Ballerspiele aus der Vogelperspektive gab es früher wie Sand am Meer, doch heutzutage sind diese Spiele fast ausgestorben. Wären da nicht die Entwickler von „Just Cause“, die sich mit Renegade Ops nun zurückmelden. Sie änderten dieses Mal aber die Ansicht und den Spielfluss, Action gibt es dennoch genug und Spaß machen, tut das Ganze auch noch – Was will man mehr…
In der Phantasie-Welt von Renegade Ops gibt es einen ganz bösen Schurken, vor dem selbst der Joker seinen Hut ziehen würde. Inferno ist sein Name und er möchte unsere Städte in Schutt und Asche legen. Wie man es aus diversen Filmen kennt, möchte die Regierung natürlich mit einem Verbrecher seines Ausmaßes nicht verhandeln. Was soll jetzt also geschehen? General Bryant hat eine Lösung, die zwar brutal ausfällt, jedoch in seinen Augen die einzige Möglichkeit ist, Inferno zu stoppen. Er kontaktiert eine kleine Truppe von Soldaten – genannt Renegades – die ihm dabei helfen sollen, Inferno zu fangen oder gar zu töten.
Nun kommt der Spieler zum Zug. Man wählt einen der vier Renegades aus und geht mit seinem Fahrzeug auf die Jagd. Dabei helfen einem verschiedene Fähigkeiten, die sich bei jedem Protagonisten unterscheiden. Roxy, zum Beispiel, geht gerne in die Lüfte, genauer gesagt, kann sie einen Luftschlag per Funk anfordern. Selbst sollte man nicht in der Nähe sein, denn dieser Wumms wird Euch noch lange in Erinnerung bleiben. Armand hingegen zieht sich lieber zurück oder nutzt eine defensive Waffe namens Schutzschild. Gunnar ist der „Harte“ unter den Renegades, seine schwere Kanone fetzt alles weg, was ihm in seiner Wut in die Quere kommt. Zum Schluss wäre da noch Diz, die anscheinend einen Elektriker als Mann hat. Sie kann mit einer EMP kurzzeitig per Stromschlag andere Fahrzeuge außer Gefecht setzen. Diese Fähigkeiten kann man natürlich nur hin und wieder einsetzen, zumindest sobald man seine Energieleiste durch das Treffen von Gegnern aufgeladen hat. Zum normalen Plätten nimmt man allerdings das Bordgeschütz, welches bei jedem Fahrzeug installiert ist. Dieses hat unendlich viele Schuss und daher steht dem Baller-Spaß nichts mehr im Wege. Doch das war nicht alles, im Laufe des Spiels kann man noch verschiedene Waffen, Gimmicks und Angriffe freischalten und in den Missionen finden (jedes Fahrzeug hat 18 verschiedene Upgrade-Möglichkeiten). Man sollte nur aufpassen, da man alle aufgesammelten Upgrades verliert, wenn man draufgeht. Das Spiel wird dadurch nicht leichter, wenn man seinen Flammenwerfer oder seinen Raketenwerfer verliert. Also immer die Augen aufhalten und die Lebensenergie in Form von grünen Kisten aufsammeln.
Die Steuerung der Vehikel ist denkbar einfach: Mit dem linken Analogstick steuert man den Helden, mit dem rechten Stick kann man via Maschinengewehr in jede denkbare Richtung ballern. Per Knopfdruck zündet man das Nitro, mit einem anderen Button dann die besondere Fähigkeit. Leider gibt es keinen Rückwärtsgang, was hin und wieder richtig nerven kann. Die Fahrmanöver sind dadurch schwieriger, da man sich schnell irgendwo festfahren kann und dann den Gegnern teilweise hilflos ausgesetzt ist. Es gibt zwar eine automatische Rückstellung, doch diese greift nicht immer. Manuell gibt es keine Möglichkeit, da haben die Entwickler sichtlich geschlafen.
Bildergalerie von Renegade Ops (6 Bilder)
Dafür haben sie in Sachen Missionsdesign und Open-World richtig Gas gegeben. Die Spielwelt ist für ein Arcade-Game dieser Art richtig groß geworden. Man kann immer wieder mal rumfahren und sogar Extraleben finden, insofern es die Mission zulässt, da man die meisten gegen die Zeit bestehen muss. Die Missionen selbst sind sehr abwechslungsreich, neben Gefangenenbefreiungsaktionen, Verfolgungsjagden und Eskorten ist man mal mit einem Helikopter oder einem Boot unterwegs. Getreu dem Motto: Zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Zum Schluss noch kurz ein paar Worte zum Online- und Splitscreen-Modus. Wem alleine langweilig ist, der kann zu zweit an einer Konsole oder mit drei Freunden online spielen. So sind die neun Missionen zwar noch schneller durchgespielt, mehr Spaß macht es aber trotzdem. Leider beschränkt sich das Ganze auf den normalen Kampagnenmodus, eine Alternative gibt es nicht. Hier wurde Potential verschenkt, ein Modus wie 2 gegen 2 oder ein Wellen-Modus hätte dem Spiel gut getan. Nichtsdestotrotz wurde der Mehrspielermodus gut ins Spiel integriert und wertet es auf.
Cover & Bilder © SEGA Europe Limited
Kommentare[X]