Nicolas Böll (Joaquin Phoenix, Paul Bettany) als Kray Foresight und Patrick Baehr (Ezra Miller) als Lio Fotia, aber auch Martin Keßler (Nicolas Cage, Vin Diesel) und Engelbert von Nordhausen (Samuel L. Jackson) - um nur die bekanntesten herauszupicken.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray macht alles richtig, um Promare in seiner ganzen Fülle genießen zu können. Das Bild ist knackig scharf, das Kontrastverhältnis kräftig und die Farben werden absolut satt dargestellt. Trotz aller Unübersichtlichkeit und Rasanz bleibt das Bild durchwegs stabil und sauber. Akustisch kann die Blu-ray ebenfalls überzeugen, denn die Abmischung in DTS-HD 5.1 ist sehr gut ausbalanciert, besitzt ein schönes Dynamikspektrum und gibt das gesamte Sounddesign kraftvoll wieder. Dialoge sind stets gut ortbar und klar, während sich die zahlreichen Effekte atmosphärisch im ganzen Raum verteilen.
Promare erscheint als "Burnish Platinum Edition", limitiert auf 1.500 Stück auf Blu-ray beziehungsweise 500 Stück auf DVD. Leider können wir zu der umfangreichen Veröffentlichung mit zahlreichen Extras und Bonusmaterialien keine Angaben machen, da uns zur Rezension lediglich eine Presse-Discs zur Verfügung stand. Einen kleinen Überblick über den Inhalt liefert Euch aber Bild Nr. 1 der Galerie, sowie die folgende Inhaltsübersicht (Angaben: anime-planet.de):
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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