Rebel - In den Fängen des Terrors
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BEWERTUNG |
08.02.2024 von Beef SupremeWas bringt einen Menschen dazu, eines Morgens aufzuwachen, eine Weste gefüllt mit Sprengstoff überzustreifen und sich im Namen eines imaginären Freundes mitsamt einer Gruppe anderer Mitmenschen in die Luft zu jagen? Wie kann man sich bewusst dafür entscheiden, anderen Leuten die Lichter auszuknipsen, nur weil sie einem anderen Glauben anhängen? Wo liegt der Sinn? Rebel – In den Fängen des Terrors sucht anhand eines emotionalen Fallbeispiels nach Antworten, die es nicht geben kann und findet nur Verzweiflung.
Inhalt
Kamal führt eigentlich ein rundes Leben mit seiner Mutter Leila und seinem kleinen Bruder Nassim. Dem talentierten Hobbyrapper und passioniertem Motorradfahrer mangelt es weder an Freunden noch an Anschluss oder Geld. Dennoch entscheidet er sich, mit seinem Leben etwas Sinnvolleres anzufangen und geht während des Bürgerkriegs nach Syrien. Eigentlich eine gute Sache, doch schnell überrennt der IS den Ort und zwingt Kamal sich ihnen anzuschließen. Verbände werden gegen Kamera getauscht und Kamal ist fortan gezwungen, als Kameramann die Gräuel der IS in Hochglanzpropaganda zu verwandeln. Seine Familie in Belgien ahnt zunächst nichts, bis eines Tages ein Video auftaucht, das Kamal bei der Hinrichtung mehrerer Gefangener zeigt. Sein Bruder Nassim, für den Kamal immer ein leuchtendes Vorbild war, verstört vom Anblick, zieht sich immer stärker zurück und weiß nicht mehr, was er denken soll. Bis er eines Tages der Lügenpropaganda der IS-Werber in die Hände fällt.
Rebel – In den Fängen des Terrors fängt in eindrucksvollen und bewegenden Bildern die Machenschaften und Methoden des heutigen Islamistischen Terrors ein. Lügen, Betrügen, das Blaue vom Himmel versprechen. Bis sie einen haben, dann beginnt die knallharte Indoktrination, der Hass wird kultiviert, gepflegt und in Gewalt gegossen, bis sie aus einem Menschen eine mordende Bestie geformt haben. Ihren blinden Hass zeigen sie In den gelegentlich eingestreuten Actionsequenzen, die so auch aus einem reinrassigen Kriegsfilm stammen könnten. Mit solch einer Intensität werden Invasionen und Überfälle gefilmt. Nah am Gemetzel, überall sterbende Kämpfer, Explosionen, Staub, Blut, Desorientierung, wer gegen wen kämpft gerät zwischen Trümmern und Schreien schnell in Vergessenheit.
Doch Rebel ist in erster Linie ein Drama. Und versteht es sehr gut, die Ausweglosigkeit aus dem Terrorregime sowie die Sinnlosigkeit des Ganzen mit erschütternden Szenen zu unterfüttern. Hier gibt es keine Gewinner, kein Happy End und auch wenn manche Situationen übertrieben plakativ daherkommen, das Traurige ist, Rebel beruht laut eigener Aussage auf wahren Begebenheiten. Dies verleiht der ohnehin schon starken Dramaturgie noch weiteres Gewicht und sorgt dafür, dass der Film noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird.
Die Produktion entspricht der erzählerischen und inhaltlichen Qualität des Inhalts und muss sich hinter keiner Hollywood-Großproduktion verstecken. Die Effekte sind wuchtig, die Kameraarbeit exzellent. Hervorzuheben sind hier vor allem die in die Handlung eingebetteten malerischen und sehr ansehnlichen Musikvideos.
Details zur Blu-ray
Ein sauberes, gut belichtetes Bild wird von einer gelungenen Akustik begleitet. In den Actionsequenzen fällt der wuchtige Raumklang am besten auf und transportiert ein starkes Mittendrin-Gefühl.
Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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